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24. Mai 2018

Ein kleiner Disput

Ich muss hier einen kleinen Nachtrag zu einer Konversation machen, die sich über mehrere Wochen zog und die im Wandel meines Lebens untergegangen ist. Folgender kleiner Disput hat sich ergeben, nachdem ich bei einem meiner Ausflüge auf eine kompetente Expertin traf, die sich mit der Stimmungslage in den Reihen der Ökonomen und Volkswirten auskennt.

Der E-Mail-Verkehr begann mit der Frage, warum ich diese Internetseite erstelle und natürlich mit der näheren Bestimmung des „Sinns negativer Zinsen“ (im Gegensatz zum Unsinn).

Die erste E-Mail dieses Gespräches habe ich am 16. April 2018 in das Tagebuch eingestellt.

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Antwort (17. April 2018)

Die folgende E-Mail ist die Antwort auf meine E-Mail vom 16. April 2018.

Hallo Tim,

keine Sorgen, mir geht's genauso : ) Danke für Ihre Meinungen.

Nicht einfach. Ja, Erhebung von Vermögensteuern wäre schon ziemlich unfair. Am Ende sind immer die ärmere Leute bestraft oder die die wirklich etwas aufgebaut haben und auf der anderen Seite haben wir Sportler wie Fussballspieler die Millionen pro Woche verdienen und das soll in Ordnung[+] sein?

Die Idee von negativen Zinsen ist sehr gut, damit die Motivation für Investieren bleibt, also das Geld bleibt richtig im System. Und für andere Menschen ist es dann durch den Kreis auch gut. Was wäre dann mit sparen generell? Zum Beispiel in Deutschland wird es sehr viel gespart, das wäre dann vielleicht weg. Aber zB. in Tschechien haben die Leute nicht genug Geld zum Sparen, fast alle leben mit mehreren Krediten und Hypoteken. Auch das Steuersystem ist oft ganz anders, wir haben zB. keine progressive Steuern.

Zum Thema Kapitalismus[+] und Privatisation usw. ist es auch unterschiedlich. Da Tschechien bis 1989 unter Komunismus stand, konnte sich nicht alles so schnell entwicklen und plötzlich haben wir eine ganz andere Welt.

Aber irgendwie sieht's so aus, dass wir langsam aber sicher dafür vorbereitet wurden, das die Paar Leute die die Macht haben (NWO?), über uns alles wissen wollen - durch die Sozialmedien verlieren die Leute schon Sinn von Werten und besonders junge Leute machen sich gar keine Sorgen, welche Informationen über sie gesammelt sind. Und der Prozess geht sehr schnell. Und schon damit bin ich mir unsicher, ob es noch weiter gehen soll... Alles online, alles fragile, man will einfach die Sicherheit in den Händen halten.

Auf der anderen Seite steht "plötzlich" die Drohung von Terrorismus... und damit sind mehr und mehr Leute mit verschiedener Überwachung einverstanden (Emailkontrolle, Straßenkameras,...). Klar, wenn es sein muss und ich habe dann mehr Sicherheit, warum nicht? Aber ich persönlich würde mich nicht wohl fühlen, wenn mein Kühlschrank oder Kaffeemaschine permanent online wäre, damit es mir irgendwie beim Kochen helfen kann... trotzdem hätte ich das Gefühl, dass mich jederzeit jemand beobachten oder zuhören kann. "Für Sicherheit" villeicht. Aber über den Zusammenhang mit den negativen Zinsen muss ich mehr detailiert lesen, noch bin ich nicht ganz überzeugt, dass ich dafür meine Daten rausgeben würde.

Was denn mit anderen Währungen wie Bitcoin usw.? Einige sagen, wie toll, andere sagen es ist nur toll für "schmutzige" Geschäfte.

Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weiter geht..

Email an XX (18. April 2018)

Hallo XX,

die Idee, die Zinsen negativ zu machen ist nicht neu. Ich nenne Ihnen hier eine Liste von Menschen, die sich schon damit beschäftigt haben:

Wenn Sie sich damit beschäftigen, dann werden Sie feststellen, dass diese Idee so alt ist wie die Zivilisation selbst, denn seit dem Anbeginn der Zeit[+] (ca. 4.000-11.000 v.Chr., evtl. seit der neolithische Revolution[+]) nimmt der Mensch vom Mensch Zinsen, „Kapitalismus[+]“ ist nur der neuzeitliche Name des Zinsennehmens.

Es gab lange ein Zinsverbot[+].

Es gibt heute schon fertige Theorien zur postkapitalistischen („Negativ-Zins“) Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung: Der Mann heißt Niklas Luhmann[+], und er baut seine Theorie Sozialer Systeme auf der Grundbedingung der doppelten Kontingenz auf, das im Geld-Netzwerk dann erfüllt ist, wenn die Geldzinsen negativ sind.

Ich schreibe Ihnen nun detaillierte Antworten zu Ihrem Text.


Nicht einfach. Ja, Erhebung von Vermögensteuern wäre schon ziemlich unfair. Am Ende sind immer die ärmere Leute bestraft oder die die wirklich etwas aufgebaut haben und auf der anderen Seite haben wir Sportler wie Fussballspieler die Millionen pro Woche verdienen und das soll in Ordnung[+] sein?
Eine Vermögensteuer, die für alle prozentual gleich wäre, fände ich nicht unfair. Selbst wenn sich Einige, und wohlmöglich die Reichsten, dieser Steuer entzögen, dann wäre die Vermögensteuer auch nicht unfair, sondern die Umsetzung hätte Mängel.

Ich bin in einer Negativ-Zins-Ökonomie[+] ( nicht im Kapitalismus[+] ) ein Freund freier Märkte. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich unter einer Negativ-Zins-Ökonomie[+] die Preise so einstellen werden, dass Leistung und Arbeit[+] richtig bewertet werden.

Warum denke ich das?

Ich denke das, weil ich mir zum Vergleich einer antrophonomischen Wirtschaft unter einer Negativ-Zins-Ökonomie[+] die Natur anschaue. Schon Aristoteles, viele andere und lange nach ihnen Francois Quesnay bezeichnete Zinsen ab einer bestimmten größe als „unnatürlich“ (aus Tableaux Économiques).

Im Kapitel „Bemerkungen zum Geldzins“ in seinem Buch Tableau Économique stellt er seine Zinstheorie aus und bekennt sich zum positiven Zinsvorzeichen.

Wie er ausführt, ist Quesnay[+] einer, der das Zinsnehmen in Maßen befürwortet. Als „konformes Maß“ für die Höhe des Zinses, wie er es nennt, sieht er das inhärente relative Wachstum[+] des Anlageobjektes an. Alles was darüber hinaus ginge, sei schädlich. Er wendet diese Betrachtung auf die „Revenuen“ (Erträge) der Landwirtschaft an und will daher die Höhe der Zinsen aus der natürlichen Wachstumsrate[+] bestimmen und gesetzlich festlegen lassen.

Er wendet sich also gegen den Wucher, als der zu hohe Zinsen bezeichnet werden, doch nicht gegen das Vorzeichen des Zinses an sich.

Aus meiner Sicht ist das Problem von Quesnays[+] „natürliches“ (positives) Zinsmaß:

Jedenfalls hat Quesnay[+] mit seiner Betrachtung einen entscheidenden Brückenschlag in die Naturgesetze[+] und die natürliche Ordnung[+] (2. Hauptsatz) geschlagen und damit den Weg geebnet in Richtung der Entwicklung einer Ökonomie[+], die mit den Naturgesetzen[+] verträglich ist und unsere Spezies aus der Rolle eines Parasiten und Ausbeuters in die Rolle eines Hegers und Pflegers der Schöpfung überführt.

Umgekehrt betrachtet sind negative Zinsen natürlich. Als Physiker sehe ich den 2. Hauptsatz der Thermodynamik[+] als die physikalische Beschreibung des negativen Zinses der Natur an. Der Zins in der Natur aus meiner Sicht negativ, und alle Ökosysteme[+] funktionieren auf der Grundlage dieses Gesetzes, dieser natürlichen „Negativzins-Ökonomie[+]“.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Menschen auf der Grundlage der Negativzins-Ökonomie[+] einen Weg der verträglichen Koexistenz mit den übrigen Spezies dieses Planeten beschreiten können, ohne das Leben in seinem Fortbestand weiter zu gefährden.

Das Analogon eines Marktes in einem Ökosystem[+] ist der Massenaustausch zwischen den Spezies. Der Preis ist dementsprechend das Massenverhältnis der ausgetauschten Stoffe. Die Märkte in der Natur sind frei. Wenn es in der Natur eine Spezies Fußballspieler gäbe, die etwas gibt und etwas nimmt, dann würde sich der Preis danach richten, wie viel die übrigen Spezies in der Interaktion zur Fußballspieler-Spezies im Gegenzug nimmt bzw. gibt.

Im Kapitalismus[+] ist das Fußballspiel Teil des kulturellen Imperalismus der 1. Welt. Mit Fußball wird spekuliert, Fußballspieler sind Anlageobjekte, werden wie Vieh gezüchtet, gemästet und behandelt, dafür aber auch ziemlich gut bezahlt. Ähnlich ist es mit anderen Sportarten wie Boxen, Tennis, USA Football, Baselball, usw...

Kapitalismus[+] beutet Menschen über ihre Bedürfnisse aus, schafft neue Bedürfnisse und überhöht die Stillung dieser Bedürfnisse kulturell um daraus Profit zu schlagen und das Kapital zu vermehren.

Werden die Zinsen negativ, dann wird die Bedeutung von Fußball auf das Maß zurückschrumpfen, das es im Leben eines einzelnen Menschen hat. Ist nicht Fußballspielen auch ein bisschen eine Projektion körperlicher Betätigung? Manche lieben Fußball vielleicht deswegen, weil sie dann das Gefühl haben mit körperlicher Bewegung zu tun zu haben. Vielleicht werden wir dann selbst wieder mehr Sport machen, weniger Fußball gucken und das Gehalt von Fußballspieler würde sinken, doch das bleibt vorerst Spekulation.


Die Idee von negativen Zinsen ist sehr gut, damit die Motivation für Investieren bleibt, also das Geld bleibt richtig im System. Und für andere Menschen ist es dann durch den Kreis auch gut.
Das Geld bleibt bei negativem Zins nicht im System, sondern es hat die Neigung auszuschwemmen. Dieses Ausschwemmen oder „Ausbluten“, ähnlich wie beim Zerfall eines toten Organismus, macht sich an der Systemgrenze als eine Veränderung der Preise bemerkbar. Der Währungsraum wertet ab, und so fließt das Geld in die Umwelt des Systems, in der sich ja auch andere Systeme, wohlmöglich mit positivem Zins, befinden.

Auch innerhalb des Systems fließt das Geld bei negativem Zins aus dem Eigentum[+] der relativ Wohlhabenden in das Eigentum[+] der relativ Ärmeren.

Diese Umverteilungswirkung des Zinses durch den Einfluss auf die Preisbildung[+] habe ich hier analysiert. Die Analyse ist vorzeichenunabhängig.

Will man die Umverteilung in andere Systeme, mit wohlmöglich positivem Zins, steuern, dann wird dies über die Einführung von Zöllen entsprechend der Zinsdifferenz gelingen. Dieser „Zins-Differenz-Zoll“ kann das Ausschwemmen und Abfließen des Geldes in ökonomisch „feindliche“, parasitäre System (USA, Iran, Russland[+], China, viele afrikanische Schurkenstaaten, etc...) kompensieren.

Die Bezeichnung „feindlich“ mag Sie irriteren. Ich meine damit die Neigung von Positiv-Zins-Systemen („Kapitalismen“) sich selbst und ihre Umwelt zu zerstören, ihre Lebens- und Naturfeindlichkeit! (vgl. zum Begriff der schöpferischen Zerstörung).
Weltkarte mit Zinsen.

Was wäre dann mit Sparen generell? Zum Beispiel wird in Deutschland sehr viel gespart, das wäre dann vielleicht weg. Aber zB. in Tschechien haben die Leute nicht genug Geld zum Sparen, fast alle leben mit mehreren Krediten und Hypoteken.
Sie sagen mir, dass fast alle Zinsen (Hypotheken, Kreditzinsen, Mieten, usw..) zahlen. Dass es dazu kam, ist die Folge der Umerteilungswirkung des positiven Zinses, der Akkumulation. Der Endzustand der Menschen in diesem Spiel ist der eines Nichts-Habenden-und-alles-Besitzenden[+] (nihil habentes omnia possidentes)

Ich habe hier analysiert, wie sich (unabhängig von Steuern) Preise zusammensetzen:

Preise haben drei Anteile, nämlich
  1. die Arbeitskosten[+],
  2. die Gewinne der Unternehmenseigentümer
  3. und die Kapitalkosten
aller Unternehmen, die Teil der Wertschöpfungs/Lieferkette sind. Der Zins steckt in den Kapitalkosten als Fremdkapitalkostenanteil[+].

Wenn man konsumiert, zahlt man also über den Fremdkapitalkostenanteil[+] Zinsen (Mieten, Pachten, Lizenz- und Konzessionsgebühren, etc...) an die Eigentümer[+] des Fremdkapitals, das Teil der Produktion ist und über die Abschreibungen an die physikalische Umwelt (Verschleiß, Abnutzung, ..., 2. Hauptsatz Thermodynamik, Entropie[+]).

Werden die Zinsen negativ, dann erwarte ich, dass sich die Leihgebühren/Zinsen/Mieten sämtlicher Leihkapitalklassen sinken, dass also der Kapitalkostenanteil in den Konsumpreisen sinkt. Dies bedeutet für alle Menschen, die unmittelbar von ihrer Arbeit[+] oder ihrer Rente leben und nicht von den Zinsen auf ihr verleihbares Eigentum[+], dass die Kaufkraft ihrer Einkommen steigt. Ändern diese Menschen dann ihr Konsumverhalten nicht und kaufen real so wie vorher, dann werden sie insgesamt mehr Geld zurücklegen (spren!) können.

Das Ergebnis erscheint paradox: werden die Zinsen negativ, dann werden die ärmeren Menschen in Tschechien und in der übrigen EU mehr sparen können und größere Rücklagen bilden können.

Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Abwertung des Währungsraumes auch steigende Preise verursacht, nämlich die Inflation[+] der Importgüterpreise. Wie die Preisentwicklung eines Warenkorbes[+] dann aussieht, wird die Zeit[+] zeigen. Ich denke, dass wir insgesamt eine Deflation bei den Preisen der Durchschnittsverbraucher sehen werden.
Auch das Steuersystem ist oft ganz anders, wir haben zB. keine progressive Steuern.
Die progressiven (Einkommens-) Steuern werden z.B. von Thomas Piketty als eine Möglichkeit[+] eingeführt, der Ungleichheit (der Schere, usw...) entgegenzuwirken. Ich habe dazu einfach mal berechnet welcher Einkommensteuerwirkung die negativen Zinsen entsprechen. Das Ergebnis hat mich überrascht:

Die negativen Zinsen verursachen die gleiche Umverteilungswirkung wie eine progressive Einkommensteuer!

Der mathematische Nachweis ist hier.


Zum Thema Kapitalismus[+] und Privatisation usw. ist es auch unterschiedlich. Da Tschechien bis 1989 unter Kommunismus[+] stand, konnte sich nicht alles so schnell entwicklen und plötzlich haben wir eine ganz andere Welt.
Wir hatten bisher noch keinen Kommunismus[+]. Die Systeme der Sowjetunion und Chinas waren und sind sozialistische[+] Systeme. Kommunistische Systeme haben negativen Zins, und das gab es bisher noch nicht.
Systemübersicht.
Mit der Zinsvorzeichen-abhängigen Definition der Systeme stehe ich vielleicht etwas einsam da, doch nur so wird für mich die soziologische und wirtschaftswissenschaftliche Literatur logisch konsistent, die Paradoxien verschwinden und reduzieren sich auf relativ wenige Unstimmigkeiten. Das können Sie natürlich anders sehen, niemand schreibt es Ihnen vor.

Unter gewissen Voraussetzungen ist Privatisierung unter negativem Zins nicht mehr das Problem, sondern normal. Man darf nicht vergessen, dass ja bei negativem Zins der wirtschaftliche Erfolg einer Unternehmung immer wieder umverteilt wird, so dass sich gar keine Monopole mehr bilden können.
Umverteilungen
Diese Voraussetzungen ist die demokratische Verteilung von Boden, von der ich hoffe und vermute, dass sie sich von alleine unter einer Negativzins-Ökonomie[+] entwickelt. Dies gehört jedoch zu den komplxeren Fragen, denen ich mich noch nicht ausreichend gestellt habe.

Im Internet finden Sie zum Stichwort Bodenreform zahlreiche Publikationen.
Aber irgendwie sieht's so aus, dass wir langsam aber sicher dafür vorbereitet wurden, das die Paar Leute die die Macht haben (NWO?), über uns alles wissen wollen - durch die Sozialmedien verlieren die Leute schon Sinn von Werten und besonders junge Leute machen sich gar keine Sorgen, welche Informationen über sie gesammelt sind. Und der Prozess geht sehr schnell. Und schon damit bin ich mir unsicher, ob es noch weiter gehen soll... Alles online, alles fragile, man will einfach die Sicherheit in den Händen halten.
Das Akronym NWO ist hochgradig mehrdeutig. Ich nenne Ihnen einige wichtige Beispiele: Das Zentrale ist natürlich die Ordnung[+], die für sich zunächst einmal nichts allein Gutes oder allein Schlechtes ist. Wir beobachten seit dem Beginn der Zeitrechnung[+] und der Zivilisation die Ordnungsvorgänge[+], die der positive Zins verursacht. Diese Ordnung[+] der Welt, unsere derzeitige, erscheint uns als normal, und viele bezeichnen diese Ordnung[+] als „natürlich“, doch ist sie es in dieser Form definitiv nicht.

Auch Insekten bilden Staaten und haben eine Arbeitsteilung[+], doch ihre Vorräte schimmeln (2. Hauptsatz Thermodynamik, Entropie[+] ist ein Maß für Unordnung) und ihre Gehirne erlauben es ihnen nicht die Entstehung eines die Welt umspannenden Systems, wie es wir Menschen tun.

Unserer Spezies hat der Kapitalismus[+] zu dieser neuen Weltordnung verholfen. Wir haben diese neue Weltordnung erschaffen, weil wir dem Geld seit dem Beginn der Zivilisation eine Eigenschaft gegeben haben, die in der Natur aufgrund der Naturgesetze[+] nur das Lebendige hat, nämlich die Fähigkeit zu wachsen[+]. In der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur wird diese Eigenschaft als Akkumulation[+] bezeichnet.

Diese neue Weltordnung (new world order), die wir nun haben, ist aus der globalen Akkumulation[+] des Kapitals entstanden. Sie war ein Elitenprojekt von dem seit über 150 Jahren klar ist, dass sie irgendwann einen Abschluss findet. Joseph Schumpeter[+], ein Ausgebildeter der österreichischen Schule der Nationalökonomie beispielsweise bestätigte in Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie[+] das Gesetz des tendenziellen Abfalls der Profitrate von Karl Marx[+], also das Absinken der Zinsen.
Grafik: Fall der Profitrate


Eine natürliche Wirtschaftsordnung ist hingegen eine Ordnung[+], die dadurch entsteht, dass Geldzinsen, wie in der Natur auch (2. Hauptsatz, Entropie[+]), negativ sind. Wie diese Ordnung[+] aussieht, das studiere ich seit über 3 Jahren, doch habe ich schon ein Vorbild für diese Ordnung[+], nämlich die Ordnung[+] der Natur.


Wie wir mit der Negativzins-Ökonomie[+] umgehen ist eine Frage an uns alle. Die Antworten darauf können nicht von wenigen oder einer kleinen Elite gegeben werden, sondern nur von uns allen, von jedem einzelnen. Es ist schon mal klar, dass es eine soziale Ordnung[+] ist, doch hat auch diese Orndung mit Sicherheit ihre Schattenseiten, die es zu erkennen gilt. Jedenfalls wird die Ordnung[+], die aus der Negativzins-Ökonomie[+] entsteht, die behebung von psychischen[+], sozialen und ökologischen Schäden ermöglichen.

Wie lange sich diese Ökonomie[+] halten kann, werden wir selbst bestimmen können.

Zu den spannenden Innovationen unserer Zeit[+] zähle ich diese Felder hier:

Diese Dinge werden die nächsten Jahrzehnte unser gesamtes Leben verändern, und je mehr Leute darüber nachdenken, desto besser!

Antwort

Hallo Tim,

vielen Dank für alle die Informationen, tut mir leid, dass meine Antwort immer so spät kommt, aber Sie wissen... Ökonomie[+] und ökonomische Themen auf deutsch sind schon sehr brutal! (für mich).

Ich habe dann noch Paar Articles gelesen, wo sie eher sagen, dass die negative Zinsen nicht gut sind, nicht ganz möglich sind usw. (wo sie von Ludwig von Mises[+] ausgehen).

Auf jeden Fall, auch wenn es gut für die Welt wäre, denke ich, dass wir jetzt noch in einer falschen Zeit[+] dafür sind. Vielleicht entwickelt sich noch das System dazu, wo wir dann nach langer Zeit[+] alle sagen, es könnte auch nicht anders sein, wie es immer in der Geschichte ist. Oder es kommt plötzlich wie ein Schock. Aber momentan leben wir in ganz schlechten Zeiten[+] und Bedingungen dafür, wo wir jetzt erst in die Zeiten[+] von mehr und mehr Misstrauen und Angst[+] kommen.

Villeicht wenn diese Etappe voll mit Misstrauen vorbei ist, kann sich wieder etwas ändern. Das kann aber zu lang dauern. Und nur die gute Argumente für elektronisches Geld können nicht reichen, um die Leute zu überzeugen, weil dieses Misstrauen einfach zu tief ist und viele Themen im Leben betrifft.

Und leider beschäftigt sich heutzutage fast niemand mit dem Thema, dass die negative Zinsen auch gut sein können. Meistens - wenn schon - findet man eher nur negative Sachen.

Email an XX (11. Mai 2018)

Liebe XX,

es tut mir leid, dass Sie nicht erkennen können, wo die Zinsen stehen und welche politischen Entscheidungen schon klar darauf hindeuten, dass die negativen Zinsen beschlossene Sache sind.

Sie werden es ja sehen, und sie können ja auch selbst denken.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Tätigkeit.

Schauen Sie hier, der Artikel ist von vor zwei Jahren.

http://wirdemo.de/2016/07/01/der-kapitalismus-hat-fertig-kommt-nun-der-commonismus/

Die Wirkweise der Zinsen ist weitgehend entschlüsselt und dies schon seit über 100 Jahren, z.B. Georg Simmel[+], Philosophie des Geldes[+]

Kein Gericht wird bei der gegenwärtigen Faktenlage eine Klage gegen die Fortführung des Luziferexperiment zurückweisen können, denn damit würde das Gericht selbst gegen das Grundgesetz handeln und z.B. gegen § 138 ff BGB:

§ 138 (Sittenwidriges Rechtsgeschäft[+]; Wucher)

(1) Ein Rechtsgeschäft[+], das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig.

(2) Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft[+], durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage[+], der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen[+] oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.
Sie müssen für sich selbst entscheiden auf welcher Seite Sie stehen: auf der Seite des Lebens oder auf der Seite der Vermehrung des Toten.

Beides geht nur, wenn Sie für 0% Zinsen einstehen, doch dann befinden Sie sich im Bereich von Systemen, die allesamt um 1990 gescheitert sind.

Seien Sie klug und entscheiden Sie sich für das Leben.

Antwort von XX (11. Mai 2018)

Hallo Tim,

ich verstehe das und ich sehe auch, dass es dazu schon kommt. Das einzige Problem für mich persönlich ist die Abschaffung vom Bargeld...

wahrscheinlich weil ich auch in der Welt der Kreditkarten trotzdem lieber sehe, wie viel Cash ich noch im Geldbeutel habe.

Klar, viele Leute haben kein Problem damit, weil sie sowieso alles mit Karten und per Apps und online bezahlen. Trotzdem gibt es noch eine grössere Gruppe von den anderen die eher konservativ[+] sind, oder die ältere Leute die sich mit IT nicht so gut verstehen. Und das meinte ich, dass für diese Gruppe wird der Übergang nicht einfach. Weil sie es nicht verstehen oder sie wollen es nicht verstehen, weil sie einfach nur die Welt der positiven Zinsen kennen.

Email (11. Mai 2018)

Liebe XX,

Sie haben natürlich völlig Recht[+], dass es eine bedeutsame Schicht der Bevölkerung gibt, deren gesamte Weltanschauung und deren gesamter Lebensentwurf zerstört wird, wenn die Zinsen negativ werden.

Ein Großteil dieser Menschen lebt einfach von den Zinsen auf ihr Eigentum[+], die alle in der Vermögensverteilung unter ihnen Stehenden mit ihrer Arbeit[+] erwirtschaften.

Dieser Weltuntergang, der für die reichsten Menschen des Währungsraumes gerade stattfindet, bzw. schon stattgefunden hat, wird weder in den öffentlich-rechtlichen, noch in den privaten Medien seiner Bedeutung entsprechend gewürdigt.

Der Vorzeichenwechsel ist für diese Menschen wie eine Vertreibung aus dem Paradies[+], ganz wie am Anfang. Sie müssen fortan im Schweiße ihres Angesichts arbeiten, wie alle anderen auch.

Obwohl ich kein Mitleid habe mit diesen Menschen, die glauben, dass sie das Recht[+] hätten, aus ihrem Eigentum[+] zeitlich und sozial unbegrenzt (Zins-) Forderungen an andere ableiten zu können, kann ich die psychologische Lage dieser Menschen verstehen.

Sie müssen sich vollkommen neu orientieren, und zum ersten Mal in ihrem Leben müssen sie arbeiten, um ihr Kapital zu erhalten.

Für diesen Einschnitt gibt es jedoch eine Lösung: sie sollten sich mit den Menschen unterhalten, die ihr Leben lang nichts anderes getan haben als von ihrer Arbeit[+] zu leben, anstatt von den Zinsen aus dem Verleih ihres Eigentums[+].

Es ist also nicht so, dass es für die Reichsten keinen Rat gibt. Sie müssen eben über die Grenzen schreiten, die sie sich selbst mit ihrer Zinsnahme geschaffen haben.

Mit der Zeit[+] werden sie es erreichen, und mit der Zeit[+] werden sie begreifen, dass es nicht nur allen anderen, sondern auch ihnen selbst besser gehen wird, denn diese Ordnung[+] negativer Zinsen ist eine natürliche. Wir sind trotz 6000 Jahre Kapitalismus[+] immer noch Menschen, werden es auch bleiben, und Menschen arbeiten, um zu leben.

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Querverweise auf 'Ein kleiner Disput'

Tim Deutschmann

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