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27. Februar 2019

Joseph Schumpeter in „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung” (1912) zum Geldmarkt, dem Hauptquartier der Geld-Ökonomie

Es ist bekannt, dass Marxens[+] Kapitaltheorie unvollendet und unvollständig ist, auch wenn er mit seinem Werk einen wesentlichen Teil der Grundlage der ökonomischen Theorie gelegt hat. Daher reicht Marx[+] allein nicht, um den Kapitalismus[+] in seiner Wirkung vollständig zu erfassen.

Doch auch die Klassiker der orthodoxen[+] Lehre genügen nicht. Ich rate jede*, d* das Studium der Wirtschaftswissenschaften ernst nimmt, neben Marx[+] nicht nur die in der VWL und BWL ausgewiesenen Klassiker Smith (die „unsichtbare Hand”), Ricardo, Mill, Locke usw. zu lesen, sondern u.a. natürlich auch Schumpeter[+], Gesell, Simmel[+], Tönnies und Max Weber[+]!

Insbesondere Schumpeter[+], doch auch die anderen Genannten setzen sich intensiv mit Marx[+] auseinander und versuchen seine Lücken an entscheidender Stelle, dem Zins, zu erklären und zu füllen.

Wie ich es ausdrücken würde und auch Schumpeter[+] zufolge, ist gerade die Standardliteratur der VWL, sind die Klassiker, zensiert[+], um nicht zu sagen „kastriert”, wodurch diese im Wesentlichen unvollständige Literatur hinsichtlich ihres Potenzials zur Beschreibung und Erklärung der Ausbeutungsnatur des Kapitals eben auch nicht mehr zeugungsfähig ist. Das Wort Zensur[+] kommt von lat. census, und das heißt eben neben Vermögensschätzung und auch Zins, die Urform[+] aller Zensur[+] ist das Entfernen des Wortes und der Sätze mit Zins oder der Ersatz von Zins durch Wucher, was dann nicht mehr Zins sein soll:

Zins m. ‘Abgabe, Steuer’, landschaftlich (besonders südd. öst. schweiz.) ‘Miete, Pacht’, ahd. (8. Jh.), mhd. zins ‘Abgabe, Tribut, Pachtgeld, Miete’ und (nd. Lautverhältnissen angeglichenes) asächs. mnd. tins sind entlehnt aus lat. cēnsus ‘Vermögensschätzung, Steuerliste, Vermögen, Besitz[+], Vermögensteuer’, spätlat. auch ‘Grundsteuer’; zu lat. cēnsēre (cēnsum) ‘begutachten, schätzen, taxieren, (nach Prüfung aller Umstände) der Meinung sein, (an)raten, beschließen’. Im mittelalterlichen Feudalsystem[+] bezeichnet Zins ‘die dem Lehnsherrn zu leistenden Abgaben an Vieh, Ernteerträgen und (Pacht)geld’. Die finanzwirtschaftliche Bedeutung ‘Entgelt für die Überlassung von Kapital’ (vereinzelt im 14. Jh.) wird im 16. Jh. allgemein; die heute dafür übliche Pluralform Zinsen setzt sich im 18. Jh. durch. verzinsen Vb. ‘Zinsen zahlen’, reflexiv ‘Zinsen einbringen, abwerfen’, mhd. verzinsen ‘den Zins wovon oder wofür bezahlen’, präfigierte Bildung zu heute nur noch im historischen Sinne gebrauchtem zinsen Vb. ‘Steuern, Abgaben, Zins entrichten’, ahd. (9. Jh.), mhd. zinsen ‘den Zins geben, zahlen’, reflexiv ‘Zinsen (ein)bringen’, transitiv ‘als Zins geben, hin-, preisgeben’. Zinseszins m. ‘Verzinsung von Zinsen’ (2. Hälfte 18. Jh.), Zinsenzins (Ende 17. Jh.); vorauf gehen Umschreibungen wie Zins von Zinsen (16. Jh.), Zinß und Zinß Zinsen (Anfang 17. Jh.); in fester Fügung mit Zins und Zinseszins (Mitte 19. Jh.).

In gerade jene Lücke, in der Marx[+] einen unerklärlichen Geld- und Warenfetisch sah, der mit dem Ausbeutungscharakter des Kapitals und der vermeintlich ausbeuterischen Natur des Unternehmertyps korelliert und die Luhmann[+] später als Latenz[+] bezeichnete (Eintrag vom 09.10.2018), den „blinden Fleck” in unserem Bewusstsein der Zusammenhänge des Geldsystems, sind Anfang des 20. Jahrhunderts die Nationalsozialisten gestoßen, z.B. Gottfried Feder mit seinem Manifest „Das Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft“, und haben diese Lücke, das Bindeglied zwischen Ökonomie[+] und Religion (Artikel in der jüdischen Allgemeinen Geld und gute Worte), mit ihrer perversen, menschenverachtenden, rassistischen Ideologie gefüllt.

Damit so ein „Unfall” nicht mehr passiert, setze ich mich insbesondere mit jenem Prüffall auseinander, der damals Hitler in der Hoffnung an die Macht brachte, das Volk sei durch Gewalt von der Realisierung linker Utopien und sozialer Umverteilungsvorstellungen auf der Grundlage negativer Zinsen abzubringen.

Das Kapital hat sich getäuscht und die vermeintliche Marionette zur Kontrolle der Massen wurde zum Puppenspieler, der 12 Jahre lang von 1933 - 1945 die Welt in seinem Bann hielt und über 65 Millionen Tote produzierte!

Nie wieder!

Aus Joseph Schumpeter[+], „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung[+]“, 1912.

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Tim Deutschmann

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