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Eine Interpretation der Dreifaltigkeit

Ein wesentliches Element der christlichen Philosophie ist die sogenannte Dreifaltigkeit, die Trinität aus dem Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist.

„Gott ist der Schöpfer der Welt und der Mensch, wie alle Lebewesen, ist seinem Werk ausgesetzt.“

Zur Übersicht in der folgenden Erläuterung der Interpretation ist folgende Tabelle gezeigt:

christliche Philosophie Interpretation 1 Interpretation 2
Gottvater Obermenge aller Wirklichkeiten
(„notwendige Ursache[+]“)
eigene Wirklichkeit /
Wahrnehmung
heiliger Geist Beziehung und Wechselwirkung
(„Vermittlung“, „hinreichende Ursache[+]“)
Nachdenken, Kommunikation
Sohn Kind („Wirkung“) Erkenntnis

Wirklichkeit als Erleben der Einbettung in die Welt

Die in der Wissenschaft gewonnen Kenntnisse der Hirnforschung und der Physik setzen der Interpretation dieses aus theologischer Sicht wahrscheinlich wahren Satzes klare physikalische Grenzen.

So geht der radikale Konstruktivismus davon aus, dass Wirklichkeit, also die Wechselwirkung der unabhängig vom Betrachter existierenden äußeren Welt mit dem Selbst (dem „Ich“ bei Freud) eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisinformationen/reizen ist, die im Gehirn des jeweiligen Lebewesens stattfindet.

Das Fraktal des Lebens
Interpretation der Endosymbionten-Theorie in der Sprache der christlichen Philosophie. Aus Gott (Ursache[+]) geht aufgrund einer Beziehung (Vermittlung, Naturgesetze[+]) die Schöpfung, das Kind (die Wirkung) hervor und ist neuer Teil von Gott.
Vom physikalischen Standpunkt aus betrachtet ist das Feld der äußeren Welt (das Weltfeld) eine Überlagerung unterschiedlicher physikalischer Felder, zu denen das EM Feld (u.a. Licht und Abstoßung vom Erdboden), das akustische und das Schwerefeld gehören und in denen alle Lebewesen quasi „baden“.

Die Sinnesreize sind elektrische Signale, die aufgrund der Einwirkung des Weltfeldes auf die Sinnesorgane im Gehirn entstehen. Der Mensch beispielsweise reduziert das gesamte Weltfeld auf für ihn wahrnehmbare Frequenzbereiche. So ist beispielsweise der von Menschen hörbare Frequenzbereich akustischer Wellen zwischen 20Hz und 20kHz. Der optisch wahrnehmbare Bereich liegt zwischen 380nm und 780nm.

Demzufolge hat jedes Lebewesen eine eigene „Brille“ (bzw. einen Filter) auf der Nase, die das Weltfeld reduziert auf das Wahrgenommene. Die Sinnesreize werden dann in einer komplexen Wechselwirkung mit dem Gedächtnis in die jedem Lebewesen eigenen Kategorienräume projiziert(abgebildet) und „wahr“genommen. Jeder Mensch schaut also von seiner eigenen Perspektive aus auf „die eine“ Welt. Wahrnehmung ist also so etwas wie eine Messung in der Physik und damit Projektion des Weltfeldes. Der Messoperator ist die Brille.

In der Sprache der Dreifaltigkeit ist das Weltfeld Gott, die Wirklichkeit, also der Wahrnehmungsprozess ist der Geist und das Wahrgenommene ist das Kind.

Einbettung in den sozialen Kontext

Verstehen und Empathie (und das sind zwei Dinge!) sind so etwas wie ein Perspektivwechsel der zwischen den Standpunkten/Weltanschauungen durchgeführt wird. Fasst man die individuelle Brille auf der Nase als eine Basis in einem hochdimensionalen Hilbertraum auf, hier dem Raum der jeweils eigenen Kategorien, dann ist einander Verstehen mathematisch so etwas wie das Auffinden einer Transformation, die zum Basiswechsel/Brillentausch führt.

Einander Verstehen bedeutet also, die eigene Brille zu kennen und die des Gegenübers. Ist diese die Verständigung ermöglichende Transformation gefunden, so kann „die eine“ Welt teilweise durch die Augen des Gegenübers angeschaut werden.

Wie findet man diese Transformation also, wie lernt man sich zu verstehen? Durch Kommunikation (Beispiel-Algorithmus). Man sucht nach Widersprüchen und hinterfragt dann die Bedeutung jedes einzelnen Wortes und Zusammenhangs im subjektiv als widersprüchlich empfundenen Satz des Gegenübers, bis man keine Widersprüche mehr findet. Das ist anstrengend, aber es führt kein Weg daran vorbei, wenn man sich verstehen will.

In der Sprache der christlichen Philosophie sind die einander Ausgesetzten Teil von Gott, also notwendige Ursache[+], Ihre Kommunikation und Beziehungen sind der Geist (siehe auch Zeitgeist) und das, was aus der Kommunikation / der Beziehung hervorgeht das Kind.

Der Geist und die Kommunikation

Der Wahrheit und der Logik von Vielen können sich Wenige nicht einfach entziehen, wenn sie dem Diskurs ausgesetzt sind. Es ist da oft Streit um die Wahrheit und den guten Weg. Der eine will hier entlang, der andere dort entlang. Ist es aber klug, mit manchen nicht zu reden, obwohl wir doch zusammen bleiben wollen?

Ich denke, hier muss gelten: Der Weg, also die Verhandlung, der Geist ist das Ziel!

Hat der Geist nicht viel mit Demokratie und Kommunikation zu tun?

Wenn der Vater das alte Wissen und die Vernunft[+] ist und der Sohn die Erkenntnis, was hat dann das Folgende zu bedeuten?

Matthäus Kapitel 5, Von der Feindesliebe:

  1. Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3.Mose[+] 19,18) und deinen Feind hassen.
  2. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,
  3. damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
  4. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?
  5. Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden?
  6. Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Matthäus Kapitel 7, Vom Richtgeist:

  1. Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.
  2. Denn nach welchem Recht[+] ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.
  3. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?
  4. Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge.
  5. Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.
  6. Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.

Matthäus Kapitel 12, Die Sünde gegen den Heiligen Geist:

  1. Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben.
  2. Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird's nicht vergeben, weder in dieser noch in jener Welt.

Bedeutet aber nicht das, was Jesus[+] über die Feindesliebe und die Sünde gegen den Geist sagte, dass wir uns immer darum bemühen müssen, miteinander zu reden?

Matthäus 12:31 ist vielleicht dahingehend interpretierbar, dass es schon erlaubt sein soll, gegen die Erkenntnis des Einen oder Anderen zu lästern, jedoch niemals gegen die Kommunikation mit dem Menschen, in dem diese Vernunft[+] und Erkenntnis herrscht, denn:

Wir wollen doch alle vernünftig[+] sein. Nur: wer weiß denn schon, was absolut vernünftig[+] ist?

Sich einander im Gespräch auszusetzen kann eine heilsame Erfahrung sein, vor allem, wenn dann Widersprüche zutage treten. Warum sollte man das Heil nicht suchen? Es mag eine große Herausforderung sein, dies zu tun, wenn aber am Ende ein gemeinsamer Geist herauskommt, nachdem der Teufel (die logische Perversion, die Lüge) ausgetrieben wurde, dann können doch alle nur gewinnen.

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Querverweise auf 'Eine Interpretation der Dreifaltigkeit'

Tim Deutschmann

USt-IdNr.: DE342866832

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