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Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Das Wort Gesamtrechnung ist ein großes. Eine Volkswirtschaft, die Gesamtheit seiner Individuen, ihr sozialer Graph, ihre Verträge untereinander, also das Vertragssystem, der Austausch seiner Kontrahenten, ihr Verkehr, ist vermutlich schon ab einer Zahl von einigen Hunderttausend Individuen ein komplexes Gebilde, das in seiner Komplexität nur unzureichend erfassbar ist, da seine Bestandteile und ihr Austausch nicht allumfassend erfasst und vermessen sind. Der Theoretiker wird also in der Überprüfung seiner Thesen mit Modellen[+] vorlieb nehmen müssen, die der Realität bestenfalls ähneln. Dabei wird wahrscheinlich je nach Untersuchungsgegenstand die Zuverlässigkeit des Modells[+] nicht von einem Untersuchungsgegenstand auf den nächsten übertragbar sein. Meine Hoffnung ist, dass es eine Schnittmenge der den Untersuchungsgegenständen jeweils angepassten Modelle[+] gibt, also eine Struktur, die gewissermaßen essenziell ist.

Beginn der Bezahlwand

Vertragsarten

Es gibt für die Betrachtung der Ströme realer Güter, die Geldströme und speziell die Zinsflüsse[+] nur drei relevante elementare Vertragsarten:

Bedürfnisse sind die Nachfrageseite von Märkten. Wirtschaft besteht im Wesentlichen in der Herstellung eines Angebots von Mitteln[+] zur Stillung der Bedürfnisse. Von der Förderung sämtlicher Rohstoffe, über die Weiterverarbeitung bis zum Ver- und Gebrauch der hergestellten Güter besteht also ein Materiestrom, der von einem umgekehrt fließenden Geldstrom begleitet wird. Antrieb und Ursache[+] der realen Ströme ist die Reproduktion des Lebendigen und des geltenden Toten.

Zur Analyse der Gesamtwirkung von Ökonomie[+] ist daher eine separate Betrachtung der (realen) Flüsse von Materie und der Geldflüsse, also eine Unterscheidung realer und monetärer (nominaler) Ströme instruktiv. Dazu sind in Bezug auf ein an einem Markt gehandeltes Gut und den durch den Handel entstehenden Vertrag drei Eigenschaften dieses Gutes und des dazugehörigen Geldbetrags voneinander zu trennen:

Zu den realen Strömen zählen hingegen die Ströme materieller und immaterielle Güter, die nicht Geld sind. Verfügungsrechte[+], deren Preise zinsartig sind, zähle ich zu den immateriellen Gütern. Die folgende Tabelle zeigt für alle drei Vertragsarten und Güter Art, Menge und Preis.
Art des Gutes Mengenbezeichnung Name des Preises
Arbeit[+] und Dienstleistung Arbeitszeit[+] Lohn, Sold, Gehalt
Eigentumsgut[+] Stückzahl, Menge Kaufpreis
Besitzgut[+]: Nutzung und Verfügung Nutzungszeit, Dauer der Nutzung Zins, Miete, Pacht, Lizenzgebühr, Leih- und Nutzungsgebühr
Vertragsarten, Güter, Mengen- und Preisbezeichnungen.
Es werden in der folgenden Rechnung reale Ströme und monetäre (Geld-) Ströme gleichzeitig erfasst. Der Geldbetrag ist Teil des monetären bzw. nominalen Stroms und das gehandelte Gut ist ein Element des realen Stroms.

Finanzwirtschaft und Realwirtschaft

Die zweite Unterscheidung, die zur Analyse und zum Verständnis des Wirtschaftsprozesses entscheidend ist, ist die Unterscheidung von Finanzwirtschaft und Realwirtschaft. Details dazu finden sich im Vergleich zwischen Planwirtschaft und Marktwirtschaft. Marx[+] unterscheidet diesbezügllich Krematistik von Ökonomik und lehnt sich damit an die Terminologie von Aristoteles an.

In der Terminologie Joseph Schumpeters ist die Unterscheidung jene zwischen dem Statischen der Wirtschaft und der Dynamik. Als Bild für die Unterscheidung schlägt Schumpeter[+] vor, den Wirtschaftsprozess, so wie er ihn im ersten Kapitel von Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung[+] beschreibt, als einen Kreislaufprozess zu betrachten, dessen Bahnen und Zentrum feststehen, während die Entwicklung und Dynamik des Prozesses sowohl die Bahnen als auch das Zentrum des Kreislauf verschiebt. Da er in der Beschreibung des Statik des Wirtschaftsprozesses, seinem realwirtschaftlichem Anteil, den Zinsmechanismus ausklammert, ordnet er die Dynamik und Entwicklung dem Zinsmechanismus, also der Finanz„wirtschaft“, zu.

Im Anhang an das erste Kapitel ordnet Schumpeter[+] die Hauptwerke Ricardos und Smiths ein und kritisiert an ihnen, dass die auf den statischen Anteil der Wirtschaft beschränkte Beschreibung die Dynamik und Entwicklung nicht erklären kann. Mit einigem Recht[+] lassen sich daher die Werke dieser Autoren als „zensiert[+]” bezeichnen, polemisch übertrieben vielleicht als „beschnitten” oder gar „kastriert”. Das zum Verständnis der Entwicklung Wesentliche, die Beschreibung des Zinsmechanismus', fehlt in diesen Werken.

Da beide Teile des Ganzen, die Finanzwirtschaft und die Realwirtschaft Kapital nutzen, lässt sich auch die Art der Nutzung begrifflich einigermaßen trennen. Die Eigentümer[+] von aktivem Kapital sind realwirtschaftliche Unternehmer, während das Kapital im Eigentum[+] der Finanzwirtschaft passives Kapital oder auch Leihkapital heißt. Es ist zum Verständnis der Unterscheidung von Ökonomie[+] und Wirtschaft immens wichtig, die beiden Ertragsarten (Renditen, Profite) auseinander zu halten. Die Renditen, die mit passivem Kapital erzielt werden, heißen Zinsen, während die Renditen der realwirtschaftlichen Unternehmen, die sie mit ihrem aktivem Kapital erzielen nicht Zinsen genannt werden, sondern z.B. Profite.

Im Allgemeinen zähle ich alle Unternehmungen, deren Erträge aus dem Verkauf von Verfügungsrechten[+] an Sachen erzielt werden, zur Finanzwirtschaft und alle übrigen Unternehmungen zur Realwirtschaft.

Geldströme

Die Betrachtung wird außerdem zwischen dem Sektor der Wirtschaft, also den privaten Haushalten und den Unternehmen einerseits und deb öffentlichen Haushalte, denen des Staates, in Deutschland Bund, Länder und Kommunen, andererseits aufgeteilt.

Verhalten im Umgang mit Geld bzw. in geldartigen Beziehungen oder auf Märkten

Die Menschen haben folgende Arten von Einnahmen: Verkauf von Arbeitskraft[+], Verkauf von Gütern oder Verkauf von Verfügungsrechten[+]. Diese drei Arten Einkommen lassen sich auf zwei reduzieren: Einkommen aus körperlicher oder geistiger Arbeitstätigkeit[+] $w$ und Einkommen, die aus dem Eigentum[+] an Sachen abgeleitet werden, darunter Verkaufspreise, (erworbene) Gewinnanteile an Unternehmens- und Betriebsgewinnen (u.a. Dividenden[+]) und alle Arten Zinsen. An Ausgaben fällt an: Kauf von Verbrauchs- (Konsumgüter) und Gebrauchsgütern (Nutzgüter, zinstragendes Eigentum[+]) und Verfügungsrechten[+] an Sachen (Kredit, Miete, Pacht, ...) und Arbeitskraft[+] (Arbeitsvertrag[+]).

Es ergeben sich zwei reale und ein nominaler Strom: (1.) Der Gesamtstrom der Arbeit[+], (2.) der Gesamtstrom der Ver- und Gebrauchs-Güter und Waren und (3.) Besitz[+] und Nutzung von fremdem Eigentum[+] (Kredit, Miete, Pacht, ....). Entsprechend fließen (1.) Löhne, Gehälter, Solde, Honorare oder Handwerkerlöhne, (2.) Konsumausgaben und (3.) Einkommen, die aus Eigentum[+] an Sachen (inkl. Unternehmen) abgeleitet werden.

Gewohnheiten und gewöhnliche Vertragsmuster

Es finden sich Ähnlichkeiten bei den Vertragsmustern, wenn man die vertraglichen Beziehungen zwischen den Wirtschaftssubjekten analyiert. Betrachtet man im gesamten Vertragssystem jene Wirtschaftssubjekte, die hinsichtlich der im Abschnitt über Vertragsarten genannten Verträge jeweils Käufer oder Verkäufer ist, dann ergeben sich wie im Abschnitt über die Einkopplung in das Geldsystem zeigt, insgesamt 64 Erwerbsklassen. Die dazugehörigen Berufsbilder und Vertragskonstellationen sind jedoch nur ein Teil aller möglichen und existitierenden Vertrags-, Beziehungs- und Austauscharten und Verkehrsformen.

Verkauf
(Gabe)
von
Arbeit[+]
Kauf
(Nahme)
von
Arbeit[+]
Verkauf
von
Gütern
Kauf
von
Gütern
Miete
Kredit
Vermietung
Verleih
Sparen
Investition
Arbeiter[+]
Angestellter
„Schaf“
x
Unternehmer
Produzent
„Stier“
„Bulle“
x x x x
Händler x x
Zeitarbeitsfirma[+] x x
Bank[+] x x x
Investor
Privatier
„Löwe“
x
Einige der 64 Erwerbsklassen.

Privatsektor: Private Haushalte und Unternehmen und Betriebe der Finanz- und Realwirtschaft

Die folgende Rechnung umfasst formal alle möglichen Kombinationen der obigen Vertragsarten, die zu Erwerbszwecken geschlossen werden. Jedem Wirtschaftssubjekt ist also eine erwerbsspezifische Kombination von Verträgen zuordenbar. Werden Verträge einer Art normaler- oder typischerweise nicht geschlossen, so ist ihr Vertragsinhalt in der Summe also 0.

Grundlage der Berechnung sind sämtliche realwirtschaftlichen (r.w.) Einnahmen $E$ und Ausgaben $C$ und das Vermögen $A$ eines einzelnen Wirtschaftssubjekts des Währungsraums. \begin{eqnarray} E & = & \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_i \Theta_i^{l, \text{ein}}(t) \cdot w_i^\text{ein}\cdot l_i^\text{ein}\cdot(\alpha_{w,i}^\text{ein}+\beta_{w,i}^\text{ein}-\tau_{w,i}^\text{ein})\,d t \cdots\\ & & \cdots + \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_j \delta_j^{n, \text{ein}}(t) \cdot p_j^\text{ein}\cdot n_j^\text{ein}\cdot(\alpha_{p,j}^\text{ein}+\beta_{p,j}^\text{ein}-\tau_{p,j}^\text{ein})\,d t\\ C & = & \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_{i'} \Theta_{i'}^{l, \text{aus}}(t) \cdot w_{i'}^\text{aus}\cdot l_{i'}^\text{aus}\cdot(\alpha_{w,i'}^\text{aus}-\beta_{w,i'}^\text{aus}+\tau_{w,i'}^\text{aus}) \,d t\cdots\\ & & \cdots + \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_{j'} \delta_{j'}^{n, \text{aus}}(t) \cdot p_{j'}^\text{aus}\cdot n_{j'}^\text{aus}\cdot(\alpha_{p,j'}^\text{aus}-\beta_{p,j'}^\text{aus}+\tau_{p,j'}^\text{aus})\,d t\\ A & = & \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_k \Theta_k^S(t) \cdot z_{S,k}\cdot a_{S,k}\cdot(\alpha_{S,k}+\beta_{S,k}-\tau_{S,k})\,d t \cdots\\ & & \cdots - \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_{k'} \Theta_{k'}^K(t) z_{K,k'}\cdot a_{K,k'}\cdot(\alpha_{K,k'}-\beta_{K,k'}+\tau_{K,k'})\,d t \cdots\\ & & \cdots + \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_k \Theta_k^S(t) \cdot \rho_{\rho S,k}\cdot a_{S,k}\cdot(\alpha_{S,k}+\beta_{S,k}-\tau_{S,k})\,d t \cdots\\ & & \cdots - \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_{k'} \Theta_{k'}^K(t) \rho_{\rho K,k'}\cdot a_{K,k'}\cdot(\alpha_{K,k'}-\beta_{K,k'}+\tau_{K,k'})\,d t \cdots\\ & & \cdots - \int\limits_{\text{Zeit}} \sum\limits_{k''} \delta_{k''}^\delta(t) \cdot \delta_{k''}\cdot a_{k''}\cdot(\alpha_{\delta,k''}^\text{aus}-\beta_{\delta,k''}^\text{aus}+\tau_{\delta,k''}^\text{aus})\,d t, \end{eqnarray} wobei darin $w$ für den Lohn (engl. wage), $l$ für die Arbeitszeit[+], $p$ für den Preis, $n$ für Gütermenge, $z_S$ für den Sparzins (bzw. Miete, Pacht, usw. ...), $z_K$ für den Kreditzins (bzw. Miete, Pacht, usw. ...) $a$ für das Eigenkapital (bzw. seinen Wert), $a_S$ für das verliehene Eigenkapital und $a_K$ für das geliehene Fremdkapital stehen. $a_k$ steht für das eigene, genutzte und besessene Kapital und $\delta_k$ für die Abschreibungen darauf.

Die Delta-Funktionen $\delta(t)$ und die Theta-Funktionen $\Theta(t)$ dienen dem Zweck[+], ihre Kofaktoren im Integral über die Zeit[+] rechnerisch durch Zeitintegrierung[+] erfassbar zu machen, z.B. über einen Tag, eine Woche, einen Monat, ein Jahr, die Lebenszeit und andere Zeiträume[+].

Sie können auch für andere Kofaktoren benutzt werden, z.B. die über einen Zeitraum[+] integrierte Arbeitsleistung[+]: \begin{eqnarray} L_{\text{eine Woche}}^{\text{ein}} &=& \sum_i^{\text{Arbeitstage}} \int\limits_{\text{eine Woche}} \Theta_i^{l, \text{ein}}(t) \cdot l_i^{\text{ein}} \,d t\\ &=& \sum_i^{\text{Arbeitstage}} l_i^{\text{ein}} \cdot \text{Arbeitszeit}_i. \end{eqnarray} Ganz ähnlich erhält man den ausgehenden Strom von Gütern eines Unternehmers, der seine Produkte absetzt, z.B. integriert über einen Monat \begin{eqnarray} N_{\text{ein Monat}}^{\text{ein}} &=& \sum_j^{\text{Verkäufe}} \int\limits_{\text{ein Monat}} \delta_j^{n, \text{ein}}(t) \cdot n_j^\text{ein} \,d t \\ &=& \sum_j^{\text{mntl. Verk.}} n_j^\text{ein} \end{eqnarray} Der monatliche Konsum beträgt \begin{eqnarray} N_{\text{ein Monat}}^{\text{aus}} &=& \sum_j^{\text{Käufe}} \int\limits_{\text{ein Monat}} \delta_{j'}^{n, \text{aus}}(t) \cdot n_{j'}^\text{aus} \,d t \\ &=& \sum_{j'}^{\text{mntl. K.}} n_{j'}^\text{aus}. \end{eqnarray} Der Erwerb von Handwerks-, Dienst- oder sonstiger Arbeitsleistung[+], auch durch unternehmerische und betriebliche Tätigkeit beträgt \begin{eqnarray} L_{\text{ein Monat}}^{\text{aus}} &=& \sum_{i'}^{\text{Arbeitstage}} \int\limits_{\text{ein Monat}} \Theta_{i'}^{l, \text{aus}}(t) \cdot l_{i'}^{\text{aus}} \,d t\\ &=& \sum_{i'}^{\text{Arbeitstage}} l_{i'}^{\text{aus}} \cdot \text{Arbeitszeit}_{i'}. \end{eqnarray} Die dritte Größe in den obigen Verkehrsgleichungen ist das besessene und genutzte eigene und fremde Kapital. Seine Abschreibungen pro Jahr sind \begin{eqnarray} \Delta A_{\text{total} \rho} & = & \int\limits_{\text{ein Jahr}} \sum\limits_k \Theta_k^S(t) \cdot \rho_{\rho S,k}\cdot a_{S,k}\cdot(\alpha_{S,k}+\beta_{S,k}-\tau_{S,k})\,d t \cdots\\ & & \cdots + \int\limits_{\text{ein Jahr}} \sum\limits_{k'} \Theta_{k'}^K(t) \rho_{\rho K,k'}\cdot a_{K,k'}\cdot(\alpha_{K,k'}-\beta_{K,k'}+\tau_{K,k'})\,d t \cdots\\ & & \cdots + \int\limits_{\text{ein Jahr}} \sum\limits_{k''} \delta_{k''}^\delta(t) \cdot \delta_{k''}\cdot a_{k''}\cdot(\alpha_{\delta,k''}^\text{aus}-\beta_{\delta,k''}^\text{aus}+\tau_{\delta,k''}^\text{aus})\,d t \end{eqnarray} Entsprechend ergeben sich Zinseinnahmen $$ \Delta A_S = \int\limits_{\text{ein Jahr}} \sum\limits_k \Theta_k^S(t) \cdot z_{S,k}\cdot a_{S,k}\cdot(\alpha_{S,k}+\beta_{S,k}-\tau_{S,k})\,d t $$ und schließlich die Zinsausgaben $$ \Delta A_K = \int\limits_{\text{ein Jahr}} \sum\limits_{k'} \Theta_{k'}^K(t) z_{K,k'}\cdot a_{K,k'}\cdot(\alpha_{K,k'}-\beta_{K,k'}+\tau_{K,k'})\,d t $$

Die Koeffizienten α, β und γ: Der Staat und andere Einflussnehmer

Ganz grob gesagt findet die staatliche Umverteilung über die Koeffizienten $\beta$ (Staatsausgaben) und $\tau$ (Steuern und Abgaben) statt.

$\alpha_{w,i}^\text{ein}$, $\alpha_{p,j}^\text{ein}$, $\alpha_{w,i'}^\text{aus}$, $\alpha_{p,j'}^\text{aus}$, $\alpha_{S,k}$, $\alpha_{K,k'}$ und $\alpha_{\delta,k''}^\text{aus}$ 1
$\beta_{w,i}^\text{ein}$, $\beta_{p,j}^\text{ein}$, $\beta_{w,i'}^\text{aus}$, $\beta_{p,j'}^\text{aus}$, $\beta_{S,k}$, $\beta_{K,k'}$ und $\beta_{\delta,k''}^\text{aus}$ staatliche Zugaben, Förderungen, Subventionen, Sozialausgaben und sonstige Leistungen
$\tau_{w,i}^\text{ein}$, $\tau_{p,j}^\text{ein}$, $\tau_{w,i'}^\text{aus}$, $\tau_{p,j'}^\text{aus}$, $\tau_{S,k}$, $\tau_{K,k'}$ und $\tau_{\delta,k''}^\text{aus}$ Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Mehrwertsteuer, z.B. Kapitalertragssteuer, steuerlich Absetzbares

Die Koeffizienten $\alpha$ stehen für den privatwirtschaftlichen Austauschanteil, die anderen beiden Koeffizienten stehen für Anteile wie Staatseinnahmen ($\tau$, z.B. Steuern und Abgaben) und Staatsausgaben ($\beta$, z.B. Subventionen oder Solde). Es gibt einen gewissen Spielraum, eine gewisse Eichfreiheit, für die Wahl der Koeffizienten. Beispielsweise kann man bei rein privatwirtschaftlichen Tauschhandlungen $\beta=0$ und $\tau=0$ setzen oder für das Einkommen eines Staatsangestellten eines Beziehers staatlicher Leistungen $\alpha=0$. Als weitere Eichungen lassen sich Zwangsbedingungen[+] wie \begin{eqnarray} 1 & = & \alpha + \beta - \tau \\ 1 & = & \alpha - \beta + \tau \end{eqnarray} festlegen, um Brutto von Netto oder vor und nach Staatseingriffen zu diskriminieren. Der Staat lässt sich rechnerisch ausschalten, indem man setzt: \begin{eqnarray} \alpha & = & 1\\ \beta & = & 0\\ \tau & = & 0. \end{eqnarray}

Staatsbilanz

Die Steuereinnahmen des Staates sind mit dem Buchstaben $\tau$ assoziiert und die Ausgaben, die Investitionen des Staates mit dem Buchstaben $\beta$. In dieser Formulierung wird deutlich, dass der Staat die Volkswirtschaft über alle Märkte beeinflussen kann. Entsprechend der obigen Formeln addieren sich die Einnahmen und Ausgaben des Staates zu: \begin{eqnarray} \text{Einnahmen} & = & \sum\limits_i w_i^\text{ein}\cdot l_i^\text{ein}\cdot\tau_{w,i}^\text{ein}+\sum\limits_j p_j^\text{ein}\cdot n_j^\text{ein}\cdot\tau_{p,j}^\text{ein}\\ &&\cdots +\sum\limits_{i'} w_{i'}^\text{aus}\cdot l_{i'}^\text{aus}\cdot \tau_{w,i'}^\text{aus}+\sum\limits_{j'} p_{j'}^\text{aus}\cdot n_{j'}^\text{aus}\cdot\tau_{p,j'}^\text{aus}\\ \text{Ausgaben} & = & \sum\limits_i w_i^\text{ein}\cdot l_i^\text{ein}\cdot\beta_{w,i}^\text{ein}+\sum\limits_j p_j^\text{ein}\cdot n_j^\text{ein}\cdot\beta_{p,j}^\text{ein}\\ &&\cdots +\sum\limits_{i'} w_{i'}^\text{aus}\cdot l_{i'}^\text{aus}\cdot \beta_{w,i'}^\text{aus}+\sum\limits_{j'} p_{j'}^\text{aus}\cdot n_{j'}^\text{aus}\cdot\beta_{p,j'}^\text{aus}\\ \text{Kapitalbilanz} & = & \sum\limits_k z_{S,k}^\text{ein}\cdot a_{S,k}^\text{ein}\cdot \tau_{S,k}^\text{ein}+\sum\limits_{k'}z_{K,k'}^\text{aus}\cdot a_{K,k'}^\text{aus}\cdot \tau_{K,k'}^\text{aus}\cdots\\ &&\cdots -\sum\limits_k z_{S,k}^\text{ein}\cdot a_{S,k}^\text{ein}\cdot \beta_{S,k}^\text{ein}-\sum\limits_{k'}z_{K,k'}^\text{aus}\cdot a_{K,k'}^\text{aus}\cdot \beta_{K,k'}^\text{aus}\cdots\\ &&\cdots+\sum\limits_{k''}\delta_{k''}\cdot a_{k''}\cdot\tau_{\delta,k''}^\text{aus}-\sum\limits_{k''}\delta_{k''}\cdot a_{k''}\cdot\beta_{\delta,k''}^\text{aus}\cdots\\ &&\cdots+\sum\limits_{k'''}z_{S,k'''}\cdot a_{S,k'''}-\sum\limits_{k'''}z_{K,k'''}\cdot a_{K,k'''} \end{eqnarray}

Abschreibungen fehlen!

[...]

Selbsterhalt und Fortpflanzung des Eigentums im Kapitalismus (positiver Zins)

Streng genommen muss man auch die Fähigkeiten, die Potenz in gewissem Sinn, denn Kapitalismus[+] ist Sex mit toten Sachen, zum Vermögen zählen, jedenfalls dann, wenn aus Vermögen Einkommen abgeleitet werden, wie bei allem 'aktiven' Vermögen im Gegensatz zu 'passivem' Vermögen. Die Benennungen mögen irritieren, weil das Vermögen selbst ja nichts tut, also nicht 'aktiv' im Sinne eines Tuns ist, sondern weil aus ihm ein Einkommensstrom abgeleitet wird oder entsteht, der seinem Eigentümer[+] zufließt, ohne dass dieser selbst 'aktiv' sein muss, während das passive Vermögen vom Eigentümer[+] selbst besessen wird, ohne dass es ihm ein 'passives' Einkommen gibt, sondern besessen und benutzt wird und realen Nutzen[+] bietet.

Die reale Struktur des Privatsektors ist im Eigentum[+] an realem Vermögen dargestellt, z.B. grundbuchamtlich registriert, im Sinne des Habens eines Eigentumstitels[+]. Im Prinzip sind auch die Verbrauchsgüter Teil des Eigentums[+], spielen jedoch in der Beschreibung der aus Vermögen abgeleiteten Einkommen nur eine untergeordnete Rolle.

Bezogen auf das Individuum sind vier Verwendungsarten des Eigentums[+] relevant:

Fremdeigentum
$A_K$, $a_K$
Kredit, Miete, Pacht, Konzessions-, Lizenz-, Nutzungs- und Leihgebühren.
Verliehenes Eigentum[+]
$A_S$, $a_S$
Sparen, Vermietung, Leasing, Verpachtung, Lizenzhandel, usw..
selbst genutztes und
besessenes Gebrauchseigentum
$A$, $a$
Haus, Wohnung, Auto, Boot, Flugzeug, Aktien, Wertgegenstände
VerbrauchseigentumNahrung, Hausmittel, Betriebsstoffe, Verbrauchskontingente (Energie)

Das Verbrauchseigentum erscheint als permanente Geldsenke. Es fallen bei ihm auch keine Abschreibungen an, da der Wert der Güter kurzlebig ist. Für Fremdeigentum sind i.d.R. Zinsen zu zahlen, solange es für den Eigentümer[+] der Leihsache ein Geschäft ist. Das Selbe gilt aus umgekehrter Perspektive betrachtet für das verliehene Eigentum[+].

Subsistenz des Eigentums

An allem materiellen Eigentum[+] fallen Abschreibungen an, die in der Schreibweise oben als relative Raten am Gestehungswert (i.d.R. kleiner als der Anschaffungswert und Zeitwert[+]) der Sache bemessen werden, ähnlich einem Zins, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Der Gestehungswert einer Sache ist die Summe aller Aufwendungen inklusive Arbeitslöhne[+] und Rohstoffkosten, die zur Herstellung ("Gestehung") der Sache benötigt werden. Die Summe aller werterhaltender Aufwendungen, die Abschreibungen an allen in Nutzung und Besitz[+] befindlichen Sachen sind individuell $\Delta A_{\text{total} \rho}$ (siehe oben), die sich wie folgt zusammensetzen: $$ \Delta A_{\text{total} \rho} = \Delta A_\rho + \Delta A_{\rho K} - \Delta A_{\rho S} $$ Die Größen $\Delta A_{\rho S}$ und $\Delta A_{\rho K}$ definieren die Nullzins-Mieten oder -leihgebühren, Selbsterhaltungsgebühr, Subsistenzmiete oder auch natürlicher Zins der Sache. Das Vorzeichen der Abschreibungen am verliehenen Eigentum[+] $\Delta A_{\rho S}$ ist negativ, weil der Nutzer und Besitzer[+] der Sache die Abschreibungen durch Miet- oder Pachtzahlung kompensiert.

Soll der Gestehungswert eines verliehenen Gutes erhalten bleiben, muss der Leihnehmer der Sache wenigstens einen Betrag von $\Delta A_{\rho S}$ an den Leihgeber zahlen. Diese Zahlung entspricht einem Zins von 0 %.

Fortpflanzung des Eigentums

Der Anteil an allen Miet- und Pachteinahmen, allen Lizenz-, Leih- und Nutzungsgebühren, der die natürlichen Abschreibungen einer Sache $\Delta A_\rho$, die Haltungs- oder Verwahrkosten der Sache, bei Geld 0%, übersteigt, kann bezogen auf den Gestehungswert einer Sache als ein Miet-, Pacht-, Leih- oder Nutzungszins aufgefasst werden und somit als Wachstumsrate[+] der Leihsache, die typischerweise als eine monatliche oder jährliche Gutschrift dem Vermögen des Eigentümers[+] und Leihgebers der Leihsache gezahlt wird, während der Betrag auf der Seite des Besitzers[+] und Leihnehmers als Kosten unter den Ausgaben erscheint. Aus diesem Kausalzusammenhang, der über den Leihvertrag in der jeweiligen Form hergestellt wird, z.B. Kredit, Miete, Pacht, Lizenznahme, Vergabe von Anleihen[+] und Obligationen[+] usw., ist unmittelbar ersichtlich, dass das dem verzinsten oder „zinstragenden“ Eigentum[+], dessen Verfügungsrechte[+] also von seinen jeweiligen Eigentümern[+] an Besitzer[+] verkauft werden, Hinzuwachsende[+] dem Haushalt der jeweiligen Besitzer[+] entnommen wird.

Man kann diesen Zusammenhang mit allem Recht[+] und aller notwendigen Klarheit und Deutlichkeit als eine Art parasitäre „Einnistung” in den menschlichen Erhaltungs- und Fortpflanzungsprozess betrachten, der im Folgenden etwas im Gegensatz zur Fortpflanzung des Eigentums[+] genauer beschrieben wird.

Selbsterhalt und Fortpflanzung der Bevölkerung

Die Sicherstellung der Subsistenz (Selbserhalt) der Bevölkerung ist der Zweck[+] der staatlichen Daseinsfürsorge. Subsistenz an sich ist existenziell notwendiger Teil der Menschenwürde, aus der im System der Kontrahierungszwänge[+] eine Einschränkung der Privatautonomie[+] des versorgenden gegenüber dem zu versorgten Individuums erfolgen muss. Nur in Katastrophenzeiten droht die Grundversorgung der Bevölkerung mit allem Lebensnotwendigem zusammen, wie z.B. im Krieg. In Friedenszeiten ist die Grundversorgung das normale „Tagesgeschäft” aller in diesem teil-autonomen Organ der Gesamtwirtschaft.

Aus der Existenz resultierende Forderung und Antrieb

Der Mensch im privaten Haushalt hat Einnahmen und Ausgaben. In Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung[+] begründet Joseph Schumpeter[+], dass und warum im Kapitalismus[+] über die Zeit[+] der Konsum die Produktion beherrscht. Solange die Menschen der Volkswirtschaft selbsttätig ihrer Menschenwürde gerecht leben, werden sie sich zumindest durch Zufuhr einer ihrem Bedarf entsprechenden Menge Nahrungsmittel am Leben erhalten. Die Erfüllung der daraus resultierenden Forderung an den Märkten für Lebensmittel gehört zu den systemrelevanten Funktionen der Grundversorgung.

In Deutschland bemüht sich der Staat in seinen Sozialstaatsfunktionen darum, dass der Mensch sein für die Grundversorgung notwendiges Einkommen aus der Privatwirtschaft bezieht. Nur notfalls leistet der Staat die Grundversorgung des Individuums. Seien die Konsumausgaben für Lebensmittel (L.m.) insgesamt $C_0$ mit $$ C_0 = \sum_i^{\hbox{L.m.}} p_i \cdot n_i, $$ wobei $p_i$ die Lebensmittelpreise pro Mengeneinheit und $n_i$ die dazugehörigen realen Mengen sind. Im Abschnitt über die Zusammensetzung von Preisen ergibt sich, dass sich unter Einbeziehung der gesamten Lieferkette von Förderung sämtlicher Bestandteile über Weiterverarbeitung, Transport[+], Vertrieb und Verkauf der Preis nur noch aus Gewinn, Arbeits[+]- und Kapitalkosten zusammensetzt: $$ p=p_\pi+p_L+p_K $$

Lineare Lieferkette mit Lieferkettenunternehmen, Arbeitenden[+], Leihkaptialgebern und Konsumenten.

Wenn die detaillierte Stückzahlliste sämtlicher Bestandteile des Konsumguts $$ (\tilde{n}_{r_1},\tilde{n}_{r_1 r_2},\tilde{n}_{r_1 r_2 r_3},\ldots) $$ ist, wobei die $r_i$ Indizes für den Rohstoff (das Teil) der $i$-ten Stufe der Kette in rückwärtiger Zählung sind, und man den Index in der Stückzahlliste durch $k$ ersetzt, so folgt also für die einzelnen Preisanteile \begin{eqnarray} \text{Gewinn}\quad p_\pi & = & \sum\limits_k\tilde{n}_k\cdot \tilde{\pi}_k \\ \text{Arbeitskosten}\quad p_L & = & \sum\limits_k\tilde{n}_k\cdot\sum\limits_i\tilde{l}_{i k}\cdot w_{i k} \\ \text{Kapitalkosten}\quad p_K & = & \sum\limits_k\tilde{n}_k\cdot\sum\limits_j\tilde{r}_{j k}\cdot a_{K,j k}. \end{eqnarray} Dabei bestehen die Kapitalkosten aus Zinsen $z$ und Abschreibungen $\delta$: $$ \tilde{r}_{j k}=\tilde{z}_{j k}+\tilde{\delta}_{j k}. $$

Am Konsum von Lebensmitteln sind also sämtliche Arbeitenden[+], Unternehmenseigentümer und Leihkapitalgeber der gesamten Lieferkette beteiligt. Duch Konsum besteht also, vermittels der Lieferkette ein Austausch zwischen dem Konsumenten und den Arbeitenden[+] und der Eigentümer[+] von Produktions- und Leihkapital (Grafik).

Bislang ist der Staat unberücksichtigt. Der Staat ist hinsichtlich des Geben und Nehmens im Austausch ein sehr komplexer Vermittler zwischen Steuernehmern und Steuergebern, der insgesamt, im Kapitalismus[+] Vermögensänderungen besteuert und umverteilt.

Im Prinzip sieht die Lieferkette analog zu der linearen im Beispiel oben für alle Verbrauchsgüter vom Grundprinzip ähnlich aus, selbst wenn sie eher baumförmig ist, je mehr Details man in die Betrachtung einbezieht. Die Eigenschaft der beteiligten Unternehmen 'systemrelevant' zu sein bedeutet, dass alle Beteiligten aufgrund der elementaren Bedeutung des Produkts bzw. Grundguts, hier Lebensmittel, über die Kette mit sich selbst in Beziehung und Austausch stehen: Stellvertretend für alle Arbeitenden[+] in der Lebensmittelherstellung ist der Produzierende also sein eigener Konsument und umgekehrt produziert sich der Konsument seine Lebensmittel selbst, wenn er in der Lebensmittelproduktion arbeitet.

Man kann den Unternehmensgewinn als Lohn des Unternehmers, als Unternehmerlohn, auffassen, denn auch realwirtschaftliche Unternehmer arbeiten körperlich oder geistig, vollbringen jedenfalls eine Tätigkeit, die für Herstellung der Güter notwendig ist und den lebensnotwendigen Konsum ermöglicht. Auch der Unternehmer der Lebensmittelindustrie ist Konsument und steht im Sinne eines Austauschs in seiner Beziehung zu sich selbst, weil ja auch er Lebensmittel konsumiert.

Die letzten im Bunde sind jedoch die Eigentümer[+] von Leihkapital und die Vermittler leihvertraglicher Beziehungen zwischen den Unternehmen und dem für die realwirtschaftliche Produktion notwendigen Leihkapitalgebern, wie z.B. die Banken[+], Immobilienmakler, Vermietungs- und Verpachtungsunternehmen sowie die Zwischenhändler für Lizenzen und Rechte[+]. Gerade am Beispiel der Lebensmittelindustrie wird deutlich, dass das Leihkapital aus dem Reproduktionskreislauf der Bevölkerung, der Gesamtheit aller Verbraucher von Lebensmitteln einen zinsartigen Anteil des nominellen Werts des gesamten Stoffwechsels[+] „abzwackt”, um damit zu wachsen[+].

Der Leihkapitalzins entspricht einem realen Angebotsdefizit

Der Zuwachs des Leihkapitals wird also vom Mehrwert oder Unternehmensgewinn abgezweigt. Das Abgezweigte, Fehlende hat ein reales Äquivalent in Höhe des Zinses bezogen auf den Preis des jeweiligen Gutes: $$ p_z = \sum\limits_k\tilde{n}_k\cdot\sum\limits_j\tilde{z}_{j k}\cdot a_{K,j k}. $$ Der übrige Preis sei $$ p_0 = p_\pi + p_L + p_\delta, $$ wobei $$ p_\delta = \sum\limits_k\tilde{n}_k\cdot\sum\limits_j\tilde{\delta}_{j k}\cdot a_{K,j k}. $$ Ein Geldbetrag $G$ entspricht also einer Menge $N$, so dass $$ G = N \cdot (p_0 + p_z). $$ Für die selbe Geldmenge[+] $G$ bekäme man aber, wenn der Preis den Zinsanteil nicht enthalten würde, eine Menge $N_0$, so dass $$ G = N_0 \cdot p_0. $$ Die Menge $N_0$ im zinslosen Fall und ihr Unterschied $\Delta_z N = N_0-N$ zur Menge $N$ erhält man durch Gleichsetzen $$ N_0 \cdot p_0 = N \cdot (p_0 + p_z) $$ zu \begin{eqnarray} N_0 & = & N \cdot \frac{p_0+p_z}{p_0} \\ \Delta_z N = N_0 - N & = & N \cdot \frac{p_z}{p_0}. \end{eqnarray} Der Konsument erhielte also bei einer nachgefragten Menge $N$ im zinslosen Fall eine um den Faktor $p_z/p_0$ vergrößerte Menge des Konsumguts. Dem Leihkapitalzins entspricht also ein reales Angebotsdefizit.

Analogieübertragung: Reale Defizite aufgrund von Staatsschuldenzinsen und Konsumkreditzinsen

Ganz ähnlich wie der Leihkapitalzins in den Leihverträgen zwischen Sparern, Banken[+], Investoren und anderen Leihkapitalgebern und Unternehmen und Betrieben der Wirtschaft einem Defizit des realen Angebots der Produzenten an die Konsumenten entspricht, können die Zinsen auf Staatsschulden als ein reales Defizit staatlicher Leistungen, Zahlungen, Subventionen und Begünstigungen gegenüber dem Bürger aufgefasst werden und entsprechend der Konsumkreditschuldzins als ein Defizit der Haushaltsversorgung. Die Schuldzinsen öffentlicher und privater Haushalte entsprechen also einem enteigneten Anteil am Stoffwechsel[+] des Haushalts.

Reproduktionskopplung von Eigentum und Bevölkerung und gesamter Zinsfluss

Subsistenz und Reproduktion von Eigentum[+] und Bevölkerung sind miteinander durch Verträge verkoppelt. Bisher (oben) wurde nur gezeigt wie Schuldzinsen der Unternehmen und Betriebe den Haushalt über seine Konsumausgaben erreichen. Doch gibt es noch mehr Wege, über die Schuldzinsen direkt und indirekt auf die Haushalte verteilt werden. So sind z.B. aufgrund der Framdkapitalkosten der Unternehmen die Löhne niedriger als sie bei Nullzins oder negativem Zins wären. Zudem sind ein Teil der Staatsausgaben Schuldzinsen, so dass jeder Steuerzahler über den Staat Zinsen an die Käufer von Staatsanleihen[+] mit positiver Rendite zahlt.

Im Abschnitt über alle Zinsflüsse erläutere ich die Wege innerhalb der Marktwirtschaft[+], über die sich Zinsschulden ausbreiten.

Einige essentielle Bauteile eines Makro-Modells

Es geht in der Anthroponomie im Wesentlichen um Menschen, ihre Sachen, ihre Beziehungen und das gegenseitige Geben und Nehmen, so kann man es von einem entfernten Standpunkt aus betrachtet sagen. Hinzu kommen Nutzlebewesen, die der Mensch für Selbsterhalt und Fortpflanzung benötigt, und die Umwelt, die er besitzt und nutzt.

Unter den Gesichtspunkt der Reproduktion betrachtet muss alles Eigentum[+], sofern es weiter benutzt und besessen wird, mindestens an Wert erhalten werden oder gar wachsen[+]. Da es sich jedoch bei den meisten Eigentumsarten[+] um Totes handelt, kommt im Phänomen des Wachstums[+] das Übernatürliche der kapitalistischen Ökonomie[+] zum Ausdruck, während Erhalt und Wachstum[+] alles Lebendigen fast ganz natürlich ist.

Betrachtet man den Gesamtprozess nach Gesichtspunkten der Zeit[+], der Vergänglichkeit, des Wachsens, des sich Entwickelns, Umwandelns, Umformens, Stoffwechselns[+] und sonstigen Seins der Individuen und der involvierten materiellen und immateriellen Werte (des Eigentums[+]), dann haben sowohl auch Kapital als auch Mensch zusammengefasst sowohl Zerfalls- als auch Wachstumsraten[+].

Der Mensch lebt und altert. Täglich benötigt er bestimmte Mengen Nachrungsmittel, die ihn bei Gesundheit und am Leben halten. Energetisch und prinzipiell im Rahmen einer einheitlichen Theorie für Lebewesen und geltendes Totes[+] (Kapital) betrachtet nimmt der Mensch relativ negentropische[+] Materie (Nahrung) auf und scheidet relativ dazu hochentropische Materie (Exkremente) aus, Eintrag vom 04.05.2020.

Ganz ähnlich hat auch das Kapital einen Stoffwechsel[+], der zu seinem physischen[+] Erhalt notwendig ist. Davon bleibt bis auf den Substanzwert der Gesamtwert unbeeinflusst. Zumindest beim materiellen, physischen[+] Kapital sind die Zerfallsraten die Abschreibungen p.a. auf den Zeitwert[+] der Sache, während die Wachstumsraten[+] insgesamt im Bereich des Übernatürlichen liegen, denn Totes wächst[+] und akkumuliert[+] in diesem Universum nicht bei diesen Massen, 03.05.2022.

Übersicht über Bestands- und Flussgrößen

Die bisher verwendeten mathematischen Symbole kann man in Fluss- und Bestandsgrößen unterteilen.

Zu den Bestandsgrößen zählen die Massen der Menschen, die übrigen Nutzwesen, das Eigentum[+] als Ganzes und schließlich die übrige Umwelt. Im Speziellen zerfällt das Eigentum[+] in Geld, Immobilien, Unternehmenseigentum, Wertsachen, Wertpapiere, übrige Wertgegenstände und soziales Kapital.

Zu den Flussgrößen zähle ich den Austausch und Verkehr aller an Märkten handelbaren Güter und Waren, darunter Verbrauchsgüter, Gebrauchsgüter, Besitz[+]- und Nutzungsrechte und Arbeitskraft[+]. Die Flussgrößen symbolisiere ich durch ihre Preise.

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Querverweise auf 'Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung'

Tim Deutschmann

USt-IdNr.: DE342866832

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