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01. September 2020

Was ist mit den Demonstranten los und wer trägt die Verantwortung für die Existenz und das Weiterbestehen dieser Bewegung?

Ich sehe eine große Verantwortung für die Existenz und das Weiterbestehen dieser Bewegung bei den Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Medien und der Politik. Würden insbesondere die ökonomisch gebildeten Politiker aus den Kreisen der Konservativen[+] und der Liberalen[+] sich offen und ehrlich vor die Bevölkerung stellen und die Situation und ihre ökonomischen Implikationen erklären, dann würde diese Bewegung ganz schnell wieder verschwinden und sich in Wohlgefallen auflösen.

Der unhaltbare Zustand besteht darin, dass darüber geschwiegen[+] wird, wie genau die Corona[+] Pandemie den Gleichgewichtszinssatz nun unter die Systemgrenze gedrückt hat. Es sind ausgerechnet Abgeordnete und Anhänger der AfD, die diesen Zusammenhang immer wieder herausstellen. Wie soll die Bevölkerung denn Vertrauen in das politische System zurückgewinnen, wenn man sich dort über die ökonomischen Implikationen der Pandemie ausschweigt[+]?

Das Schweigen[+] ist skandalös (siehe auch Eintrag vom 09.10.2018)!

Vor einigen Tagen sagte ich daher eigentlich nicht die Wahrheit, als ich fragte, was mit diesen Leuten los ist, denn ich habe durchaus meine Vermutung.

Meine These lautet:

  1. Es sind Menschen, die ein besonderes Gespür für die Stimmung in der Gesellschaft haben. Sie fühlen, dass wir mitten in fundamentalen Veränderungen sind, können und wollen dieses Gefühl aber nicht an etwas Offiziellem festmachen.
  2. Ihnen fehlt Wissen über die Funktionsweise des Geldsystems. Dies ist insbesondere im Hinblick auf deren Äußerungen relevant. Sie sprechen von Ausbeutung, Eliten, neuer Weltordnung und so weiter.
  3. Es sind grundsätzlich um Rationalität bemühte Menschen, die nach Erklärungen suchen für ihre Empfindungen.

Das mit der „Rationalität“ muss ich etwas genauer erklären, denn man kann viele der Forderungen und Sichtweisen der Demonstranten durchaus als „irrational“ bewerten. Mit „um Rationalität bemüht“ meine ich, dass sie nach Antworten suchen. Sie konstruieren diese Antworten in Form von Verschwörungstheorien[+]. Anhänger von Theorien jeglicher Art sind immer rational, denn jede Theorie ist eine Reduktion.

Man könnte nun meinen, dass die Welt und ihr Zustand viel zu komplex sei, als dass man alles auf eine einfache Ursache[+] zurückführen könnte. Das ist jedoch ein schwerer Irrtum!

Interessant und wichtig ist im Hinblick auf die Ursache[+] für den Zustand der Welt zu begreifen, dass er letztendlich durch ein einziges Prinzip, einen einzigen Mechanismus verursacht ist. Es ist am Ende nur ein Vorzeichen, also die kleinste mathematische Einheit, an der alles hängt. Der Zins hat das falsche Vorzeichen gehabt - über 6.000 Jahre lang. Ist das, was daraus entstanden ist ganz schlecht? Sicher nicht alles, jedoch vieles!

Ich interpretiere seit fünf Jahren alles im Rahmen dieser Sichtweise und werde das auch so fortsetzen. Der Grund ist ganz einfach: ich bin seitdem noch nicht auf einen Widerspruch der Vorhersagen dieser Sichtweise mit Beobachtungen gestoßen und sehe daher keinen Grund von ihr abzulassen. Meine Erkenntnis nach fünf Jahren Forschung daran ist, dass das eigentliche Problem nicht „komplex“ ist.

Tatsächlich hat aber das eigentlich einfache Problem, die Ursache[+] für den Zustand der Welt, sehr komplexe Folgen, die auch nur auf eine entsprechend komplexe Art und Weise bewältigbar sind. Ich habe es ja nun schon oft gesagt: die Probleme lösen sich nicht einfach in Luft auf, nur weil und wenn wir das Zinsvorzeichen umpolen.

Irre Sein und (subjektiv) rational Sein ist auch kein Widerspruch, wenn man klar zwischen absoluter (objektiver) und relativer (subjektiver) Rationalität unterscheidet. Jede Art von Komplexitätsreduktion ist eine Rationalisierung. Man hat doch in allen komplexen Systemen das Phänomen, dass der Versuch einer Beschreibung, die das komplexe System zu stark reduziert, ein irrationales Ergebnis hat. Irrational wird das Rationalisierte, wenn die Komplexität nicht richtig abgebildet wird und das Wesen des Systems dabei verloren geht. Die Verschwörungstheorien[+] sind das beste Beispiel dafür (siehe auch Beitrag vom 28.11.2019).

Wenn man sich also fragt, wie man diesen Menschen helfen kann, dann lautet die Antwort: Sagt ihnen das, was sie nicht wissen. Füllt die Lücken in ihrem Bewusstsein auf, die sie sich mit Verschwörungstheorien[+] einen Reim machen, mit Fakten und Wissen auf. Anders ist ihnen nicht zu helfen.

Da es nicht das erste Mal ist, dass aufgebrachte Bürger nur durch Bildung wieder besänftigt werden können und es einen großen Überlapp mit ähnlichen Demonstrationen in der Vergangenheit vor Corona[+] gibt, verweise ich hier auf meinen Versuch, die Berichterstattung über die Entwicklungen in der Geldpolitik[+] in die richtige Richtung zu zwingen.

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Tim Deutschmann

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