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Der Prozess eines Unternehmens

Ein Unternehmen ist, wie ein Lebewesen in der Natur, ein komplexes Ding, in welches, vereinfacht betrachtet Materie und Arbeit[+] (Energie) hineinfließt und modifizierte Materie hinaus. Eingebettet in den höheren Kontext ist ein Unternehmen also ein spezialisierter Teil des Stoff(Güter)wechselprozesses einer Volkswirtschaft. Die in das Unternehmen hineinfließende Materie erfährt durch von der Tätigkeit der Mitarbeiter verursachten Manipulation und Modifikation (ihre Arbeit[+]) einen Wertzuwachs.

Im Netzwerk der Realwirtschaft ist ein Unternehmen eine stoff-wechselndes Element ähnlich einem Lebewesen in einem ökologischen Netzwerk. In das Unternehmen fließen Materie und Arbeit[+] hinein (bzw. wird darin gearbeitet) und modifizierte Materie (Produkte) heraus.

Aus dem Prozess eines Unternehmens wird unterschiedlich wertgeschöpft. Für gewöhnlich werden während der Gründung und während des Ablaufs von Restrukturierungen des Unternehmens Kredite eingesetzt und bei (positivem Zins) Zinsen gezahlt. Der Begriff Wertschöpfung bezieht sich also auf die Abschöpfung des Nutzens[+] (Mehrwerts).

Die Menge der eingehenden Materialien wird in Teilschritten zu einem Produkt weiterverarbeitet. Die Teilschritte bestehen beispielsweise aus der Transformation eines Ausgangs/Rohmaterials, etwa einer chemischen Veränderung oder einer mechanischen Verformung, aus der Synthese von Teilen zu einem komplexeren Ganzen oder der Analyse eines komplexen Materials zu weiterverarbeitbaren Stoffen (z.B. Raffinerie von Rohöl und die Herstellung von Grundstoffen der chemischen Industrie).

Gründung eines Unternehmens aus Fremd-Kapital. Das Unternehmen macht durch Mittel[+]-Herstellung Zwecke[+] zugänglich. Der Mehrwert des Zwecks[+] gegenüber dem Mittel[+] wird durch das fremde Kapital abgeschöpft und vergrößert das fremde Kapital.

In jedem dieser Teilschritte ist menschliche oder maschinelle Arbeit[+] notwendig, es werden zusätzliche Materialien verwendet und es gibt Verschleiß von Maschinenteilen und Werkzeugen. Nach einer Reihe von Teilschritten werden für gewöhnlich Funktionstest und Qualitätsprüfungen vorgenommen um im Falle einer fehlerhaften Montage den Arbeitsaufwand[+] zum Lokalisieren des Fehlers zu minimieren.

Die betrachtete Organisationsskala ist in diesem Beispiel ein einzelnes Unternehmen. Die Teilschritte finden innerhalb des Unternehmenskörpers statt. Jedem Teilschritt ist eine Station entlang der Fertigungsstrecke zugeordnet.

Arbeitsorganisation und Wissen

Den voneinander separierbaren Teilen der Fertigung sind entsprechend Bereiche in der Führungsstruktur zugeordnet. Die Führungsstrukturen sind also Teilen des Produkt des Unternehmensprozesses zugeordnet. Die Menschen im Unternehmen haben unterschiedlich spezialisiertes Wissen, das an dem Wissen entsprechenden Stationen zum Einsatz kommt.

Zu dem jeweiligen Wissen gehört das unmittelbare Wissen über die jeweiligen Arbeitsabläufe[+] sowie höheres Wissen zu komplexeren Prozessteilen, darunter Wissen über Mitarbeiterführung und Arbeitsorganisation[+]. Das wertvollste Wissen ist solches, über die grundlegenden Prinzipien der Herstellung und des Produkts.

Spätkapitalistische Arbeitsorganisation

Im westlichen Spätkapitalismus Ende 2015 sind meist auch die Führungsstrukturen in den Unternehmen mit einer monodirektionalen Ordnung[+] der Nomie, also streng hierarchisch[+] organisiert. Spannungen und Direktionskonflikte werden bevorzugt entlang der Direktion abgeleitet um Harmonie im Gesamtnetzwerk herzustellen.

Die Ordnung[+] der Nomie ergibt sich aus den Eigentums[+]- und Besitzverhältnissen[+] des Unternehmens. Sie geht von der autonomen Führung aus und pflanzt sich über die Arbeit[+] teilende Verträge bis in die Basis der Pyramide (bzw. die Blätter des Baums) fort. Die überwiegend heteronomen Basis-Knoten bzw. Blätter des Baums sind diejenigen Teile des Arbeitsprozesses[+], die die unmittelbare Arbeit[+] am Produkt verrichten. Die höheren Knoten fassen Gruppen von untergeordneten Knoten zu Organen (Abteilungen) zusammen und sorgen so für die organische Verteilung der Nomie im Gesamtunternehmen.

Der primäre Zweck[+] dieser Ordnung[+] der Nomie dient der Aufrechterhaltung der Eigentumsverhältnisse[+], also der Kontrolle über das Unternehmen. Die hierarchische[+] Ordnung[+] der Nomie steht oft im krassen Widerspruch zur Ordnung[+] der Kompetenz (das individuelle Wissen) und führt daher permanent zu Widersprüchen und bei gewaltsamer Durchsetzung der Direktion zu permanenten und sich nicht abbauenden inneren Spannungen der Knoten des Netzwerks. In einem kreativen Prozess muss jedoch der einzelne Knotenpunkt die Möglichkeit[+] besitzen, eine innere permanente Spannung wieder in das Netz zurückspeisen zu können, wenn die Ursache[+] der Spannung nicht verschwindet. [...]

Der Organisationspsychologe Prof. Peter Kruse über Netzwerke zur Arbeitsorganisation[+] und über den Wandel, der sich am Ende des Kapitalismus[+] aufgrund der Erkenntnisse der Arbeitsorganisation[+] vollziehen muss. Die Rahmenbedingunen, die zur Veränderung der Struktur der Arbeitsorganisation[+] führen, sind die sich aufgrund der negativen Zinsen verändernden Eigentums[+]- und Besitzverhältnisse[+] und, damit einhergehend, die Veränderung der sozialen Struktur der Nomie.

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Tim Deutschmann

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