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31. August 2019

Auseinandersetzung mit einem (mutmaßlichen) Kapitalisten: Die Negativzinsen bewirken die Vergemeinschaftung des Kapitals

Ich zitiere aus eine Konversation.

Dieses hier, Zitat:

Mietzins[+] geht sogar komplett ohne Gewinn.“
ist falsch. Ein Teil der Miete, die der Besitzer[+] ja an den Eigentümer[+] zahlt, enthält Versicherungsgebühren und Steuern, sowie natürlich die Nebenkostenvorauszahlung. Vom übrig Bleibenden muss der Vermieter Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten bezahlen.

All diese Kosten hätte der Besitzer[+] der Sache auch, wäre er Eigentümer[+].

Das, was nach diesen Kosten der Sache von der Miete übrig bleibt, ist der Mietzins[+]. Der Mietzins[+] ist der Reingewinn der Vermietung. Die Mietzinsen[+] werden infolge der negativen Geldzinsen bei Krediten sinken.

Du schreibst weiter, Zitat:

„wenn dadurch die Kosten für Kreditausfälle auf alle umgelegt werden, geht das voll in Ordnung[+]. Denn auch dahinter stecken dann realwirtschaftliche Kosten.“
Die Kosten für den möglichen Kreditausfall, die Risikoprämie im Kreditzins, werden eben im Kapitalismus[+] nicht auf alle umgelegt, sondern nur auf alle Darlehensnehmer, und deswegen ist das auch nicht ok, denn die Sparer werden davon ausgenommen.

Das ist nun vorbei. Ab sofort haften die Sparer für die sozialen und ökologischen Schäden, die der Kapitalismus[+] und also die Sparer angerichtet haben, und dagegen kannst und wirst Du Dich als Einzelner auch nicht wehren können, denn Negativzinsen auf alle Arten von Guthaben und bei Krediten sind situationsangemessen, fair und gerecht, also sozial.

Das neue (uralte, naturgesetzliche[+]) Privileg lautet also "Negativzins für alle", und so wird auch allen ermöglicht, Eigentum[+] zu erwerben und Gewinne zu erwirtschaften, denn für die Aufnahme eines Immobilienkredits bekommt man in Zukunft Zins und für die Gründung eines Unternehmens ebenso. Als Angehöriger der Zinssekte (also der Kapitalisten) hast Du keine Chance gegen die ärmeren 85% der Bevölkerung, die vom Negativzins profitieren werden.

Der Negativzins ist im Prinzip nichts anderes als eine Vermögenssteuer, die von den Banken[+] auf alle Arten Geldguthaben erhoben wird und über Kredite mit negativem Zins umverteilt wird. Man bekommt ja bekanntlich unter einer Negativzins-Ökonomie[+] immer noch Zins, doch eben nicht mehr für das Sparen, sondern dafür, einen Kredit aufzunehmen. Der Unterschied zur Vermögenssteuer ist, dass nicht das politische System über die Zuteilung des Geldes an die davon Begünstigten entscheidet, sondern die Ideen und die Kreativität der Handelnden an den Märkten.

Du erzählst außerdem vollkommenen Unsinn, Zitat:

„Weil das realwirtschaftliche Kosten sind, gibt es da auch erst einmal keinen Gewinn im Sinne eines leistungslosen Einkommens, obwohl Zinsen verlangt werden.“
Man unterscheidet die Leihwirtschaft von der Realwirtschaft, Definition hier. Kosten, die in der Leihwirtschaft entstehen, z.B. infolge der Nichtwiederkehr der Leihsache oder durch Ausfall der Zinsen, sind also leihwirtschaftliche Kosten.

Die Finanzwirtschaft ist Teil der Leihwirtschaft. Die Intermediäre der Finanzwirtschaft sind die Institutionalisierungen der Geldmärkte und also u.a. die Banken[+].

Zinseinkünfte sind desweiteren leistungslose Einkommen und deswegen (wie das bedingungslose GE übrigens auch) nicht nur moralisch, naturrechtlich und ethisch falsch, sondern auch volkswirtschaftlich.

Du verstehst es sehr geschickt in Nebensätzen Lügen unterzumischen, um Deine Leser zu verwirren. Wo hast Du das gelernt? Schämst Du Dich nicht dafür, was Deine Sekte den Menschen der Welt angetan hat?
Diese Sätze:

„Auch der Pachtzins[+] erwächst[+] erst aus dem Eigentumsrecht[+], denn sonst würde man ein unbenutztes Stück Land einfach so nutzen. Für Lizenzgebühren braucht es ebenfalls rechtlich kodifizierte Privilegien, die es einem überhaupt erst erlauben, Lizenzgebühren zu nehmen. Ohne Patentrecht keine Patenteinahmen. Auch hier wird quasi ein Recht[+] auf das Eigentum[+] an einem Verfahren gewährt.“
bestätigen ja im Wesentlichen das Prinzip des Kapitalismus[+], aus dem Eigentum[+] an Sachen (Geld, Boden, Immobilien, Werkzeuge, Patente, Informationen, usw.) Forderungen abzuleiten, indem die Verfügungsrechte[+] an diesen Sache gegen die Zahlung eines Zinses verkauft werden.

Die zentrale Vertragsart des Kapitalismus[+], also der Verkauf von Verfügungsrechten[+] an Sachen, bzw. Kreditvertrag, Mietvertrag, Pachtvertrag, Lizenzverträge und Konzessionen, ist nun von der Umkehr des Vorzeichens der Geldzinsen betroffen. Alle Zinsen der unterschiedlichen Arten werden sich infolge der negativen Geldzinsen in Richtung 0% entwickeln.

Die logische Folge ist, dass der Kostenunterschied zwischen Eigentum[+] und Besitz[+] verschwindet. Es macht bei 0% Mietzins[+] für den Besitzer[+] hinsichtlich der Wohnkosten keinen Unterschied mehr, ob er Eigentümer[+] der Sache ist oder nur Besitzer[+]. In dem Moment, ab dem die Zinsen aller Arten unter die 0% sinken, ist der Verleih von Sachen aus Sicht der Eigentümer[+] ein Verlustgeschäft, so dass die Eigentümer[+] damit beginnen, die Leihsachen zu verkaufen, wenn sie rational handeln. Ab diesem Moment beginnt die reale Vergemeinschaftung des Kapitals. Das werden wir jedoch erst in ein paar Jahrzehnten erleben.

Aktualisierung: Zugriffs- und Besuchszahlen

Die mittlere Grafik zeigt die Anzahl täglicher Zugriffe und Besucher auf meiner Seite, auf der ich über die Wirkung von positiven und negativen Geldzinsen, also über den Kapitalismus[+] und sein logisches Gegenstück, aufkläre.

Im Moment steuere ich auf sichere 400 Besucher pro Tag zu. Ein 'Besuch' ist nicht einfach nur ein Zugriff. Ein 'Besuch' bedeutet, auf die Seite zuzugreifen und einige Zeit[+] dort zu verbringen.

Ich gehe davon aus, dass der Druck auf die Zinssekte, die sich in den Parteien, in den Nicht-Regierungsorganisationen und im Staatsapparat eingenistet hat und deren Religion und Lebensgrundlage der positive Zins, also der Kapitalismus[+], ist, für sie unerträglich wird, sobald eine kritische Masse begriffen hat, wie sie belogen, betrogen und ausgebeutet wird.

Ich kann mich nur wiederholen mit der Aussage, dass Menschen solange ökonomisch unmündig, wenn nicht gar unzurechnungsfähig, sind, solange sie keine Ahnung haben, was Zinsen in Wirtschaft und Gesellschaft bewirken und wie aus dem Zinsnehmen der „Seelenhaushalt” des Einzelnen entstanden ist.

Das heißt aber natürlich nicht, dass meine Seite da irgendetwas Besonderes ist.

Nachdenken darüber kann wirklich jede* Denkfähige, und das Beste wäre in keinem Fall, dass alle meine Seite lesen, sondern dass sich jede* selbst überlegt, wie der Zustand der Welt mit dem Zinsnehmen zusammenhängt, denn je mehr Darstellungen aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven man zu dieser „Geldsystem-Matrix“ hat, in der wir alle drinstecken, desto vollständiger wird das Gesamtbild und desto schneller ist diese Geisteskrankheit mit dem Namen Kapitalismus (Caputalismus, Kaputtismus) Geschichte!

Sapere aude!

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Tim Deutschmann

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