Demokratisierung des Geldes und der Geldpolitik: Die Zins-Politik des EZB-Rats und die Vermögens- und Schulden-Verteilung innerhalb der €-Zone
Eine Betrachtung auf Skalen der Bevölkerungs-Anzahl
Im Zentrum steht hier die Frage, wie dieser von vielen als „Putsch“ empfundene Wechsel in der Geldpolitik[+] eigentlich zustande kam und was man darüber für die Zukunft lernen kann.
Im EZB[+]-Rat sitzen die Gouverneure der 19 Mitglied-Staaten der €-Zone, sowie 6 Mitglieder des sog. Exekutiv-Bretts.
Mit einer der jeweiligen Bevölkerungszahl entsprechenden Stimm-Gewichtung repräsentiert der Rat also die Menschen in den €-Ländern.
Jeder Gouverneur vertritt also die Interessen (Zins[+] heißt auf Englisch interest) des jeweils eigenen Landes.
Die Geldpolitik[+] des Rates wirkt sich auf alle Länder der €-Zone unterschiedlich aus, so dass für ein Land die Geldpolitik[+] „schlecht“ sein kann, während sie für andere „gut“ ist. Diese einfache Unterteilung von „gut“ und „schlecht“ darf natürlich das Ganze nicht unberücksichtigt lassen, denn auch wenn die Geldpolitik[+] für einzelne „schlecht“ erscheint, kann sie für das Ganze „gut“ sein und umgekehrt.
In der jetzigen Situation spielen für die Entscheidungen des Rats eine Rolle:
- das NETTO-Privat-Vermögen (4. Grafik),
- die Staatsschulden (5. Grafik),
- die soziale Situation und das Lohn-Niveau sowie
- die jeweilige Anzahl Menschen


In einem Schuld-Verhältnis gibt es den Schuldner, der die monetäre Schuld hat und den Gläubiger, der die Forderung hält.
In Bezug auf die Zins[+]-Politik ist nüchtern und klar festzustellen:
Positive Zinsen[+] nutzen den Gläubigern und den relativ Reichen und negative Zinsen[+] nutzen den Schuldnern und den relativ Armen.
Von der Negativ-Zins[+]-Politik profitieren also auf den ersten Blick (!) betrachtet Griechenland, Italien (Mario Draghi[+] ist Italiener), Portugal, usw..... und „benachteiligt“ sind die reichen Gläubiger-Staaten allen vorweg Deutschland.
„Deutschland verwandelt sich [vom Zucht-Meister] zum Zahl-Meister Europas.“ (Eckige Klammern: meine Bemerkung dazu.)
„Wir entwickeln uns in eine Umverteilungs- und Schulden-Union.“
.... schreien die Wirtschafts-„Weisen“....
Ein Aufschrei der Empörung geht durch die Reihen der orthodoxen Hohe-Priester des Kapitalismus[+].
Doch ist diese Reduktion korrekt?
Natürlich nicht. Positive Zinsen[+] nutzen den Gläubigern und den Reichen und negative Zinsen[+] nutzen den Schuldnern und den Armen des GESAMTEN Währungsraums!
Von den negativen Zinsen[+] profitieren also ALLE Armen innerhalb der €-Zone und nicht nur die größten Schuldner der €-Zone und „benachteiligt“ sind ALLE Reichen, egal in welchem Land der €-Zone.
Wem haben wir nun also diesen Wechsel der Geldpolitik[+] zu verdanken?
Der Tatsache, dass der EZB[+]-Rat repräsentativ zusammengesetzt ist.
Würden in der Zentral-Bank[+] eines jeden Währungs-Raums wie im EZB[+]-Rat Vertreter der einzelnen Vermögens-Schichten sitzen und in Bezug auf die Geldpolitik[+] entsprechend ihres Gesamt-Gewichts in der Bevölkerung des Währungsraums mitbestimmen, so wie das in der (Geld-)Politik eigentlich immer der Fall sein soll, dann hätten die Armen und die Schuldner Gewicht.
Die Geldpolitik[+] wäre demokratisiert.
Im EZB[+]-Rat ist diese Demokratisierung der Geldpolitik[+] gelungen.
In Deutschland haben wir einen Mechanismus, der die ausgleichende Funktion eines dementsprechenden „Bundes-Rates der Geldpolitik[+]“ ersetzt.
In diesem Rat bestimmen natürlich die Länder mit, doch nicht die Armen. Die Armen haben in Deutschland also keine Stimme, und so sieht es praktisch in jedem Land (außer in der €-Zone) aus.
Was kann man also für die Zukunft lernen?
In jedem Währungsraum sollten per Wahl über die Wirkung von Zinsen[+] aufgeklärte Vertreter aller Vermögens-Schichten in einen Geldpolitik[+]-Rat entsandt werden um über die Zins[+]- und Geldpolitik[+] mit zu entscheiden (Plus oder Minus).
Es sind die Lebens-feindlichen Bedingungen, die uns töten.
Querverweise auf 'Demokratisierung des Geldes und der Geldpolitik: Die Zins-Politik des EZB-Rats und die Vermögens- und Schulden-Verteilung innerhalb der €-Zone'
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