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07. Dezember 2022

Gegenentwurf zur neo-feudalen Version der Kreislaufwirtschaft

Hier kommt der Artikel How Circular is the Circular Economy?, geschrieben von Kris De Decker in 2018, mit berechtigter Kritik an der kapitalistischen Umsetzung der Idee der Kreislaufwirtschaft[+], den ich hier kommentieren möchte, da er in seiner Argumentation starke Bezüge zu Gedankengängen hat, die mir in der Analyse der Wirkungen der positiven und negativen Zinsen begegnet sind.

How Circular is the Circular Economy?; The circular economy – the newest magical word in the sustainable development vocabulary – promises economic growth without destruction or waste. However, the concept only focuses on a small part of total resource use and does not take into account the laws of thermodynamics. Illustration: Diego Marmolejo. This article has been translated into French and Dutch. Introducing the Circular Economy The circular economy has become, for many governments, institutions, companies, and environmental organisations, one of the main components of a plan to lower carbon emissions. In the circular economy, resources would be continually re-used, meaning that there would be no more mining activity or waste production. The stress is on recycling, made possible by designing products so that they can...
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Kris De Deckers Kritikpunkte im Einzelnen

Ich lege zunächst die im Artikel aufgeführten Argumente dar, unterfüttere sie mit Fakten aus meinem Wissensbereich und füge eigene Kritik und Verbesserungsvorschläge hinzu.

Feudalismus in neuem Gewand

Der erste Kritikpunkt an der kapitalistischen Umsetzung der Kreislaufwirtschaft[+] ist, dass das Grundprinzip des Kapitalismus[+], die Trennung von Eigentum[+] und Besitz[+] und das Zinsnehmen, konsequent auf Nutzgüter erweitert werde, wodurch Klaus Schwabs Vorstellung, dass die Mehrheit der Bevölkerung zunehmend weniger hat und alles, was sie nutzt, nur besitzt und dafür Zinsen an die Eigentümer[+] der Sachen zahlt, real wird. Die Nutzgüter würden infolge solch' einer Umsetzung der Kreislaufwirtschaft[+] im Eigentum[+] der Produzenten verbleiben und in ihrer Verantwortung wieder aufbereitet, repariert, instand gesetzt und nach Rückgabe durch den Besitzer[+] weiter verwertet werden. Es würde sich also so wie bei Daten (z.B. Musikdaten) und Software (Windowslizenzen) das Zinsnehmen in Form von Lizenzen, Miet- oder Nutzungsgebühren systematisch auf Autos, Kühlschränke, Haushalts- und Unterhaltungsgeräte usw. ausweiten.

Der Knackpunkt: Weil insgesamt der Verkauf von Verfügungsrechten[+] an Besitzende[+] und Nutzende[+] für die Eigentümer[+] ein Geschäft ist, wird, wie schon beim Wohnen, Nutzung und Besitz[+] für mehr Nutzgüter für Nutzende[+] und Besitzende[+] teurer als wären sie Eigentümer[+] der Sachen. Profitieren würden die Hersteller und Eigentümer[+] der Nutzgüter. Die Klasse der zinstragenden Gegenstände (Feuda[+], plural von Feudum[+], Lehen, vgl. zum Lehenswesen, Feudalismus) würde neben Geld, Immobilien und anderem Verleihbarem um noch mehr Nutzgegenstände erweitert werden. Das Zinsnehmen würde noch näher an den Menschen heranrücken. Aus noch mehr Zeitverbringung[+] des Menschen würden Zinsen geschlagen, die den Eigentümern[+] der Gesellschaft zuflössen, ein weiterer, großer Schritt in Richtung eines Neo-Feudalismus[+]. Den Besitzern[+] und Nutzern wird das Feudum[+] zur Nutzung überlassen, auf dass sie es für die Eigentümer[+] begatten und seinem Kapital den Zins gebären mögen.

Jenseits dieser grundsätzlichen und aus meiner Sicht bereits vernichtenden Kritik an der kapitalistischen Umsetzung der Kreislaufwirtschaft[+] folgt nun De Deckers Kritik an der derzeitigen Produktionsweise.

Irreversible chemische oder mechanische Veränderungen

Unsere menschwirtschaftlichen Lieferketten, die Nahrungskette[+] des Kapitals, wenn man will, beginnen seit den Anfängen der Zivilisation vor Tausenden Jahren immer in der Umwelt, wo umweltverträgliche Materialien entnommen werden. De Decker beklagt, dass es heutzutage im Gegensatz zu früher, als es bereits praktische Wiederverwendung gab, überwiegend künstliche Materialien seien, die nach ihrer Nutzung nicht einfach in die Umwelt freigesetzt werden können. Zudem gebe es Materialverbindungen, die zur Rückgewinnung der Rohstoffe einen erheblichen Aufwand erfordern.

Lieferketten (LK) in System und Umwelt schematisch. LK beginnen in Umwelt, werden im Untersystem der Produzenten verarbeitet und enden vorläufig am Konsumenten.

Die Umweltunverträglichkeit natürlicher Edukte entsteht durch irreversible mechanische und chemische Veränderungen im Produktionsprozess. Wie erschaffen in der heutigen Produktion Materialien, die durch keinen natürlichen Prozess auf der Erde entstehen. Das Leben auf dem Planeten ist auf diese Stoffe und Verbindungen nicht vorbereitet, kann nichts mit ihnen anfangen oder wird davon in seinem Stoffwechsel[+] teils erheblich beeinträchtigt. Es kann sich an die sich immer schneller verändernden Umweltbedingungen nicht anpassen, da evolutionäre Anpassungsprozesse länger dauern als sich die Umweltbedingungen ändern. Bevor Bäume durch Pilze verstoffwechselt wurden, vergingen Millionen Jahre. Wie lange wird es bei den künstlichen Materialien brauchen, die der Mensch in die Umwelt setzt, dass ein Lebewesen ensteht, das die Materialien verstoffwechseln kann?

Um dieses Problem anzugehen, habe ich am 01.09.2021 einen Gesetzesvorschlag gemacht, der vorsieht, dass alle irreversiblen chemischen oder mechanischen Veränderungen innerhalb der Produktion melde- und steuerpflichtig werden. Das Ziel ist, dass reversible Veränderungen der Edukte begünstigt werden und damit reparable und umweltverträgliche Produkte entstehen. Z.B. könnte das Verkleben gegenüber dem Verschrauben benachteiligt werden.

Einige grundsätzliche Probleme des Wiederverwertungsgedankens

Es gibt Materialien wie z.B. Kunststoffe, die von keinem Lebewesen verstoffwechselt werden können, die jedoch durch deren Nutzung fortwährend, kontinuierlich und dauerhaft darin verbleibend in die Umwelt ausgebracht werden. Eine kreislaufförmige Nutzung ändert z.B. am Abrieb bei Kunststoffgegenständen nichts, sondern intensiviert diesen noch. Der Reifenabrieb von Fahrzeugen, der Abrieb von unseren Schuhsohlen und den Textilien unserer Kleidung gelangt auch und gerade dann als Mikroplastik in die Umwelt, wenn weiter, intensiver, eben effizienter genutzt wird. Daher bringt die Kreislaufwirtschaft[+] hinsichtlich der Umweltverträglichkeit dieser Materialien keine Verbesserung. Es wird notwendig sein, ganz auf diese künstlichen Materialien zu verzichten und sie durch von anderen Lebewesen verstoffwechselbare Materialien zu ersetzen, z.B. durch Lignin oder Polysaccharide. Das Selbe gilt für umweltunverträgliche Metalle und andere Chemikalien.

Da viele Nutzungen von umweltproblematischen Materialien in der Umwelt stattfinden, wird der Materialabrieb direkt in die Umwelt eingebracht. Es reicht daher nicht aus, die Sachen länger zu nutzen, sondern die Nutzungsweise selbst muss unter dem Gedanken der Eindämmung umweltunverträglicher Stoffe erfolgen, so dass nur solche Materialien in die Umwelt gelangen können, die von anderen Lebewesen verstoffwechselt werden können und ihren Stoffwechsel[+], ihr Leben und ihre Existenz in keiner Weise stören oder gefährden.

Eine sinnvolle Umsetzung der Kreislaufwirtschaft[+] muss daher nicht nur den Umgang mit unserem Abfall bedenken, sondern schon die Nutzung der Materialien selbst. Umweltunverträgliche Stoffe müssen konsequenter eingedämmt werden.

Beim Thema Nutzung von Energie, die in ihrer noch fossilen Form einen teils erheblichen Anteil an Ressourcen benötigt, kritisiert De Decker, dass auch die Kreislaufwirtschaft[+] Energie benötigt. Die Absicht, ausschließlich erneuerbare Energien zu verwenden, verleitet dabei zu einer Selbsttäuschung, denn auch die Maschinen und Geräte zur Erzeugung der erneuerbaren Energien benötigen Rohstoffe und enthalten irreversibel veränderte, nicht von der Biosphäre verstoffwechselbare Materialien. Der Ressourcenverbrauch der Menschheit könne laut De Deckers zwar an einigen Stellen von einer Kreislaufwirtschaft[+] gemindert werden, doch das Wachstum[+] der Technosphäre, wie Harald Lesch den Zoo an Kunstspezies nennt, den uns der Kapitalismus[+] beschert hat, wird den absoluten Ressourcenverbrauch weiter erhöhen. Daher sei das zentrale Problem das (Wirtschafts-) Wachstum[+]:

Das Wachstum[+] macht eine Kreislaufwirtschaft[+] unmöglich, selbst wenn alle Rohstoffe recycelt würden und das gesamte Recycling zu 100 % effizient wäre. Die Menge an gebrauchtem Material, das recycelt werden kann, wird immer kleiner sein als das Material, das für das Wachstum[+] benötigt wird. Um das zu kompensieren, müssen wir kontinuierlich mehr Ressourcen extrahieren.

Der Unterschied zwischen Nachfrage und Angebot ist größer als Sie vielleicht denken. Betrachten wir den gesamten Lebenszyklus von Ressourcen, dann wird deutlich, dass sich Befürworter einer Kreislaufwirtschaft[+] nur auf einen sehr kleinen Teil des Gesamtsystems konzentrieren, und dadurch die Funktionsweise missverstehen.“
Quelle: Kris De Decker in How Circular is the Circular Economy?.

Kris De Decker fasst es wie folgt zusammen:

„Solange wir Rohstoffe anhäufen, bleibt die Schließung des stofflichen Kreislaufs eine Illusion, selbst für im Prinzip recycelbare Materialien. Beispielsweise können recycelte Metalle nur 36 % des jährlichen Bedarfs an neuem Metall decken, selbst wenn Metall mit etwa 70 % eine relativ hohe Recyclingkapazität aufweist. Wir verwenden immer noch mehr Rohstoffe im System, als durch Recycling bereitgestellt werden können – und so gibt es einfach nicht genug recycelbare Rohstoffe, um die kontinuierlich expandierende extraktive Wirtschaft zu stoppen.“
Quelle: Kris De Decker in How Circular is the Circular Economy?.

Das Wachstum[+] aber wird durch positive Geldzinsen erzeugt. Die kapitalistische Kultur erbrütet durch das Sparen Jahr um Jahr eine immer größer werdende Geldmenge[+] und damit ein immer größer werdendes Konsumpotential (Nachfrage), das von einem immer größeren Angebot von Produkten begegnet werden muss, solange Geld eine Forderung ist und solange die Zentralbank[+] die Werthaltigkeit des Geldes garantiert.

De Deckers Verbesserungsvorschläge

Da 71 % der Rohstoffe nicht rezirkulierbar (wiederverstoffwechselbar) seien, unterteilt in 44 % Rohstoffe zur Energiegewinnung und 27 % übrige, bleibe bei andauerndem Wachstum[+] nur weniger Rohstoffe zu nutzen und insgesamt weniger zu konsumieren. Sein zweiter Punkt betrifft die hergestellten und verwendeten Materialien selbst: Es sollten nur von der Biosphäre verstoffwechselbare Materialien zum Einsatz kommen, z.B. Holz, einfache Metalle, keine synthetischen Materialien, keine Halbleiter, Lithium Batterien oder Verbundmaterialien.

Ich halte die Verwendung künstlicher Materialien für unbedenklich, solange sie nicht in die Umwelt gelangen. Folgende Punkte füge ich hinzu:

Warum erscheint der kapitalistische Entwurf der Kreislaufwirtschaft als neo-feudal?

Der kapitalistische Entwurf der Kreislaufwirtschaft[+] orientiert sich an den ökonomischen Gegebenheiten, die der Kapitalismus[+] erzeugt. Der Zins verhält sich zum Geld wie die Gravitationskraft[+] zur Masse, sagt Warren Buffett. Das Zinsnehmen bewirkt mit der Konzentration von Geld auch eine Konzentration von ökonomischen Handlungsmöglichkeiten in den Schichten der NETTO-Zins-Gläubiger einerseits und monetäre Zwänge[+], geldwerte Einschränkungen der Privatautonomie[+] der relativ armen NETTO-Zins-Schuldner andererseits, siehe YouTube-Video über den Zusammenhang zwischen dem Zinsvorzeichen und geldwerten Freiheiten und Zwängen. Relativ arme Menschen können sich zunehmend die lebensnotwendigen Nutzgüter (Wohnungen, Fahrzeuge, Maschinen, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte, usw.) nicht mehr leisten und müssen sie daher mit zunehmender Tendenz entgeltlich leihen, mieten oder pachten. Das Eigentum[+] an diesen teils existenziell notwendigen Gütern rückt für sie in immer weitere Ferne.

So ist im kapitalistischen Entwurf einer Kreislaufwirtschaft[+] logischerweise die Ausweitung der Trennung von Eigentum[+] und Besitz[+] an den rezirkulierbaren Nutzgütern zentral. Besitzer[+] zahlen Zinsen an die Eigentümer[+] der Güter, sind dann aber von der Verantwortung für die Entsorgung (das ist ein übrigens dummes Wort), die den Eigentümern[+] obliegt, befreit, was die ohnehin schon weit verbreitete Mitnahme- und Gratismentalität verstärkt, bedenken- und hemmungslosen Konsum befördert. Die Sphäre der zinstragenden Nutzgüter mit verkäuflichen Verfügungsrechten[+] wird also um die rezirkulierbaren Güter erweitert. Im Ergebnis nimmt die Gruppe der Nichtshabenden und nur Besitzenden[+] zu, bei gleichzeitiger Zunahme der Nutzungskosten, denn sie zahlen auch den Gewinn am Handel mit den Verfügungsrechten[+] an die Eigentümer[+] und nicht allein die Instandhaltungs- und Wartungskosten, während die Gruppe der Eigentümer[+] kleiner und reicher wird.

Die Heteronomie, der Klassengegensatz und die Abhängigkeit innerhalb der Gesellschaft nehmen bei der Realisierung dieser Form der Kreislaufwirtschaft[+] also zu. Der hier diskutierte ökonomische Aspekt des Entwurfs beinhaltet nur eine Verschiebung der Verantwortung für die Verwendung der Güter. Er enthält keine konkreten Lösungen zur Gestaltung der Kreislaufwirtschaft[+]. Mich erinnert Schwabs Traum daher an das sog. Venus-Projekt, eine materialistische Dystopie. Jedenfalls erscheint mir die Umverteilung der Verantwortung nach dem kapitalistischen Entwurf der Kreislaufwirtschaft[+] als etwas Paternalistisches und Bevormundendes. Zum Teil hat die Bevormundung seine Berechtigung, solange es Idioten gibt, die Plastiktüten in den Biomüll schmeißen oder auf dem Weg vom Supermarkt nach Hause die Verpackungen einfach in die Umwelt schmeißen, doch sollten Konsumenten nicht pauschal als unverantwortlich behandelt werden.

Anti-kapitalistischer Gegenentwurf einer Kreislaufwirtschaft

Die hier präsentierten Veränderungsvorschläge betreffen logischerweise zunächst die kapitalistische Realisierung der Kreislaufwirtschaft[+], während ich den rein marktwirtschaftlichen[+] und staatlich regulierenden Teil nachgelagert behandele. Ich verweise zur Einführung in die grundsätzliche Dynamik, die eine Negativzins-Ökonomie[+] mit Bezug zur Kreislaufwirtschaft[+] erzeugt, auf meinen Beitrag am 23.10.2018 und zur Anschauung auf die folgende Grafik.

Makroökonomische Skizze der Kapitaldispersion infolge einer Negativzins-Ökonomie[+]. Soll das gammelnde Geld gehalten werden, dann muss es auf Kreisströme gezwungen werden. Dann aber müssen "sich" auch die Waren und Güter kreislaufartig bewegen.

Ökonomischer, von Kreislaufwirtschaft unabhängiger Aspekt des die Kreislaufwirtschaft ermöglichenden Zinsvorzeichenwechsels

Die Natur in uns, in unseren Beziehungen und außerhalb der Menschwirtschaft befindet sich in der Umwelt der (noch-) kapitalistischen Menschwirtschaft. Der Kapitalismus[+] hat nicht nur die ökonomische (soziale) Ungleichheit verursacht und immer weiter verschärft, sondern gefährdet in epochalem Ausmaß den Fortbestand des Lebens auf diesem Planeten und damit unsere Nahrungsgrundlage. Nicht nur die Menschen im riesigen Unterbau der jeweils nationalen Einkommens- und Vermögenspyramiden leiden an den Folgen des Zinsnehmens, sondern auch die Natur der Umwelt. Wir Menschen hängen von der Natur der Umwelt ab, weswegen wir eigentlich zuerst an sie denken sollten, doch sicher nicht zu dem Preis, dass es armen Menschen noch schlechter geht. Die Lösung der sozialen Schieflage darf und kann daher nicht gegen die Lösung der ökologischen Schieflage ausgespielt werden.

Die Negativzinsen bewirken – nach geeigneten Reformen der Marktwirtschaft[+] – ein Abklingen aller anderen Zinsarten, darunter Miet- und Pachtzinsen[+], Lizenz-, Leih- und Nutzungsgebühren im Allgemeinen, so dass Zinsherrschaft und -knechtschaft bei nicht geldartigen Leihgütern mit der Zeit[+] abnehmen. Die Trennung von Eigentum[+] und Besitz[+] bildet sich zurück, die Realwirtschaft wird innerhalb der Marktwirtschaft[+] gegenüber der Finanz- und Leihwirtschaft dominant. Das Rechtsinstitut[+] des Eigentums[+] wird gestärkt, weswegen hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft[+] die Verantwortung zum Umgang mit den zirkulierbaren Gütern zunehmend bei den Konsumenten liegt.

Berechtigte Kritik: Gefahr der Ressourcenverschwendung

Die Geldmenge[+] nimmt in einem umlaufgesicherten Vollreservesystem[+] mit negativen Zinsen auf Guthaben und Schulden ab, so dass die zukünftige Geldmenge[+] kleiner ist als die gegenwärtige. Deswegen sollten in der Gegenwart nicht weiter Schäden in der Zukunft erzeugt werden, denn diese müssten mit weniger Geld behoben werden als gegenwärtig vorhanden. Infolge der Negativzins-Ökonomie[+] nimmt die Geldmenge[+] nicht nur ab, sondern das Geld wird in den Pyramiden "von oben nach unten" umverteilt. Infolgedessen werden auch Eigentum[+] und eigentümliche Freiheiten[+] von oben nach unten umverteilt. Der Konsum der Reichen nimmt ab, der Konsum der Armen nimmt zu.

Die Verantwortung für die ökologisch und sozial nachhaltige Verwendung menschwirtschaftlicher Güter liegt grundsätzlich bei deren Eigentümern[+], daher wird mit einer Umverteilung geldwerter Freiheiten[+] auch Verantwortung umverteilt. Konsumenten werden Eigentümer[+] rezirkulierbarer Güter, nutzen sie, nutzen sie ab, lassen sie reparieren und verkaufen sie am Ende intakt oder defekt an Märkten.

Mit der Zunahme von Konsummöglichkeiten bei der großen Masse der Bevölkerung besteht die Gefahr, dass sich schädliche Konsummuster der Reichen nun auf die relativ Armen übertragen und sich das Nachhaltigkeitsproblem verschärft. Besteuerung nicht nachhaltigen Konsums, staatliche Verordnungen zum Umgang mit problematischen Gütern und Regelungen der Marktwirtschaft[+] nach Maßgabe der Nachhaltigkeitszielsetzungen werden also eine hohe Bedeutung in der ordnungspolitischen[+] Debatte einnehmen müssen. Subventionen können aufgrund der Überschüssigkeit des Geldes wahrscheinlich vermieden werden.

Video-Beitrag von meinem YouTube-Kanal.

Fazit

Der Errichtung und systematischen Verstärkung der Kreislaufwirtschaft[+] sollten einige Paradigmen zugrunde gelegt werden:

Aus meiner Sicht haben wir zum Erhalt unserer Lebensgrundlage und zum Zweck[+] der gedeihlichen Koexistenz mit allen anderen Spezies auf diesem enger werdenden Planeten keine andere Wahl als uns ein Stück weit wieder in den natürlichen Stoffkreislauf und speziell den Stoffkreislauf der Biosphäre einzufügen. Wir sind mächtig und "klug" genug geworden, die sich uns eröffnende Rolle in der Bewältigung der Folgeschäden des modernen Kapitalismus[+] erfolgreich gestalten zu können, damit auch für kommende Generationen ein lebenswerte Existenz möglich ist.

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Querverweise auf 'Gegenentwurf zur neo-feudalen Version der Kreislaufwirtschaft'

Tim Deutschmann

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