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Ökonomisches und Wirtschaftliches Handeln: Urzins und Nutzen

Im Zentrum jeder Ökonomie[+] befinden sich die menschlichen Bedürfnisse, die durch das wirtschaftliche Handeln zur Sättigung gebracht werden sollen. Voraussetzung für einen Verbrauch oder Gebrauch der Güter des Bedarfs ist der Erwerb von Eigentum oder Besitz der Güter. Gebrauchsgüter können gegen Zahlung einer Leih- und Nutzungsgebühr, eines Mietzinses[+] zeitweilig besessen werden. Der Erwerb von Eigentum[+] oder Besitz[+] an Gütern geschieht durch Konsum. Die erworbenen Güter sind hinreichende mindestens aber notwendige Mittel[+] zur Erreichung von Zwecken[+].

Vernunft, Rentabilität und Handlungszins (Urzins)

Rentables Handeln verfolgt die Realisierung eines Zwecks[+], dessen Wert am Markt gemessener Wert größer ist, als der Wert der zu seiner Erreichung eingesetzten Mittel[+]. Die Bewertung von Mittel[+] und Zweck[+] ist dabei subjektiv. Die Realisierung erfolgt durch die Herstellung oder Konstruktion eines Mittels[+] mit dem der Zweck[+] erreicht werden kann. Für die Konstruktion des Mittels[+] entstehen Kosten die in der Gewinnrechnung als negativer Wert eingehen. Die grundsätzliche Subjektivität der Bewertung ist eine ernstzunehmendes Faktum. Ein anderer Mensch bewertet Mittel[+] und Zweck[+] vielleicht unterschiedlich und kommt zu einer anderen Bewertung, so dass für ihn der Wert des Mittels[+] größer ist als der Wert des Zwecks[+]. Wenn es für den anderen Menschen keinen Zweck[+] gibt, der einen größeren Wert hat als das Mittel[+], wird er wohl anders handeln und das Mittel[+] wahrscheinlich nicht herstellen.

Um eine Maß für die Rentabilität (oder auch Nutzen[+]) einer Handlung während eines Zeitintervalls[+] $[t_1,t_2]$ anzugeben, lässt sich die Rentabilität, der folgende Handlungszins als Maß für die Vernünftigkeit definieren: $$ z_\text{Handlung}[t_1,t_2]=\frac{1}{t_2-t_1}\cdot\log\left(\frac{W(\text{Zweck},t_2)}{W(\text{Mittel},t_1)}\right), $$ wobei die Beschaffung des Mittels[+] (die Handlung) im Zeitintervall[+] $[t_1,t_2]$ geschieht und Zweck[+] zum Zeitpunkt[+] $t_2$ erreichbar ist. Folglich gilt, dass eine Handlung in $[t_1,t_2]$ vernünftig[+] ist, wenn $$ z_\text{Handlung}[t_1,t_2]\gt 0. $$
Prinzip des Ur[+]„zinses“: ein Mittel[+] ist genau dann vernünftig[+], wenn sein Wert kleiner ist, als der Wert des damit zugänglich gewordenen Zwecks[+]. Der Urzins[+] ist ein subjektives Vernunftmaß[+].

Nutzen

Eng verwandt mit dem Begriff des Handlungszinses als einem Maß für Profitabilität ist auch der Begriff des Nutzens[+]. In der Volkswirtschaftslehre[+] ist die sogenannte Nutzenfunktion eine vom handelnden Subjekt maximierte Zahl, welche den Nutzen[+] einer Mengenkombination von Gütern („Güterbündel“) $\mathbf{G}$: $$ \mathbf{G}:=\{N_1\cdot G_1,N_2\cdot G_2,\ldots,N_n\cdot G_n\} $$ wobei $$ N_i=N(G_i). $$ die Stückzahl des Gutes $G_i$ ist. Der Nutzen[+] tritt in unterschiedlichen Situationen zutage. Er erscheint als eine subjektive Bewertung des Mengenverhältnisses am Markt ausgetauschter Güter bei der Preisbildung[+] aber auch in der Bewertung einer Menge von Gütern im privaten Besitz[+] oder Eigentum[+], z.B. in der Handlung eines Unternehmers.

Der Nutzen[+] ist rechnerisch dem Handlungszins gleich, der Handlungszins ist jedoch ein privatisierbarer Nutzen[+]. Nutzen[+] muss hingegen nicht unbedingt privatisierbar sein.

Wie die Vernunft[+] ist auch der Nutzen[+] eines Güterbündels eine subjektive, also vom Wissen und der subjektiven Bewertung eines Einzelnen abhängige Größe. So lassen sich viele Beispiele dafür finden, dass manche Dinge für den Einen nutzlos sind und für den Anderen von hohem Nutzen[+]. Soll profitables Handeln nutzenmaximierend sein, so muss es eine sehr enge mathematische Beziehung zwischen dem Handlungszins und der Nutzenfunktion[+] geben.

Komplexen Güter sind aus einzelnen anderen Gütern zusammengesetzt: \begin{eqnarray} G_\text{Produkt}&=&\text{Arbeit}\circ\mathbf{G}\\ &=&\text{Arbeit}\circ\{N_1\cdot G_1,N_2\cdot G_2,\ldots,N_n\cdot G_n\}, \end{eqnarray} wobei die Formulierung „$\text{Arbeit}\circ x$“ bedeutet, dass Arbeit[+] auf $x$ angewandt wird. Das synthetisierte Güterbündel $G_\text{Produkt}$ kann als ein komplexer Zweck[+] betrachtet werden, der durch die Synthese der Menge seiner Bestandteile (das komplexe Mittel[+]) erreichbar wird. Der Nutzen[+] eines Güterbündels bemisst sich also als der Logarithmus des Verhältnisses (Quotienten) aus der Summe der Werte seiner Bestandteile und dem Wert der Synthese der Bestandteile. Aus der Sicht eines Unternehmers tritt der Nutzen[+] eines Bündels materieller Güter also dann hervor, wenn zum Bündel noch die Arbeit[+] zur Synthese des Bündels hinzugenommen wird $$ u(\mathbf{G}):=\log\left(\frac{W(G_\text{Produkt})}{W(\text{Arbeit})+\sum\limits_{i=1}^n N_i\cdot W(G_i)}\right). $$ Der Nutzen[+] ist also ein Maß für den Profit, der mit dem so entstandenen neuen Gut erwirtschaftet werden kann. Dies ist wohl die einfachst-mögliche Definition einer Nutzenfunktion[+], bei der das Wertverhältnis von Mittel[+] und Zweck[+] zugrunde gelegt wurde. Die Nutzenfunktionen[+] der Marktteilnehmer spielen auch in der Preisbildung[+] bei einem Tauschvorgang eine entscheidende Rolle. Beim Tauschen ist der Nutzen[+] der Logarithmus des Quotienten aus subjektivem Wert und Marktwert: $$ u(-N_0\cdot G_0, N\cdot G)=\log\left(\frac{N\cdot W(G)}{N_0\cdot G_0}\right). $$ Ein erworbenes Gut nutzt also nur dann, wenn der subjektiv empfundene Wert gemessen in Geldeinheiten $N\cdot W(G)$ den Tauschwert $N_0\cdot G_0$ übersteigt.

Wie vernünftig[+] handeln Zivilisationsmenschen? Urzins[+] und andere Vernunftbegriffe[+] (Negativzinsen). Originaltitel: Zins, Negativzins („Strafzins[+]“), Mehrwert, Urzins[+], Nutzen[+] und andere messbare Vernunftbegriffe[+] Die Freiheit[+] des Zivilisationsmenschen hat ihm sagenhafte Möglichkeiten[+] bereitet. Zum Erreichen unserer Ziele und zur Erfüllung unserer selbstverständlich gewordenen zivilisatorischen Bedürfnisse setzen wir (u.a. lebendige) Mittel[+] ein. Immer dann, wenn der Wert des Zwecks[+] den Wert des zu seiner Erreichung eingesetzten Mittels[+] übersteigt, ist die Gesamthandlung vernünftig[+] und stehen Mittel[+] und Zweck[+] in einem vernünftigen[+] Zusammenhang. Wohin hat uns diese „praktische Vernunft[+]“ geführt? Wir stellen fest, dass mit unserem Vernunftbegriff[+] etwas nicht stimmen kann. Wir zerstören nachhaltig unsere Lebensgrundlage, unserer Gesundheit und muten uns schwere soziale Schäden zu. Bei der Analyse des Problems zeige ich, welche Rolle der Zinsmechanismus in der Bewertung von Mitteln[+] und Zwecken[+] spielt. Es ist der Mechanismus zur Finanzierung der Realisierung von Ideen, der eine systematisch zu niedrige Bewertung lebendiger Mittel[+] und eine Überbewertung von Zwecken[+], deren Verfolgung eng mit unserem zivilisatorischen Freiheitsbegriff[+] zusammenhängt, bewirkt. Das Ergebnis ist, dass nicht unsere Vernunft[+] das Problem ist, sondern unsere Bewertung. Am Ende zeige ich, dass so wie die Werte von Mitteln[+] und Zwecken[+] aufgrund des positiven Zinses (also des Kapitalismus[+]) unvernünftig[+] auseinander klaffen müssen, die Werte bei negativem Zins, also aufgrund einer anti-kapitalistischen Ökonomie[+], wieder in ein definitionsgemäß vernünftiges[+] Verhältnis zueinander gesetzt werden können. Die Folien sind hier. Diskussion auf Facebook.

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Tim Deutschmann

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