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20. März 2019

Warum ist Jesu Gesetz ein Gesetz des Lebens?

Ich setze mich hier mit einem Text auseinander, der laut XY aus den Archiven des Vatikans stammt und aus der Bibel entfernt wurde:

Jesus[+] sprach: sucht nicht das Gesetz in den Schriften, denn das Gesetz ist Leben, während die Schrift tot ist. In allem Lebendigen ist das Gesetz. Ihr findet es im Gras, im Baum, im Fluss, im Berg, in den Vögel des Himmels, in den Fischen des Meeres, doch sucht es hauptsächlich in euch selbst. Denn wahrlich ich sage euch, alle lebendigen Dinge sind Gott näher als die Schrift, die ohne Leben ist. Gott schrieb die Gesetze nicht auf Buchseiten, sondern in eure Herzen und euren Geist. Sie sind in eurem Atem, in eurem Fleisch, euren Eingeweiden, euren Augen und Ohren, und in jedem kleinsten Teil eures Körpers. Sie sind gegenwärtig in der Luft, im Wasser, in der Erde, in den Pflanzen, in den Sonnenstrahlen, in den tiefen und Höhen. Sie sprechen alle zu euch, damit ihr die Sprache und Willen des lebendigen Gottes verstehen könnt. Aber ihr schließt eure Augen, um nicht zu sehen, verstopft eure Ohren um nicht zu hören. Wahrlich ich sage euch, die Schriften sind das Werk der Menschen, aber das Leben und all seine Heerscharen sind die Werke des Lebendigen. Warum hört ihr nicht auf diese Worte, und studiert die Toten Schriften, die aus der Hand des Menschen sind?"

Auslegung und Hypothetische Bedeutung

Beginn der Bezahlwand

Das Grundgesetz des Kapitalismus[+] ist seit seiner Entdeckung vor 6.000 Jahren (der so genannte „Sündenfall[+]”, s.u.) der positive Zins. Den Zins bekommt derjenige, der hat und verleihen kann und es gibt ihn derjenige, der nicht hat und deswegen borgt, um nutzen oder besitzen zu können. Der Zins ist nicht nur der Geldzins, sondern auch der Gewinnanteil der Miete („Mietzins[+]”), der Pachtzins[+] (auch Grundrente), die Lizenzgebühr für die Nutzung von Information oder Wissen und jegliche andere Art von Leih- und Nutzungsgebühr.

Kapital frisst Schöpfung: Tilgung der Zinsschuld durch Arbeit

Der Zins auf das Leihkapital wird durch Arbeit[+] getilgt. Die Frage dazu lautet nun, was Arbeit[+] ist. Marxens[+] Arbeitsbegriff lautet „Muskelkraft und Nervenleistung“ (I. Band des Kapitals), und der Physiker würde wegen der falschen Einheiten vielleicht präzisieren: „Kraft integriert über den Weg” oder “Leistung integriert über die Zeit[+]“. Schumpeter[+] beschränkte sich auf den Leistungsbegriff und verwies auch auf Bodenleistung, denn unsere Nahrung, die uns das Leben gibt, ist das Ergebnis von Bodenleistung. Daher ist wohl der allgemeinste Arbeitsbegriff[+] Stoffwechselleistung[+] des Lebendigen, und das wiederum ist wesentlicher Teil des Lebensprozesses also jeglichen (Fürsich) Seins.

Zinsen lassen also das geltende Tote[+] (das Kapital) die Kraft des Lebens zu seiner Vermehrung ausbeuten. Das Lebendige gibt seine Arbeitskraft[+] zur Tilgung des Zinses und somit für die Vermehrung des geltenden Toten[+] hin. So funktioniert seit über 6.000 der Kapitalismus[+]. Kurz: Kapital frisst Schöpfung.

Jesu Gesetz und Wortbedeutung von Islam

Jesu[+] Gesetz lautet (Lukas 6:35, Menge-Bibel):

Nein, liebet eure Feinde, tut Gutes und leihet aus, ohne etwas zurückzuerwarten! Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig (auch) gegen die Undankbaren und Bösen.
Der Zins soll beim Verleih negativ sein. Der Zinsfluss[+] verläuft umgekehrt. Der Zins wird dem Kapital weggenommen und dem Lebensprozess hingegeben. Der Negativzins wächst[+] so dem Lebendigen hinzu. Deswegen ist Jesu[+] Gesetz ein Gesetz das Lebens, das wir im Umgang mit Geld nicht erwarten würden, weil wir es da nicht kennen. Wir kennen es von woanders her. Wir nennen es Liebe, denn Liebe ist gegenseitige Hingabe und somit Hingabe an das Leben.

Dass das richtig ist, beweist die Bedeutung von Islam, denn Mohammed[+] hat im Wesentlichen Jesu[+] Wort wiederholt. Islam bedeutet Hingabe an das Leben oder Unterwerfung unter die Notwendigkeiten[+] des Lebens. Man muss sich heute jedoch nicht auf Mohammed[+] berufen. Jesus[+] hat es als Erster gesagt und gelebt, denn er gab sein Leben für uns, er hat uns also geliebt.

Das Himmelreich[+] ist wie ein Sauerteig, den eine Frau nahm und einen Scheffel Mehl untermengte. Es ist wie ein Senfkorn, das zu einem riesigen Baum heranwächst[+] (Matthäus 13). All das sind Metaphern für soziale Phänomene, die wir haben, wenn das ganze Jahr über Weihnachten ist, wenn wir hingeben, ohne etwas zurück zu erwarten. Man muss ganz schön verrückt sein, das mit seinem Geld zu machen, doch wenn es alle tun, dann geht die Welt auf wie ein Sauerteig voller Liebe.

Zweiter Hauptsatz, Zins und Negativzins, materielle Akkumulation und Ordnung

Als Physiker muss ich hier noch hinzufügen, dass der Negativzins, also Jesu[+] Gesetz ein Naturgesetz[+] ist, nämlich der zweite Hauptsatz der Thermodynamik[+]. Dieses für das Leben immens wichtige Gesetz beschreibt die Zunahme von Unordnung (Entropie[+]) in geschlossenen Systemen. Sperrt man ein Lebewesen hermetisch ein, stirbt es. Ein Lebewesen kann seinen Lebensprozess nur dadurch aufrechterhalten, dass es durch seine Arbeit[+] einen möglichst kontinuierlichen bzw. regelmäßigen Materiestrom von Nährstoffen erzeugt und ihn sich zuführt. Die Kontinuitätsgleichung bzw. der erste Hauptsatz der Thermodynamik und die Massenerhaltung gebieten, dass ein in seiner Zusammensetzung veränderter Strom das Lebewesen wieder verlässt. Vergleicht man die Zusammensetzung der Ströme, so finden sich in der Differenz genau jene Stoffe, die das Lebewesen zu seiner Subsistenz (Erhalt) und Reproduktion (Fortpflanzung) benötigt. So können Lebewesen wachsen[+].

Man könnte nun denken, dass Lebewesen eine physikalische Anomalie sind, weil sie Materie ordnen, also Entropie[+] verringern und also positiven Zins haben, während sie wachsen[+]. Das ist jedoch zu kurz gedacht, denn ein Lebewesen ist ohne seine Umwelt, aus der es Nährstoffe bezieht nicht lebensfähig. Bezieht man also die Wechselwirkung mit der Umwelt, den einfließenden und ausfließenden Materiestrom (Nahrung, Luft und Wasser und Fäkalien und Abgase) in die Entropiebilanz[+] ein, stellt man fest, dass Lebewesen insgesamt Unordnung erzeugen, indem sie Entropie[+] (Unordnung) exportierten, um innerlich Ordnung[+] aufrecht zu erhalten, der zweite Hauptsatz ist also erfüllt.

Das geht nicht ewig, denn jedes Individuum stirbt. Es gibt nur einen Ausweg, dem zweiten Hauptsatz, dem „Zahn der Zeit[+], zu entkommen: Das Leben muss sich fortpflanzen, sich also lieben.

Wir Wahnsinnigen geben seit dem Sündenfall[+] dem geltenden Toten[+], dem Kapital die Fähigkeit sich nicht nur zu erhalten, sondern sich auch noch fortzupflanzen. Der Zins ist das Kind des geltenden Toten[+] mit demjenigen, der ihn mit seiner Arbeitskraft[+] gebiert. Wir sind quasi die lebenden Gebärhülsen für die Kinder des geltenden Toten[+]. Wenn wir borgen, nistet sich das Leihkapital in uns ein und wir tragen sein Kind aus, das Kind des Herren. Wir gebären es durch Arbeit[+], und es wird uns gestohlen. Das uns so Entrissene wächst[+] dem schon bestehenden Toten hinzu und wird wieder anderen eingepflanzt, und so geht das immer weiter fort, bis der Wirt erschöpft ist, keine Kinder mehr gebären kann (die niedrigen Zinsen) schon Fehlgeburten hat (Blasen), weil der Parasit einfach zu fett und gierig geworden ist.

Wenn sich das Weibliche in uns in Bezug auf diesen perversen Prozess der Zinsnehmens dieser grauenhaften Ausbeutung widersetzt und die Negativzinsen fordert, also die Rückgabe der Liebesmüh, die Rückgabe der entrissenen Kinder, dann kommt endlich die Liebe zurück. So einfach! Sapere Aude.

Die Entdeckung des Zinses vor über 6.000 Jahren.

Preisbildung des Geldzinses nach Schumpeter

In Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung[+] lassen sich im Kapitel 5 die folgenden Seiten der Abschnitte 12 und 13 finden, die die Preisbildung[+] der Geldzinsen aus dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage beschreiben.

Interessant ist, dass Schumpeter[+] offenbart (Mitte der Seite 296), dass er negative Zinsen denken kann, dass er es aber nicht tut. Erst in seinem Klassiker Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie[+] von 1942 spricht er dann vom „mächtigen Sauerteig am Horizont, der auf lange Sicht die Produktion ausdehnt und die Preise niedrig hält“ (Eintrag vom 07.01.2018). Stattdessen reproduziert er 1912 das Zero Lower Bound (ZLB)-Dogma der orthodoxen[+] Lehre. Die Einhaltung des ZLB-Dogmas bewirkt, dass im Fall von Entwicklungsmöglichkeiten die Nachfrage nach Kaufkraft über dem Angebot liegt, was einen positiven Kreditzins bewirkt.

Will man diesen Zins senken, muss man das Angebot von Kaufkraft erhöhen, und das geschieht durch die Abschaffung des Bargelds, seine „Abzinsbarmachung”, die Einführung einer abwertbaren Bargeld-Parallelwährung oder einer Bargeldsteuer und das Absenken der Guthaben- und Einlagezinsen ins Negative.

Interessant ist auch, dass er schon 1912 die Geldschöpfung aus dem Nichts[+] („Schaffung von Kaufkraft” durch die Banken[+]) beschreibt und sie in die Beschreibung der Preisbildung[+] einbezieht. Genau dies widerlegt die Behauptung mancher Zeitgenossen[+], in den Lehrbüchern würde das Thema Vollreserve-System[+] vs. Geldschöpfung aus dem Nichts[+] im Mindestreserve-System verschwiegen.

Es folgen Seiten aus Joseph SchumpetersTheorie der wirtschaftlichen Entwicklung[+]“, 1912, Kapitel 5, Der Kapitalzins.

Ende der Bezahlwand

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Tim Deutschmann

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