Gehirnablesungen zeigen psychische Krankheiten
Gestern hat mir ein Freund ein sehr interessantes Video gezeigt von einem Arzt und Psychiater, der sich über Jahrzehnte die Hirnaktivität von Menschen mit psychischen[+] Auffälligkeiten angeschaut hat. Daniel Amen beklagt, dass die heutige Psychiatrie die einzige Form der Heilkunst ist, bei der der Arzt nicht auf das kranke Organ schaut, sondern nur indirekt, nämlich durch Fragen und Antworten und Beobachtungen des Verhaltens, auf die Krankheit zurückschließt.
Was wohl wenig überrascht, ist, dass man die psychischen[+] Auffälligkeiten an veränderten Mustern der Aktivität im Gehirn ablesen kann.
Koevolution psychischer und sozialer Systeme
Mich hat dieses Video fasziniert, weil ich den Standpunkt von Hauptstromsoziologen kenne, dass sich psychische[+] Systeme koevolutionär mit sozialen Systemen entwickelt haben. So bilden sich bestimmte Muster in der Hirnaktivität auf bestimmte soziale Verhaltensweisen ab - und umgekehrt.
Die umgekehrte Betrachtungsweise ist für die Heilung von Menschen mit psychischen[+] Problemen wichtig. Man kann nämlich durch bestimmtes Verhalten und bestimmte soziale Beziehungen psychische[+] Krankheiten heilen. Das hat Daniel Amen festgestellt und das ist eine der bedeutendsten, nun gesicherten Erkenntnisse, die sich seit Langem in dem Bereich aufgetan haben. Verhaltenstherapie ist ja nun nichts Neues, doch hier ist nun klar der Beweis erbracht: psychische[+] Krankheiten können zu einem erstaunlichen Ausmaß geheilt werden.
Vor dem Hintergrund meiner Untersuchungen der Wirkungen der positiven Zinsen[+] habe ich natürlich meine eigenen Schlussfolgerungen gezogen. Wenn psychische Strukturen und soziale Strukturen miteinander korrelieren, dann bedeutet es logischerweise, dass der Kapitalismus[+] in unseren Hirnaktivitäten dargestellt sein muss, denn der Kapitalismus[+] hat unsere sozialen Systeme hervorgebracht. Dieses Faktum hat wichtige Folgen im Hinblick auf die Abkehr von Kapitalismus[+], also die Umkehr des Zinsvorzeichens[+]: wir müssen damit rechnen, dass wir es mit massiven Veränderungen der Hirnaktivität zu tun bekommen, wenn wir diesen zentralen Mechanismus des Zivilisationsprozesses „auf den Kopf” stellen.
Auftreten von Ängsten infolge der Umkehr des Zinsvorzeichens
Ich sehe in diesem Zusammenhang vor allem unsere Ängste[+], die wie "Barrieren" wirken und somit bestimmte Muster im Gehirn unterdrücken (Vergleich zum Begriff der Neurose)! In Bezug auf die Ängste[+] gibt es unterschiedliche psychologische Schulen und Modelle[+]. Ich habe mich z.b. mit dem Modell von Fritz Riemann beschäftigt, Grundformen der Angst. Ich sehe meine schon vor Jahren geäußerte These bestätigt, dass zum Zeitpunkt der Umkehrung des Zinsvorzeichens[+] vier fundamentale Ängste[+] hervortreten, die vorher durch Verhaltensanpassungen abgewehrt wurden:
- Der Schizoide hat die Angst[+] vor Hingabe und Nähe abgewehrt, indem er sich rational und geizig verhielt, seine Freiheit[+] betont hat und sich von anderen distanziert hat. Dieser Mensch fürchtet sich vor dem vermeintlichen Verlust seiner Unabhängigkeit und dem Zwang[+] zur Hingabe des Zinses[+]. Diesem Menschen ist dadurch zu helfen, dass man ihm erklärt, auf welchen Wegen der Negativzins zu ihm zurückfließen wird. Er ist ein rationaler Mensch, und er wird es verstehen. Wenn er jedoch zu jenen Löwen (Markus) zählt, die bisher allein von Zinsen[+] gelebt haben, dann wird es schwer.
- Der Depressive hat die Angst[+] vor Distanz und Selbstwerdung abgewehrt, indem er sich an andere gebunden hat, wie ein Knecht gelebt und seine Individuation unterdrückt hat. 90% der Erwerbstätigen werden geführt. Nur 10% der Erwerbstätigen sind selbstständig. Man bekommt unter einer Negativzins-Ökonomie[+] Zins[+] für die Gründung eines Unternehmens. Doch wer von den 90% hat keine Angst[+] vor beruflicher Selbstständigkeit und Herauslösung aus alten Bindungen? Der Stier (Lukas) muss sich von der Herde lösen und ein Mensch werden.
- Der Zwanghafte hat die Angst[+] vor der Veränderung und dem Wandel abgewehrt, indem er zu einem erzkonservativen[+] Pedanten wurde, der peinlichst genau auf die Einhaltung der Regeln und der Ordnung[+] bestand. Die Negativzinsen sind für ihn eine Bedrohung, denn sie verändern die kapitalistische Ordnung[+] und diese Veränderungen sind für ihn vollkommen unübersichtlich, so wie die Liebe unbeherrschbar ist, wenn sie leben soll. Ein signifikanter Teil der Bevölkerung ist zwanghaft[+]. Der Adler (Johannes) muss seine Herrschaft über den Himmel zugunsten der Tauben aufgeben und an einigen Stellen akzeptieren, dass die Regeln nicht eingehalten werden, denn manchmal macht es durchaus Sinn, die Regeln zu brechen, nämlich dann, wenn sie dem Leben dienen.
- Der hysterische[+] Mensch schließlich (Matthäus) hat die Angst[+] vor Festlegung und Notwendigkeit[+] abgewehrt, indem er Kausalitäten ignoriert, sich rücksichtslos und verantwortungslos verhalten hat. Er hat die Dinge immer wieder neu und anders erschaffen, wollte sich niemals festlegen und niemals einen festen, verbindlichen, verlässlichen Satz von Regeln und eine entsprechenden Ordnung[+] annehmen. Hysterische Menschen sind vor allem bei den Liberalen[+] zu finden. Oft sind es Künstler, Schauspieler und Dramatiker. Die Negativzinsen sind eine unbekannte Art von Regel, die den Menschen dazu bringt, dass er in der Gegenwart klug handeln muss, weil er in Zukunft mit den Folgen seines Handelns konfrontiert werden wird und sie nicht mehr - wie im Kapitalismus[+] - an Andere oder spätere Generationen (Staatsschulden!) verdrängen kann. Diesem Menschen ist dadurch zu helfen, dass man ihm erklärt, dass er es bei den Negativzinsen mit der Realität zu tun hat, denn die Negativzinsen sind das anthroponomische Analogon der natürlichen Entropiezunahme[+]. Wir müssen alle am Ende sterben. Deswegen müssen wir uns darum bemühen zu Lebzeiten voraussichtlich und verantwortungsvoll zu leben und das Leben zu genießen.
Ängste versperren uns den Weg: die Cherubim
Diese vier Ängste[+] stehen uns auf dem Weg, wenn wir uns vom Kapitalismus[+] abwenden. Es sind die vier Gesichter der Cherubim[+]: ein Löwe (Markus), ein Stier (Lukas), ein Adler (Johannes) und ein Menschengesicht (Matthäus). So jedenfalls interpretiere ich den Text in der Genesis 3. Nach der Schilderung des Sündenfalls[+] heißt es:
- Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!
- Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war.
- Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim[+] mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

Querverweise auf 'Gehirnablesungen zeigen psychische Krankheiten'
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