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- Kommentar zu Tolstois Doktrin der Friedfertigkeit
- 5 Fragen an die Kandidaten der SPD
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- Zins, abrahamitische Religionen, Antisemitismus und linke System- und Gesellschaftskritik
- Erich Fromms Kritik am Freiheitsbegriff des Zivilisationsmenschen
- Der Proband im Luzifer-Experiment
- Silvio Gesell und die Nationalsozialisten und Zitate zum Zinsnehmen von berühmten Persönlichkeiten; Hitler über Kapital, Kapitalisten, Presse, Arbeitslosigkeit und Abgeordnete; Weitere von Helmut Creutz zusammengetragene Zitate; Bernard Lietaer (1942-2019) und Währungssysteme mit unterschiedlichen Zinsvorzeichen im Austausch
- Joseph Schumpeter, "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung", 1912 zur Grenznutzentheorie und der Macht des Konsumenten; Wo bleibt die Inflation?
- Ruhe in Frieden, missbrauchtes Kind!
- E-Mail die Deutsche Umwelthilfe e.v. und dann einmal Querbeet
- Was ist Chuzpe?
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- Protokoll der Sitzung vom 24.06.2019 und Urteil zu meiner Feststellungsklage zur Aufklärungspflicht der öffentlich-rechtlichen Medien
- Nachträge aus ein paar Konversationen
- Schluss mit der babylonischen Sprachverwirrung: Zwischenstand zur Aufklärungspflicht der öffentlich-rechtlichen Medien
- Warum CO2 ein starkes Treibhausgas ist, obwohl sein Volumenanteil in der Luft nur 0,04 Prozent beträgt
- Marktförmiger Extremismus
- E-Mail an Franziska Schröter zur aktuellen Mitte-Studie
- Klarheit zu den Absichten der Rechten: Die Rechten Europas wollen ein System anonymer Monarchien errichten! Von der Freiheit der kleinen Leute wollen sie nichts wissen!
- 70-jähriges Jubiläum des Grundgesetzes: Soziale Ungerechtigkeit, Disziplinierung, symbolische und strukturelle Gewalt
- E-Mail von People United an Kaufland
- Pseudo-Linke und linkes Empörungsmanagement
- Ein Beitrag gegen irrationale politische Agitation
- Heulen und Zähneklappern wegen Enteignungsforderungen
- Termin zur Hauptverhandlung am Verwaltungsgericht Karlsruhe
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- Zwei Mal Geldschöpfung
- Joseph Schumpeter in "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" 1912 zur Bedeutung des Zinses als Handlungsfilter
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- Warum ich es richtig finde, dass sich Sahra Wagenknecht aus der Parteiführung der Linkspartei und der aufstehen Bewegung zurückzieht
- Einige wesentliche Elemente aus Schumpeters „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“
- Warum ich gegen ein BGE bin
- Joseph Schumpeter in „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung” (1912) zum Geldmarkt, dem Hauptquartier der Geld-Ökonomie
- Die faschistische Grenzdebilität des Kapitalismus oder warum Hartz-IV gemeingefährlich ist
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- Globalisierung und Zerstörung uralter Kulturen und Identitäten, Entstehung einer globalen Monokultur
- Das Tierchen Ammit: ein Versuch, die französischen Verhältnisse zu erklären
- Konjunkturzyklen und aktuelle Entwicklungen zur Geldpolitik der USA
- E-Mail an Kollegen Fabian Scheidler; Wie erst das Bewusstsein über das Diesseits das Sein im Jenseits bestimmen lässt
- E-Mail an Kollegin Daniela Dahn
- Krieg, Wachstum und Fortschritt; Antwort: Ein Disput mit einem Marxisten; Geschäftsbanken profitieren nicht von Negativzinsen
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- Niklas Luhmann zum Übergang von positiven zu negativen Geldzinsen und zur Entstehung der neuen Weltordnung; Recep Tayyip Erdoğan zu unserem Moment
- Gegen die Spaltung in Rechte und Linke: Übersetzung des rechten Kampfbegriffs Bevölkerungsaustausch
- Ein Flüchtling aus Gambia am Bahnhof in Dossenheim
- Der Waldfresser in uns; Vernunft wagen: Verdammt, wir brauchen zügelnde Konsumsteuern!
- Reorientierung des Staates am Umkehrpunkt des Zinsvorzeichens in 2018 im Euro-Raum
- Ein Gesetz zur Lösung des Wohnraumproblems in Zeiten niedriger positiver und negativer Zinsen
- Grüne Gründer gesucht: Wie man schnell und einfach aus der Kohle aussteigt! Wer hat Mut und traut sich das zu?
- Ein Lehrstück der „Ökonomie-Verschwurbelung“ der AfD, und wie man die systematische Gehirnwäsche entlarvt
- Idlib: e-mail to putin@kremlin.ru
- Dietrich Bonhoeffer zur Dummheit
- Zins, Evolution und Pyramiden
- Email an Prof. Daniel Krochmalnik Uni Potsdam; Antwort auf Antwort vom 23. August 2018
- Email an Ärzte der Welt
- Mein persönlicher Umkehrpunkt in 2013/2014
- Die Trumpete von Jericho
- Harald Lesch zum Schweigen der Massen
- Nicht der Einzige; Glyphosat!
- Stellungnahme zur Eröffnung des Hauptverfahrens am Verwaltungsgericht Karlsruhe wegen Mithilfe bei der Aufklärung durch die öffentlich rechtlichen Medien
- Zinsflüsse und Folgen bei positivem Zins
- ECB press conference; Simmel zum Übergang von positiven zu negativen Geldzinsen; Einstein und Blutmond!
- Zwei Ergebnisse kapitalistischer Erziehung: Wissen und Verhaltenanpassungen
- Franz Hörmann zu Wissen, Wissenschaft und Glauben
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- Frage der Schrittgröße der Zinssenkungen: Dem Teufel folgen!
- Email an FDP: Zusammenarbeit Nachhaltige und Liberale
- Zinsnahme (Kapitalismus) und Kindesmissbrauch; Referenzen / Einzelnachweise
- Schumpeter und die Negativzins-Ökonomie
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- Antwort-Email an einen Geldsystem-Aktivisten
- Der Zins: Eine Extinktionsrate; €-Zone
- Revolution
- Reformen und falsche Propheten
- Dr. Margrit Kennedy!
- Vermeintliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Hysterie, Irrationalität und soziale Rollen; Referenzen / Einzelnachweise
- Zwanghaftigkeit - die Angst vor Vergänglichkeit und Instabilität
- Schizoidisierende Einflüsse in westlichen Gesellschaften; Referenzen / Einzelnachweise
- Äsop: Das Pferd und der Esel
- E-Mail an den WWF
- Eine Extrapolation
- Rechter und linker Liberalismus?
- Verortung in einer ökonomischen Schule
- Hagen Rether: Unser Wohlstand steht auf Leichenbergen
- Monopoly-Simulation
- Entwicklung von Psychologisierung, Rationalisierung, Vernunft, Ratio und Verstand an den Höfen des Abendlandes nach Norbert Elias
- Der reddit-Peak
- Wie das Über-Ich entstanden ist - Was machen eigentlich Freimaurer?
- Technisch-naturwissenschaftliche Terminologie bei den Systemtheoretikern und den Kritikern der Systemtheorie - Zivilisation in der Nussschale
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- Der Mensch, das Feuer und der Kapitalismus; Referenzen / Einzelnachweise
- Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für Gefährder!
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- /Einstieg/ZinsMechanik
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/Einstieg/Widerspruch_GEZ
- /
- Feststellung der Aufklärungspflicht über die Wirkung von positiven und negativen Geldzinsen
- Warum ihr Auftrag den öffentlich-rechtlichen Medien die Aufklärung des Geldsystems und der Wirkung der positiven und negativen Zinsen vorschreibt
- Begründung der Aufklärungspflicht über die Wirkung von positiven und negativen Geldzinsen
- /Einstieg/CV
- /Bauklötze
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/Philosophie
- /
- Philosophie
- Wahrheit, Sinn und Perspektive in der Kommunikation
- Logik, Vernunft und Irrationalität
- Kreativität, Integration und Transformation
- Netzwerke
- Austauschbeziehungen
- Relationale Vergenz
- Wirklichkeit und Kausalität
- Das nomische Gleichgewicht
- Nomische Netzwerke
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- Teleologische Reihen
- Missbrauch lebendiger Mittel, Bivalente Logik und der Zins
- Die Würde des Lebens
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- Sinn und Wirklichkeit
- (An-) Triebe
- Das Spektrum menschlicher Gefühle
- Konstruktion der Wirklichkeit durch das Gehirn
- Zur Entwicklung des Über-Ichs im psycho-sozialen Strukturmodell
- Die Idealform der natürlichen Persönlichkeit
- Die schizoide Persönlichkeit: Die Angst vor (Selbst-) Hingabe, Nähe und Bindung
- Die depressive Persönlichkeit: Die Angst vor Selbstwerdung
- Die zwanghafte Persönlichkeit: Die Angst vor Wandel und Vergänglichkeit
- Die hysterische Persönlichkeit: Die Angst vor Notwendigkeit, Festlegung und Endgültigkeit
- Bedürfnisse von Menschenkindern
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/Theologie
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- Erläuterung des Kapitalismus in 2. Buch Mose (Exodus), Kapitel 3, Vers 23
- Eine Interpretation der Dreifaltigkeit
- Eine Interpretation von Himmel und Erde
- Textstellen zum Begriff des Sauerteigs
- Das Paradies, der Sündenfall und die Vertreibung aus dem Paradies
- Papst Franziskus vor den UN in 2015
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/Ökonomie
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- Ökonomie: Hausbestimmung und -gesetzgebung
- Definition des Kapitalismus
- Die Beschränktheit und Endlichkeit des Kapitalismus
- Mathematische Details zur Monopoly-Simulation
- Beschreibung des Transports von Geld und Geldflüssen
- Allgemeine, detaillierte und diskrete Formulierung des Zins-Transports
- Leihvertragliche Umverteilung durch Verkauf von Verfügungsrechten gegen Zins
- Zinsallokation und Zinsflüsse
- Politische und monetäre Ökonomie
- Das ordnungstheoretische Spannungsfeld zwischen Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft
- Ökonomie und Ordnung
- Definition des Liberalismus
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- /Ökonomie/WirtschaftlichesHandeln
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- Das Milgram Experiment
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- Zins-Soziologie
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- Kopplung der Reproduktion des Lebendigen und des geltenden Toten
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- Die goldene Regel, das nomische Gleichgewicht in Austauschbeziehungen und der Zins
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- Das Zinsvorzeichen und das Gleichgewicht zwischen hierarchischer und heterarchischer Organisation
- Die Gewalten und ihre Entstehung
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- Soziale Spaltungen
- Zins-induzierte Parlamentarische Fraktionen
- Einfluss des Kapitalismus auf den Kern der Gesellschaft
- Auswahl aus dem Ergebnis einer Volltextsuche des Wortes 'Stufenleiter' in den Werken Marxens und Engels'
- Die kapitalistische Evolution
- Die faschistisch organisierten Eigentums- und Machtverhältnisse im Kapitalismus
- Wirkung des Kapitalismus auf die Umwelt
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- Die Negativzins-Wirtschaft in der Bibel
- Papst Franziskus anlässlich der Verleihung des Karls-Preises Mai 2016
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- Verträge und Beziehungen in einer Negativzins-Wirtschaft
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- Negativzinskredite und Vernunft
- Die Wertaufbewahrungsfunktion bei negativem Zins
- Postkapitalistischen Restrukturierungen in einer Wirtschaft unter einer Negativ-Zins-Ökonomie
- Die Vergemeinschaftung von Kapital
- Die Reduktion des Staates und Teilprivatisierungen der Daseinsfürsorge
- Aktien und Börsen in einer Negativzinswirtschaft
- Entwicklung von (Geld-) Vermögen unter einer Negativzins-Ökonomie
- Globale Effekte der G7 Negativzinswirtschaft
- Auswirkungen von negativen Zinsen auf die Währung
- Das Ende der Negativzins-Wirtschaft
- /Ökonomie/Negativzins-Wirtschaft/Das_Wunder_von_Wörgl
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/Ökonomie/Physik
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- Ökonomie als Analogon zu einem Netzwerk aus Kondensatoren, Spulen und Widerständen
- Energie, Kraft und das Potenzial
- Ohm'sches Gesetz für das Tauschwertverhältnis
- Aufladevorgang am Kondensator
- Induktion durch Spulen / Konsum-Propaganda
- Hamiltons Prinzip der kleinsten Wirkung
- Die Hauptsätz der Thermodynamik
- Entropie, Information und Freiheit
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- Aggregatszustände und Phasenübergänge
- Beschreibung von Transportprozessen
- Erhaltungs- und Zerfallssätze für Güter
- Lotka-Volterra-Gleichungen
- Spiel-Theorie
- Glossar
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/Politik
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- Politik - am Anfang
- Zustand Juli 2015
- Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948
- Artikel 1 bis 20 des Grundgesetzes
- Das PEGIDA Positionspapier
- Das Anti-PEGIA-Positionspapier
- Rechtsstaatliche Positiv-Zins-Ökonomie: Was die Welt im Innersten zusammenhält
- Verknüpfungen und Einbettung in den größeren Kontext
- Investitionen in die (mit) Zukunft
- Ausblick auf politische Inhalte
- Politische Forderungen (u.a.)
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- /McArtim/documentation/startup
-
/Mathematik/LA
- /
- Gilbert Strang: MIT 18.065 Matrix-Methoden in Datenanalyse, Signalverarbeitung und maschinellem Lernen, Frühling 2018
- Der Spaltenraum der Matrix A enthält alle Vektoren A·x
- Multiplikation und Faktorzerlegung von Matrizen
- Orthonormale Spalten in Q ergeben Q'Q=I
- Eigenwerte und Eigenvektoren
- Positiv definite und semidefinite Matrizen
- /errordocs
Der folgende Text ist eine komprimierte Zusammenfassung eines Kapitels von Fritz Riemanns Hauptwerk Grundformen der Angst. Ich habe mich darum bemüht, Riemanns reiche Worte zur Beschreibung der vier Grundängste möglichst vollständig zu erhalten. Dennoch ist in dieser Reduktion mit Sicherheit Einiges verloren gegangen. Mein Anteil an diesem Aufschrieb, den ich eher als „Notizen“ betrachte, ist in dieser untersten Verarbeitungsebene von Riemanns Werk nur sehr spärlich und gering. Er beschränkt sich auf eine Reduktionsleistung, das Meiste ist Riemanns. Dennoch finden sich an einigen Stellen Worte und Formulierungen, die meine sind. Zitate Riemanns sind grau gekennzeichnet.
Das Anfertigen dieses Textes dient mir dazu, dem Leser, der Riemanns Werk noch nicht kennt, die Brückenteile und Schlüsse nachvollziehbar zu machen, die ich zu meiner Theorie hinschlage. Das Lesen dieses Textes hier kann das sorgfältige Lesen Riemanns Werk nicht ersetzen. Jeder wird Riemann anders auffassen und ihn anders auf die jeweils eigene Sichtweise reduzieren. Kaufen Sie sich daher das Buch (ISBN 978-3-497-02422-3) und lesen Sie es selbst.
Dieser Artikel zählt mit den drei anderen Artikeln über die drei übrigen Grundängste von Riemanns Modell[+] vermutlich aufgrund statischer Verlinkung auf anderen Internetseiten zu den beliebtesten Einstiegsartikel auf meiner Internetseite. Wie Sie vielleicht wissen sind Riemanns Grundformen der Angst[+] so etwas wie eine „populärwissenschaftliche Darstellung der klassischen Neurosenlehre”. Wie Sie vielleicht auch wissen, befasse ich mich auf meiner Internetseite hauptsächlich mit der Wirkung von Zinsen. Ich verfolge u.a. den Beweis der These, dass die in der Gesellschaft beobachtbaren Persönlichkeitsstrukturen und -störungen Folge des Zinsnehmen sind. Riemanns Modell[+] bietet mir durch seine Formulierung Anschlussmöglichkeiten für den Beweis, den ich aber immer noch schuldig bin.
Ich schreibe Ihnen diese Zeilen, weil ich Sie dazu anregen möchte, auch andere Artikel dieser Seite zu lesen, z.B. wie das Geldsystem mit den Persönlichkeitsstrukturen wechselwirkt. Da die vier Artikel über Riemanns Grundformen keine besondere Leistung von mir sind, habe ich mich dazu entschlossen, sie im freien Bereich außerhalb der Bezahlwand zur Verfügung zu stellen. Ich würde mich aber dennoch über ein Abo freuen.
Viel Vergnügen!
Tim Deutschmann
⌂ Die depressive Persönlichkeit: Die Angst vor Selbstwerdung
⌂ Überblick
Der depressive[+] Typ (D-Typ[+]) hat Angst[+], ein eigenständiges Ich zu werden, weil er die Ich-Werdung als Herausfallen aus der Geborgenheit erlebt. Er lebt die Hingabe an Andere, wünscht sich vertrauten Nahkontakt, hat eine Sehnsucht nach Liebe. Der D-Typ[+] will andere glücklich machen, denkt mehr an andere, als an sich selbst, will sich selbst vergessen und die Getrenntheit der Individuen aufheben. Der D-Typ[+] weist Merkmale der Menschlichkeit überhaupt auf.
Auf ihre Beziehungen übertragen wollen sie das Urbild[+] der »Mutter-Kind-Beziehung« wiedererwecken, sie suchen bedingungslose Liebe, wollen ihr Glück teilen. Die Folge dieser Einstellung gegenüber ihren Partnern ist: das Du bekommt einen Überwert (Ich-Schwäche). Die liebevolle Hingabe bedarf eines Partners und ist ohne ihn nicht möglich. So entsteht eine starke Abhängigkeit vom Partner, den sie mehr als andere brauchen. Die Abhängigkeit vom Partner stellt sich als eine Verschränkung von Brauchen und Lieben dar: „Ich brauche Dich, weil ich Dich liebe, ich liebe Dich, weil ich Dich brauche.“.
Der D-Typ[+] strebt nach der Aufhebung der Distanz, empfindet Distanz, Ferne und Trennung als allein gelassen und verlassen werden, was ihn in die Depression[+] und in die Verzweiflung treibt. Die zugrundeliegenden Ängste[+] sind die Angst[+] vor Verlust, Distanz, Trennung, Ungeborgenheit, Einsamkeit, verlassen Werden, Entfernung und Entfremdung.
Der D-Typ[+] trennt nicht zwischen Ich und Du, erlebt sein anders-Sein und seine Individuation bewusst als eine Verlustangst. Unbewusst steckt dahinter die Angst[+] vor der Ich-Werdung. Für den D-Typ[+] bedeutet die Individuation eine Unterscheidung von anderen im Denken oder Fühlen. Er erlebt Entfernung und Entfremdung als ein Herausfallen aus der Geborgenheit und Sicherheit der Konformität, die er als Angst[+] erlebt. Er folgt deswegen seinem Herdentrieb (Gegenstand der Massenpsychologie, das „Schwarmverhalten“ des Menschen).
Je weniger Eigensein und Selbstständigkeit gelebt wird, desto mehr braucht es einen Partner, Abhängigkeit erzeugt Sicherheit. Daraus entsteht ein Teufelskreis: die Ich-Schwäche stellt sich in einer Verlustangst dar, zur Abwehr der Verlustangst gibt der D-Typ[+] das Selbst zugunsten des Partners noch mehr auf, sucht Halt im Partner und verstärkt dadurch die Ich-Schwäche. Die fehlende Eigenständigkeit verlagert die Verantwortung der Lebensführung auf den Partner, wodurch die Abhängigkeit steigt und die Verlustangst. Die Verlustangst bewirkt wiederum das Vermeiden der Individuation in der Beziehung, was das Fehlen von Eigenständigkeit verstärkt.
Der Teufelskreis wird durch Selbstwerdung durchbrochen.
Der D-Typ[+] praktiziert einen „Bindungsprotektionismus“: er idealisiert vor allem nahe stehende Menschen, verharmlost und entschuldigt ihre Schwächen, übersieht ihre dunklen Seiten, will nicht Erschreckendes und Beunruhigendes wahrnehmen. Alle Gefährdungen der vertrauensvollen Beziehung werden ignoriert. Er entwickelt zu wenig Phantasie für das Böse im Menschen (in anderen und in sich selbst), unterdrückt Zweifel und Kritik, geht Spannungen aus dem Weg, vermeidet Auseinandersetzungen des Friedens wegen, sieht Entfremdung als Gefahr. Das Menschenbild ist zu gut, er tendiert zu Schönfärberei, hat eine langanhaltende Naivität und Kindlichkeit, neigt zu einer Vogel-Strauß-Politik und versteckt den Kopf vor den Abgründen des Lebens.
Er strebt nach Harmonie, muss selbst „gut“ sein und kultiviert alle altruistischen Tugenden: Bescheidenheit, Verzichtsbereitschaft, Friedfertigkeit, Selbstlosigkeit, Mitgefühl und Mitleid. Extremformen davon sind: überwertige Bescheidenheit, er nimmt nichts für sich selbst, ist überangepasst, ordnet sich bis zur Selbstaufgabe unter, zeigt evtl. masochistisches Verhalten und Hörigkeit, er gibt eigene Wünsche auf und verzichtet auf sein Eigensein.
Er lebt in einer Selbsttäuschung, macht aus seinen Verhaltensweisen ein Tugend, verbirgt dabei jedoch die eigentliche Motivation, nämlich die Verlustangst, die Ich-Schwäche. Er vermeidet das Äußern von Wünschen, Impulsen, Affekten und Trieben, die zur Ich-Werdung führen, erlaubt sie sich nicht. Deswegen braucht er es, dass andere ihm diese Bedürfnisse erfüllen. Wer nicht nehmen kann, muss hoffen zu bekommen. Sie bilden eine passive Erwartungshaltung aus und verzichten auf die Belohnungserwartung. Sie sehen also die Früchte, haben jedoch nicht gelernt, sie zu greifen. Sie können nicht fordern, nicht gesund aggressiv sein. Das geringe Selbstwertgefühl schwächt den Mut zum Fordern und Zupacken.
Aus dem geringen Selbstwertgefühl folgt die Überschätzung anderer. Die Verlustangst verhindert das Aufzeigen von Grenzen der Hingabe. Der D-Typ[+] nimmt sich selbst nicht ernst. Aus der allgemeinen Unsicherheit über Freiheit[+] und Bindung, Treue und sexuelles sich Ausleben kann es zu einer Überforderung des Selbsts kommen bis zum ausgebrannt sein. Weil er seine Wünsche nicht äußert, sie anderen also unklar und unbestimmt sind, erlebt er Enttäuschungen in der Beziehung zu anderen, die nur eine unzureichende Vorstellung vom Selbst des Depressiven haben.
Körperliche Symptome sind: Störungen des Aufnahmetrakts, der symbolisch für das Nehmen, das Sich-Einverleiben, Zugreifen und Fordern steht. Im Konflikt ist der Schlund betroffen, die Rachenmandeln, die Speiseröhre. Sie leiden an Fett- oder Magersucht, haben „Kummerspeck“ und Süchte aller Art. Sie haben eine Gedächtnisschwäche, sind schwer merkfähig, vergessen schnell, die Eindrücke werden nicht voll apperziert, sie sind zuweilen „nur halb da“. Vor vielen Reizen liegt für sie ein Filter, sie haben Lernschwierigkeiten, leiden an Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit, sie haben eine Abwehr gegen Reize, die ein Begehren wecken könnten, vermeiden die Besitznahme[+]. Sie sitzen an der vollgedeckten Tafel des Lebens, trauen sich aber nicht zuzulangen, sehen aber dennoch voll Neid anderen dabei zu.
⌂ Liebe/Libido
In der Liebe ist das Wichtigste für den D-Typ[+] das Lieben, lieben-Wollen, geliebt-werden-Wollen. Er mag keine Spannungen, Auseinandersetzungen und Konflikte, die ihm quälend und unerträglich sind. Er hat ein starkes Bedürfnis nach Nähe und kann sich nicht vorstellen, dass der Partner das anders sehen könnte. Bemühungen um den Partner und die Umklammerung des Partners führen zu Krisen, die ihm „unverständlich“ sind. Bei abrupter Entfernung des Partners reagiert er dann panisch, geht dabei bis zu Erpressung mit Selbstmord. Das Bedürfnis nach Distanz beim Partner wird als mangelnde Zuneigung oder als Anzeichen dafür gedeutet, dass der Partner ihn nicht mehr liebt.
Der D-Typ[+] weist andererseits grundlegende Fähigkeiten des Menschen auf: Fähigkeit zu einfühlender Identifikation, liebende Zuneigung, transzendierende Teilhabe. Die Identifikationsbereitschaft löst Grenzen zwischen Ich und Du und spiegelt das Urbild[+] der grenzenlosen Beziehung zur fürsorglichen Mutter. D-Typen[+] geben ihren Partnern Geborgenheit, Gefühlsinnigkeit, stehen für Unbedingtheit der Zuneigung und Zuwendung ein, weisen eine große Liebesfähigkeit, Hingabe- und Opferbereitschaft auf, die bis in die Selbstaufgabe, zur Hingabe und Opferung des Selbst reichen kann.
Bei den tiefer Gestörten ist die Verlustangst so groß, dass sie überwiegend durch den Partner leben, wenn dieser mehr Selbstständigkeit entwickelt. Er passt sich aus Angst[+] vor dem Alleinsein und dem Verlassenwerden an den Partner an, so dass es in der Beziehung zu einer Synchronisation, der Ausbildung kohärenten harmonisierten Verhaltens, einer Ko-Identifikation und Verschränkung kommt. In der symbiotischen Beziehung heben sich die Grenzen zwischen Ich und Du auf. „Man weiß nicht mehr, wo man selbst aufhört und der andere anfängt.“, man „frisst sich vor Liebe auf“. Das eigene Wesen wird zurückgestellt, der D-Typ[+] übernimmt die Ansichten und Meinungen des Partners. Er lebt eine aufopfernde und selbstlose Liebe nach dem Motto „Wo Du hingehst, da will ich auch hingehen.“. Wenn aus der Verlustangst die Selbstaufgabe folgt, entwickelt sich der D-Typ[+] zum Kind zurück („Vater/Mutter-Kind-Beziehung“) und eine starke Abhängigkeit vom Partner. Er glaubt, der andere brauche ihn nicht mehr, wenn er selbstständiger wird.
Es findet eine subtile Art des Missbrauchs des Partners statt. Man liebt i.A. nicht den Partner, sondern das Gefühl zu ihm, die Beziehung hängt also nur von der Fähigkeit zu lieben und zu ertragen ab. Es entwickelt sich nicht selten eine „erpresserische Form der Liebe“: Im Äußeren, der Fassade, ist der D-Typ[+] überbesorgt, aber eigentlich möchte er den Partner beherrschen, er erweckt Schuldgefühle, es zeigen sich vorgetäuschte oder psycho-somatische Krankheitsbilder: „wenn Du mich nicht mehr liebst, will ich nicht mehr leben“. Es kommt zu einer Übertragung von Verantwortung zum Leben auf den Partner. Die Folgen sind „Verstrickungstragödien“, die Beziehungen hängen nur noch über Angst[+]-, Mitleid- und Schuldgefühle zusammen, unter der Oberfläche befinden sich Hass und Todeswünsche.
Die Sexualität ist ihnen weniger wichtig als Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeit, Abhängigkeiten können sich steigern bis in den Masochismus, in die Hörigkeit und Willenlosigkeit.
⌂ Aggression/Destrudo
Das Allerheiligste ist dem D-Typ[+] seine Beziehung, die Bindung. Aggressionen können dieses Heiligtum zerstören, müssen also mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten[+] bekämpft werden. In Aggressionen wittert der D-Typ[+] also Gefahr, denn sie können den „Ast absägen auf dem man sitzt“. Der D-Typ[+] entwickelt dazu mehrere Strategien.
Er entwickelt eine Ideologie der „Friedfertigkeit“, blendet Aggressionen aus, verlagert sie von Außen nach Innen, deutet sie um, verharmlost sie, macht Kleinigkeiten aus ihnen und entwickelt dabei ein Gefühl moralischer Überlegenheit, eine passive Aggressivität, eine erzwungene Harmonisierung, eine subtile Form der Gewalttätigkeit.
Er duldet die Aggression des Partners, der Abstand schaffen will, entwickelt einen seelischen, moralischen oder sexuellen Masochismus. Die im Selbst unterdrückten Aggressionen erlebt er dadurch im anderen. Der D-Typ[+] überträgt den (normalerweise vorhandenen) inneren Impuls zur Selbstwerdung, den Individuationsimpuls, auf den Partner aus Angst[+] davor, mit dem an die Oberfläche dringenden Impuls die Bindung zu gefährden. Auf die Aggression des Partners reagiert der D-Typ[+] dann mit erzwungener Friedfertigkeit und erzeugt über den äußeren Anschein der Rollenverteilung im Streit Schuldgefühle, macht den Partner wütend und vertieft die Bindung über die entstehenden Schuldgefühle, fordert Wiedergutmachung: „Der D-Typ[+] leidet (selbst), der Partner ist der Böse“, der „demütige Heilige“ wird dadurch zum Quäler, der (aggressive) „Sünder“ zum Gequälten. Das eigene Böse wird also auf den Partner übertragen und so Schuld und Schuldbindung erzeugt. Hinter der überbesorgten Liebe des D-Typs[+] stecken manchmal Aggressionen. Der Partner wird erstickt, gewissermaßen „weich vergewaltigt“.
Ein unbewusstes Ausleben der Aggressionen findet sich häufig auch im Jammern, Klagen und Lamentieren: „alles zu viel“, „Menschen so böse“, „Rücksichtslosigkeit“, sie haben dann eine anklagende Miene, erwecken Schuldgefühle beim Partner, zwingen ihn indirekt zu größerer Rücksichts- und Anteilnahme, zermürben damit den Partner, ohne dass es dem D-Typ[+] bewusst ist.
Wenn die die Bindung gefährdenden eigenen Aggressionen aus dem Konflikt zwischen Individuationsimpulsen, Schuldgefühlen und der Angst[+] vor dem Verlust der Liebe des Partners nicht nach Außen in Form von Anklagen, Vorwürfen und Hass übertragen werden können, muss er sie gegen sich selbst richten: Selbstmitleid, Melancholie, Selbstbestrafung sind die Wirkung.
Der D-Typ[+] durfte aggressive Individuationsimpulse nicht leben, hat nicht gelernt und ist unerfahren damit, die Qualität und Quantität der natürlichen eigenen Aggressionen in der Beziehung zum Zweck[+] der Selbstbehauptung, der Durchsetzung eigener Ziele, zu steuern, scheut sich vor der Anwendung der Aggression, die für ihne „böse“ ist, hat Angst[+] vor einem „Bumerang-Effekt“ des eigenen aggressiven Verhaltens.
Es findet sich nicht selten folgende „Eskalationskaskade“ der unterdrückten Aggressionen: Überbesorgtheit, das Ideologisieren von Bescheidenheit, Friedfertigkeit und Demut, lammentierendes Jammern, Dulderhaltung bis zur Wendung gegen sich selbst in Selbstvorwürfen, Selbstanklagen, Selbstbestrafungen bis zur Selbstzerstörung. Körperliche Wirkungen sind die Somatisierung und andere körperliche Manifestationen des Selbsthasses.
⌂ Genese
Als erzeugende Ursachen[+] wird u.a. die Anlage angenommen mit der folgenden (seelischen) Konstitution: betont gemütshaft - gefühlswarm, vorhandene Liebesbereitschaft und -fähigkeit, Einfühlungsgabe, eine gewisse Schwermütigkeit und Anhänglichkeit im Gefühl, eine Abneigung, sich von emotional Signifikantem zu trennen.
Die Bindung des D-Typs[+] weist folgende Merkmale auf: Treue, relationale Beständigkeit, liebende Einfühlung, leichte Melancholie. Die Aggressivität ist gehemmt, er zeigt wenig Ellenbogen, ist friedfertig, gutartig, wenig kämpferisch. Er hat eine „sensible Vitalschwäche“, eine seelische Durchlässigkeit, Hautlosigkeit, einen Mangel an „dickem Fell“, ist darauf angewiesen, beschützt und gestützt werden, fordert die Bevaterung und Bemutterung heraus, neigt zu phlegmatischem Verhalten und ist bequem.
Als biographische Ursachen[+] der Angst[+]- und Schuldbesetzung der Individuation (Ich-Werdung, Eigendrehung) sieht Riemann im Wesentlichen zwei Ursachen[+], nämlich Verwöhnung und Versagung.
⌂ Verwöhnung
Ursächlich[+] sind sog. „Gluckenmütter“ („Helikoptereltern“), die Mutter hält das Kind klein, hilflos und abhängig, sie brauchend und auf sie angewiesen. Depressive Mütter haben selbst Verlustangst, Lebensangst, Angst[+] vor Liebesverlust, überschütten das Kind daher mit Zärtlichkeit, muten ihm keinen natürlichen, gesunden und notwendigen Verzicht zu.
Dazu zählen manchmal geschiedene Mütter, die das Kind als Liebesersatz „nutzen“. Die Bindung an das Kind erfolgt durch die Übertragung von Schuld, die Mutter bringt dem Kind viele Opfer, lässt es aber nicht los, das Kind soll der Mutter dankbar sein. Wenn die Mutter selbst depressiv[+] ist, dann erschrickt sie vor der Entwicklung des Kindes hin zu seiner Selbstständigkeit, erstickt seine Vital- und Individuationsimpulse, die in der Bindung von der Mutter wegweisen, decken es mit Zärtlichkeit zu, „kauen ihm alles vor“.
Die Wutäußerungen des Kindes werden unterdrückt: das Kind bekommt kaum eine Chance, seine aggressiven Affekte zu äußern und wohlmöglich eigene Lösungen für das Unbehagen zu finden, die Mutter behindert das Kind in seiner Entwicklung, kommt mit den aggressiven Affekten des Kindes nicht klar, überträgt dem Kind Schuldgefühle, wenn in ihm aggressive Affekte aufsteigen.
Mutter und Kind leben in einer gegenseitig verstrickten Nähe, die Mutter verhält sich wie ein Puffer (Filter) zwischen „der Welt“ und dem Kind, schirmt es ab. Das Kind kennt es nicht anders, dass alles nur mit der Mutter und deren Genehmigung geschieht. Die Folge ist, dass das Kind nicht lernt, die eigenen individualisierenden Wünsche zu äußern, zu verfolgen. Es resigniert, gleitet in passive Indolenz ab, erwartet die Erfüllung von Wünschen, weil es verlernt hat, sie selbst zu äußern, entwickelt Bequemlichkeitshaltungen zur Abwehr der Individuationsimpulse, eine passive Erwartungshaltung, bildet sich ein „Leben im Schlaraffenland“ ein.
Die Folgen des Abwartens sind: Impulse von Wünschen und Wollen fallen aus, der Mensch wird ungeübt im Umgang mit der Welt und entwickelt eine Angewiesenheit auf andere.
Die Abschirmung der Mutter geschieht folgendermaßen: sie projiziert eine böse, gefährliche Welt, suggeriert dem Kind, dass es Wärme, Geborgenheit, Verständnis und Sicherheit nur (daheim) bei der Mutter gäbe, schwächt damit den Impuls des Kindes ab, sich der Welt zuzuwenden. Sie hütet das Kind eifersüchtig, unterbindet seine Kontakte, reagiert traurig und gekränkt auf Kontakte und Freundschaften, suggeriert dem Kind, es sei der Mutter „untreu“.
Die Eigenimpulse des Kindes werden erstickt, das Kind wird „weich vergewaltigt“. Die Mutter lässt nichts Rauhes, Kaltes, Hartes an das Kind herankommen, das Kind lernt keinen Umgang mit den rauen Seiten des Lebens, entwickelt eine Ich-Schwäche, die Lebensbewältigung erscheint ihm zunehmend als eine ungeheure Aufgabe.
⌂ Versagung
Die zweite Entstehungsursache des D-Typs[+] ist die Versagung elementarer Bedürfnisse. Dies geschieht durch wenig mütterlich-liebensfähige, harte Mütter, die wenig über die Bedürfnisse des Kindes Bescheid wissen. Sie erziehen das Kind schematisch, sind regelrechte „Programm-Mütter“. Es mangelt an Passgenauigkeit der Bedürfnisse des Kindes und der Hingabe der Mutter, es geschieht eine zu frühe Anpassung an dem Kind unzumutbare Lebensbedingungen, z.b. unregelmäßiges, hastiges, zu kurzes Stillen ohne körperliche Zuwendung, ungeduldiges Stillen. Das Kind wird von der Stillung seiner Bedürfnissen regelrecht abgeschnitten, resigniert vor der Welt und entwickelt eine Hoffnungslosigkeit, kann nicht an die Zukunft glauben, nicht an sich selbst und die eigenen Möglichkeiten[+]. Das Kind hat nur gelernt sich anzupassen, hat ein Gefühl der Aussichtslosigkeit trotz der sich ihm bietenden Möglichkeiten[+].
D-Typen[+] sind deswegen gewohnheitsgemäß nur stark im Ertragen und Verzichten, erwarten nur das Schlimmste, sind pessimistisch, haben keine Vorstellung von einem frohen, leichten und beglückenden Leben. Wenn in ihnen Glück aufkommt, dann ist es gleichzeitig mit Schuldgefühlen behaftet. Sie können sich nicht richtig freuen, zerstören sich Glücksmöglichkeiten durch eine Art „Enttäuschungsprophylaxe“: Sie glauben nicht an den eigenen Erfolg und versuchen es erst gar nicht. Durch die fehlende Erwartung von Glück fehlt ihnen der Antrieb. Sie haben Hemmungen auf allen Gebieten des sich-etwas-Nehmens, Forderns und Zugreifens, erheben diese Gehemmtheit zu einem Wert, formen daraus eine Ideologie des Verzichts und leiten daraus ihre moralische Überlegenheit ab. In Wahrheit wehren sie ihren Neid ab.
Aus dem Gefühl heraus nicht liebenswert zu sein, entwickeln sie Minderwertigkeitsgefühle. Eine Extremform des Minderwertigkeitsgefühls ist: der D-Typ[+] glaubt, kein Lebensrecht zu haben, und dass schon das bloße Dasein Schuld ist.
⌂ Gegenüberstellung: Versagung und Verwöhnung
Beides, Versagung und Verwöhnung, bewirkt eine depressive[+] Persönlichkeitsstruktur. Die Krise des verwöhnten Kindes kommt als Realitätskonflikt, mit der Erkenntnis, den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen[+] zu sein. Manche reagieren darauf mit Sucht. Versagung und früher Verzicht hingegen bewirken anspruchslose, stille, schüchterne und angepasste Kinder, die daran gewöhnt sind, ihre Ansprüche hinter den Erfordernissen der Lebensführung der Eltern zurückzustellen, Das so aufgewachsene[+] Kind durfte zu wenig eigen und Subjekt sein, war mehr Objekt. Es sieht Forderungen der Eltern im späteren Leben (projiziert/übeträgt die Beziehung der Eltern auf die Beziehungen zur Welt, in denen es Fürsorge erwartet), empfindet irgendwann das Leben selbst als Forderung und vermeidet divergente soziale Forderungen. Manche wählen zur Sublimierung des Liebesdefizits helfende, aufopfernde Tätigkeiten, karitative Berufe, um so die fehlende Liebe zu erhalten.
Depressive erleben Chancen als Forderungen an sie, dies führt in Resignation, Apathie und eventuell in die Ablehnung aller Forderungen. Ein „Streik“ ist eher ein gutes Zeichen, ein sich Auflehnen gegen das Müssen und Sollen. Bei weitergehenden Anforderungen an sie besteht die Gefahr der Verzweiflung, es entsteht in ihm zunehmende Indifferenz, Gleichgültigkeit, Apathie. Sie werden zu „Versagern“, entwickeln Süchte. Sie konstruieren sich selbst eine unlösbare Situation: sie geben sich selbst auf zur Erfüllung von Forderungen, haben dadurch keine Freude mehr am Leben, beginnen die Forderung abzulehnen, bekommen deswegen Schuldgefühle, die wiederum neue Forderungen sind. Sie wiederholen und rekonstruieren die Situation ihrer Kindheit.
Das Introjizierte Bild einer dem Kind gegenüber feindseligen, ablehnenden, es überfordernden Mutter ist nicht selten die Ursache[+] für den Selbstmord als letztmögliche Form der Resignation. Die Mutter-Instanz in der Seele des Kindes schürt den Selbsthass und treibt das Kind in die Selbstzerstörung. Ein Kind muss und will jedoch seine Mutter lieben, und so bekommt es Schuldgefühl wegen des Hasses auf die Mutter. Es verwechselt den Hass der Mutter mit dem Selbsthass.
Das zentrale Problem des D-Typs[+] ist: nicht geglückte »Eigendrehung«, mangelnde Entwicklung des Subjekt-Seins. Das schwache Ich erlebt schließlich alles als Forderung, steht Bergen von Forderungen gegenüber, erlebt Verzweiflung. Er hat nur schwache eigene Impulse, Wünsche und Zielsetzungen. Er kann nicht nein sagen aus Verlustangst und Schuldgefühlen. Die aufgrund der Vermeidung der Individuation und Aggression aufgestauten Hass- und Neidgefühle werden in Form von Selbstanklagen und Selbstbestrafungen gesühnt.
⌂ Abrundung - Sozialverhalten
Der D-Typ[+] vermeidet die Individuation, lebt stattdessen die Hingabe, stellt Selbstwert und Ich zurück, ist einfühlsam bis zur Identifikation, ist mitfühlend und mitleidend, denkt erst an den Anderen, hat ein tiefes Fremdverständnis, Empathie, verliert sich dadurch selbst, wird leicht ausgenutzt, erlebt Frustrationen, weil andere nicht so rücksichtsvoll, einfühlend und anpassungsbereit sind. Er erlebt neidisch den unbefangenen Egoismus der Anderen, erhebt deswegen die Not und das eigene Verhalten zu einer Tugend und Ideologie, wehrt Neid mit moralischer Überlegenheit ab. Die daraus entstehenden Ideologien sind schwer korrigierbar. Der D-Typ[+] hat Angst[+], die Ideologie des Verzichts und der emotionalen Askese abzulegen, weil sie ungeübt sind im Nehmen und weil sie so zu sich selbst finden würden. Zu ihren Werten zählen daher u.a. Bescheidenheit, Demütigkeit, Friedfertigkeit und Bedürfnislosigkeit.
Der D-Typ[+] empfindet sich als Träger der Gemeinschaft, bekommt Minderwertigkeits- und Schuldgefühle, wenn Einladungen zu Festen oder wenn die Unterhaltung der Gäste nicht glückt, übernimmt zu viel Verantwortung, überfordert sich. Er übernimmt bis weit über die eigenen Grenzen hinaus Verantwortung für andere, ist nie richtig er selbst, lebt auf einer Position zwischen sich und den anderen, muss sich in die soziale Umgebung einfühlen, sie verstehen und zufrieden stellen, stellt sich selbst zurück, um das kleine bisschen Geborgenheit und Liebe der Gemeinschaft nicht zu verlieren. Die Ich-Schwäche bewirkt eine extreme „Du-Bezogenheit“.
Körperliche Symptome sind Darstellungen des Selbstschutzes vor Überforderung. Das nicht gelebte Subjekt-Sein und Sich-ausnutzen-Lassen führt zum Hassenmüssen, zu quälendem Neid, ohnmächtiger Schwäche und Bitterkeit, er muss die Affekte jedoch zudecken und Aggressions- und Individuationsimpulse unterdrücken.
Riemann zeichnet die Linie der Schweregrade der Ausprägungsstärke des Verhaltens des D-Typs[+]: Kontemplation, Beschaulichkeit, stille Introvertiertheit, Bescheidenheit, Schüchternheit, Gehemmtheit im Fordern und Sich-Behaupten, Bequemlichkeit, rezeptive Passivität, passive Erwartungshaltungen, (Schlaraffenlanderwartungen an das Leben), Hoffnungslosigkeit, Depression[+], Melancholie, nicht selten am Ende Selbstmord, völlige Apathie, Indolenz und Süchte. Häufig findet man einen besonders schroffen Wechsel zwischen hoffnungsvollen Lichtblicken und hoffnungsloser Verzweiflung.
Die Religion (der Glaube) des D-Typs[+] ist gekennzeichnet von einer Hoffnung auf Erlösung von Leiden und Schulden, einer Sehnsucht nach Erlebnissen der Allverbundenheit und Einheit. Er ist von Demut und der Idee des läuternden Leidens angesprochen, von Ideen der Weltentsagung, Selbstvergessenheit, einer Loslösung vom Ich. In kindlich-religiöser Form glauben sie an das Jenseits, an eine Erhöhung der Erniedrigten und eine Erniedrigung der Erhöhten (vgl. Lukas 6:[20-26], Matthäus 19:30).
Der D-Typ[+] schreibt sich schnell und leicht Schuld zu. Ihm liegen daher Entsagung, Verzicht, Opfer und Askese, die ihm ein Mittel[+] sind, sich der Auseinandersetzung um das Begehren zu entziehen. In der Kindererziehung sind sie überbesorgt, lassen das Kind schwer seiner altersgemäßen Entwicklung nachgehen, halten nicht die notwendige Distanz zu ihm ein, sind inkonsequent, können nicht hart sein, schonen das Kind an falscher Stelle, muten ihm nichts zu.
Sie wählen als Berufe typischerweise mütterlich sorgende, helfende, dienende, pflegende Tätigkeiten, soziale, fürsorgliche, ärztliche, psychotherapeutische, gemeinnützige Berufe, sind darin aufopferungsfähig, geduldig, einfühlend. Sie können warten und sind geduldig. Sie sind Ärzte, Geistliche, Pädagogen, Gärtner, Förster, Gastwirte, in der Lebensmittelbranche in gleichsam mütterlichen Tätigkeiten.
Die erleben im Traum ihre Resignation, haben eine Tantalosmentalität, sitzen im Traum an gedeckten Tafeln ohne Gedeck für sich, Schlaraffenträume ohne Erfüllung, werden mit ihrer Bequemlichkeit und den passiven Ansprüchen konfrontiert.
Der gesunde D-Typ[+] kann verzeihen, geduldig warten, hat einen wenig ausgeprägten Egoismus, empfindet das Leben als schwer, entwickelt eine Haltung „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“, entwickelt tiefe Lebensfrömmigkeit, weiß um Abhängigkeiten und Gefährdungen. Die Haupttugenden sind Ausharren und Ertragen, sie stellen ihr Licht gerne unter den Scheffel, sind stille, tiefe Wasser, gemütshaft, gefühlstief und warm. Sie sind dankbar für das, was sie haben, empfinden Geglücktes als Geschenk, zeigen Gnade und Demut im echten Sinne.
⌂ Auswege
D-Typ[+] muss lernen, seine eigenen Aggression zu erkennen, sie zuzulassen und auf eine den sozialen Umständen angemessene Weise zu steuern. Er muss die Angst[+] vor der Selbtwerdung überwinden, sein Eigensein erkennen, es zulassen und erleben lernen. Er muss es wagen, ein eigenständiges Individuum zu werden, sein „Objekt-Sein“ in ein „Subjekt-Sein“ zu tauschen.
⌂ Referenzen / Einzelnachweise
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⌂ Querverweise auf 'Die depressive Persönlichkeit: Die Angst vor Selbstwerdung'
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- Gehirnablesungen zeigen psychische Krankheiten; Koevolution psychischer und sozialer Systeme; Auftreten von Ängsten infolge der Umkehr des Zinsvorzeichens; Ängste versperren uns den Weg: die Cherubim
- Auseinandersetzung mit Kritik und Hinterfragungen; Ursprungstext; Zum Realismus der Monopoly-Simulation; Das geltende Tote und der Zins-Mechanismus: einfache Ursache, hochkomplexe Wirkung; Warum denken nicht mehr Wissenschaftler und andere Denkfähige über den Zins-Mechanismus nach?; Grausamkeit der Zivilisation gegenüber der Grausamkeit in Ökosystemen; Fortsetzung; Präzisierung des Begriffs des 'geltenden Toten' und Motiv seiner Verwendung; Die klaffende, zentrale Bildungslücke rund um Geld, Zins und Kapitalismus und Anzeichen einer Verschwörung
- Unwissenheitsmanagement: Kapitalismus, Intuition und Konflikt; Überall falsche Propheten, Unkrautsäer und babylonische Sprachverwirrung; Wie sich Intuition bildet; Der Rahmen der Weltanschauung und -erfahrung; Kapitalistische Sozialisation; Projektion auf der Grundlage des inneren Weltmodells; Durch das Kapital und seine Fortpflanzung bedingte soziale Kausalität; Der Systemanteil im Selbst; Zwei Klassen und zwei Wahrheiten; Das Rechts-Links-Schema; Schluss mit der Spalterei und dem blinden, unhinterfragten Gehorsam den eigenen Affekten gegenüber!; Negative Zinsen, wer weiß schon, wie das geht?; Viele der neuen Freiheiten und Wandlungsmöglichkeiten liegen in einer bestimmten Richtung. Welche Richtung ist das und wer bestimmt, welche Freiheiten sinnvoll sind?
- Charles Eisenstein - The Coronation
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- Kommentierung von Karen Horneys Aussagen zu Kultur und Neurosen von 1937; Grundangst, Norm und Neurose; Freuds Position und das Zusammenspiel von Kultur und Neurose bzw. die Interdependenz von Soziologie und Psychologie; Sublimierung von Trieben und die Entstehung des Über-Ichs; Kulturniveau und Unterdrückung von menschlichen Trieben; Konflikte und Wettbewerb; Widersprüche, Spaltungen und Paradoxien; Referenzen / Einzelnachweise
- Erich Fromms Charaktermodell und seine Sicht auf den Nährboden des Nazismus; Übersetzung der sozial-psychologischen Modelle von Fritz Riemann und Erich Fromm; Fritz Fromm zum psychologischen Nährboden des Nazismus
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