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Nomische Netzwerke

Es können drei Typen nomischer Netzwerke unterschieden werden:

Harmonische (nomische) Netzwerke organisieren sich so, dass Widersprüche an die Systemgrenze verdrängt werden. In heterarchischen Netzwerken gibt es hingegen keine Zentralisierung der Direktion. Widersprüche werden darin für gewöhnlich kommunikativ aufgelöst und so die Spannung abgebaut. In anarchischen Netzwerken gibt es überhaupt keine Regelmäßigkeit oder Ordnung[+] der Bestimmung. Die Anarchie ist ein idealer extremer nomischer Netzwerk-Typ der das Gegenteil von Hierarchie und Heterarchie ist.

Nomische Netzwerke können in der Sprache der Graphentheorie dargestellt werden. Die wichtigsten Elemente dieser Sprache sind Teil der Definitionen, die ich hier abgebe. Damit will ich erreichen, dass einige Aussage über die Dynamik von Netzwerken mit Hilfe graphentheoretischer Methoden abgeleitet werden können.

Ein hierarchisches[+] Netzwerk (Baum). Der Knoten mit dem Index 10 ist das Monopol der Direktion. Die Knoten mit den Indizes 1, 2, 3, 4, 6, 5, 8, 9, 18, 19, 20, 17, 16, 14, 13 und 12 heißen Blätter.
Ein heterarchisches[+] Netzwerk bestehend aus miteinander verkoppelten Kreisen (Zyklen). Es gibt 10 Kreise, 5 direktional rechts drehende [1,5,4,3,2], [8,9,7,6], [13, 8, 5, 17], [13, 15, 14] und [17, 18, 19, 16] und 5 direktional links drehende Kreise [1, 5, 17], [4, 6, 8, 5], [10, 13, 8, 9], [10, 11, 12] und [17, 13, 15, 16].

Hierarchie

Die einfachste Art, die Spannung innerhalb des Netzwerks nach außen abzuleiten, ist die Erschaffung eines hierarchischen Netzwerks ohne innere (soziale) Widersprüche und Spannungen zwischen den Knotenpunkten. Dieses Netzwerk ist harmonisch, seine Knotenpunkte leiden aber unter Umständen an einer Spannung des Knoten-internen Netzes.

Hierarchie[+] (Harmonisches nomisches Netzwerk) Ein harmonisches nomisches Netzwerk ist ein widerspruchs- und spannungsfreies nomisches Netzwerk. Es gibt einen Monopol der Direktion (absoluter Herrscher, Führer). Nomische Konflikte werden von Direktionsmonopol nach außen abgeleitet.

Der Aufbau eines harmonischen Netzwerks geschieht über die Ableitung von inneren Spannungen nach außen. Das Erkennen dieser Spannungen ist ein wesentlicher Teil des Bewusstseins-Prozesses des gesamten Netzwerks. Beim Herstellen von Harmonie im Netzwerk werden die Spannungen „katalytisch“ nach außen abgeleitet. Der realisierte Widerspruch (im äußersten Fall der Krieg) findet also an den Grenzen des Netzwerks statt, die Widersprüche entladen sich an der Systemgrenze.

Heterarchie

Der Stoffwechsel[+] und die Wechselwirkung von Spezies in Öko-Systemen ist in der Regel heterarchisch organisiert. Heterarchisch sind auch die Anordnungen und die Arbeitsteilung[+] von Organen in den mehrzelligen Lebewesen und auch Organellen und Prozesse in Zellen sind heterarchisch, also dezentral organisiert.

Heterarchie[+] (Organisches nomisches Netzwerk) Das wesentliche Merkmal einer Heterarchie ist die Abwesenheit eines Monopols der Direktion. Die Nomie ist dezentral bzw. lokal organisiert. Einzelne Organe der Heterarchie können zeitweilig die lokale Direktion besitzen. Nomische Konflikte und Spannungen werden durch Kommunikation, Informations- und Stoff-Austausch gelöst und abgebaut.

Als Beispiel einer zeitweiligen Zentralisierung der Direktion in einer Heterarchie, denke man sich die Erkrankung eines Organs des heterarchisch organisierten menschlichen Körpers. In so einem Fall zielt die Zentralisierung der Direktion des Gesamt-Organismus' auf die Genesung dieses einen Organs ab.

Anarchie

Die Anarchie ist ein anomisches Netzwerk. Die Darstellung einer anarchischen Kante eines Graphen ist die gleichzeitige Verwendung einander entgegengerichter Direktionen, so dass die Kante insgesamt ungerichtet ist.

Das Gleichgewicht der Bestimmung in (a)nomischen Netzwerken

Der Begriff der Heterarchie bzw. seine breitere Verwendung ist relativ jung. Er hat sich aus dem Begriff der Anarchie hinaus entwickelt.

Unterscheidung von Anarchie und Heterarchie anhand des Gleichgewichts der Bestimmung.

Um Anarchie und Heterarchie gegeneinander zu differenzieren, dient am einfachsten das Gleichgewicht der Bestimmung, nach dem Heteronomie in Staaten auch ein Synonym für Ordnungsgebundenheit[+] ist, also Unterwürfigkeit unter die verfassten Verkehrskonventionen (Gesetze). Damit ist die Anarchie etwas Ordnungsaverses[+], jeglichen Zwang[+] Ablehnendes und die Autonomie Betonendes, während Heterarchien ähnlich wie Hierarchien Ordnungsaffinität[+] implizieren, also Fremdbestimmung (Heteronomie) gegenüber den verfassten Verkehrskonventionen oder nicht-staatlichen Personen.

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Tim Deutschmann

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