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16. Oktober 2021

Nachträge aus Mammonexitus

In Mammonexitus[+] kommentierte ich einen Beitrag von Kenneth Rogoff[+] bei der EZB[+]. Im zweiten Teil bemühe ich mich um eine Antwort auf die Frage, warum wir erst in unserer Zeit[+] die Negativzinsen einführen und warum wir das nicht schon früher getan haben.

Beginn der Bezahlwand

Kenneth Rogoff zur Wechselwirkung von Geld- und Fiskalpolitik

Hier kommt ein Beitrag der EZB[+] über die Wechselwirkungen zwischen Geld- und Fiskalpolitik[+]. Die Frage ist, wie sich Zentralbank[+] und Finanzbehörden optimal miteinander koordinieren können. Zu Gast ist der US-Ökonom Kenneth Rogoff[+]. Es lohnt sich das anzuschauen, denn Rogoff[+] vertritt in der Frage des Zinsvorzeichen einen heterodoxen Standpunkt.

Kenneth Rogoff[+] am 14.10.2021 bei einem Gastvortrag bei der EZB[+] über die Wechselwirkung und das Zusammenspiel von Geld- und Fiskalpolitik[+].

Kommentierung zweier interessanter Zitate

Ab 9:03: "Die Aufgabe von Zentralbanken[+] sollte mehr die Steuerung des Schiffes sein als zu entscheiden, wohin sich das Schiff bewegt."

Er begründet diese Aussage damit, dass Zentralbanken[+] kein Mandat für die Vorgabe der Entwicklungsrichtung haben. Das sehe ich natürlich auch so, denn die Vorgabe der Richtung muss von den Bürgern und ihren politischen Vertretern ausgehen.

10:04: "Ich denke, dass Zentralbanken[+] große Bedeutung in der Sicherstellung von Stabilität auf dem Entwicklungspfad haben."

Das denke ich auch. Rogoff[+] betont im Verlauf des Vortrags, dass die Zentralbanken[+] weltweit vor sehr unterschiedlichen Aufgaben stehen, weil sich die zugrunde liegenden [kapitalistischen] Prozesse in unterschiedlichen geldpolitischen[+] Phasen und Reifezuständen befinden. In Schwellen- und Entwicklungsländern steigen die Zinsen bei abnehmender Bonität, während für die entwickelten Länder die (orthodoxe[+]) Zins-Untergrenze der konventionellen Geldpolitik[+] ein schwerwiegendes Problem darstellt, mit dem nur sehr schwierig umgegangen werden kann. Aus meiner Sicht dienen die QE[+] Programme in den USA, der EU und Japan vor allem dem Zweck[+], den Bankensystemen[+] und den politischen Prozessen Zeit[+] für die Umstellung auf eine angesichts der Schuldensituation unvermeidbar gewordene Negativzins-Ökonomie[+] zu geben.

Unsere Spitzenpolitiker haben gerade erst ernsthaft damit begonnen, sich mit den fundamental veränderten Rahmenbedingungen einer Negativzins-Ökonomie[+] zu beschäftigen. Ähnlich wie das Spannungsfeld zwischen Geld- und Fiskalpolitik[+] ist auch die Wechselwirkung zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor fundamental von der Vorzeichen-Umkehr betroffen. Wir stehen davor, dass große Bevölkerungsmassen monetarisiert und handlungsfähig werden. Die völlig neuartige politische Herausforderung besteht zunehmend in der Koordinierung der Handlungen, denn uns stellen sich Aufgaben, die weder zentral noch dezentral-unkoordiniert gelöst werden können, wenn man dabei z.B. an die Energiewende denkt. Politik kann sich in ihren Ambitionen also zunehmend weniger mit Lobbyisten einzelner ökonomisch bedeutsamer Akteure absprechen, sondern muss ihre von tief sitzendem Misstrauen gestörte und geprägte Beziehung zu den Bürgern reparieren, um das Notwendige mit dem Begehrten zu versöhnen. Je mehr Menschen diese nie da gewesene Situation begreifen, desto wahrscheinlicher wird es, dass dieser Übergang zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte gelingt. Wir sind die Ersten, soviel steht fest, aber wir müssen und werden nicht die Letzten sein, wenn wir es richtig anstellen.

Warum jetzt Negativzinsen? Außerdem: einer der Ursprünge geopolitischer Spannungen

XY fragt in Mammonexitus[+]:

  • "Warum war es früher [technisch nicht möglich] negative Zinsen zu machen?"
  • "Und was hat sich geändert, dass es heute funktioniert?"
  • "Was genau ist ein negativer Zins?"

Ich beantworte die 3. Frage zuerst, weil sie am einfachsten zu beantworten ist, denn wir kennen alle (positive) Zinsen.

Wir kennen positive Zinsen zunächst einmal als (positive) Guthabenzinsen (Sparzinsen, Garantiezins der Lebensversicherung, Anlagenrendite, ...) und als (positive) Schuldzinsen (Kreditzinsen, Darlehenszinsen, Dispo-Zinsen, Verzugszinsen, ...). Wir kennen positive Zinsen aber auch noch aus anderen Zusammenhängen, nämlich beim Mieten, wobei der Gewinn des Vermieters an der Vermietung 'Mietzins[+]' oder auch 'Leasingzins' heißt, beim Pachten, der Zins heißt dabei 'Pachtzins[+]', von der Nutzung von fremden Daten, Rechten[+] und Wissen, bei dem der Zins 'Lizenzgebühr' genannt wird und als 'Nutzungs-', 'Leih-' und 'Besitzgebühren[+]' beim Borgen fremden Eigentums[+] im Allgemeinen.

Den positiven Zins zahlt immer der Besitzer[+] (der Schuldner und Leihnehmer) an den Eigentümer[+] (Gläubiger und Leihgeber) der Sache. Anders formuliert kauft der Besitzer[+] die Nutzungs- und Besitzrechte[+] an der Leihsache vom Eigentümer[+] und bezahlt diese mit den Zinsen.

Wenn wir z.B. Twitter, Facebook, Instagram & Co benutzen, dann zahlen wir einen Naturalzins für die (vermeintlich, doch mitnichten kostenlose!) Nutzung der digitalen Kommunikationsinfrastruktur, nämlich unsere Daten. Wenn wir ein Fahrzeug des ÖPNV benutzen, dann ist ein Teil des Fahrpreises Zins, nämlich der Gewinn am Verkauf der Nutzung des ÖPNV Fahrzeugs, ebenso wenn wir einen Freizeitpark besuchen und Eintritt zahlen, wenn wir CDs kaufen oder eine Windows-Lizenz, wobei der Zins immer ein NETTO Gewinn des Eigentümers[+] und Verkäufers der Verfügungsrechte[+] ist, der aus Sicht des Eigentümers[+] nach Abzug aller Kosten von den Einnahmen übrigbleibt und immer vom Besitzer[+] gezahlt wird.

Das Zinsnehmen ist etwas weit Verbreitetes, an das wir uns gewöhnt haben und das wir nicht mehr hinterfragen. Es liegt in unserem Unbewussten, im betriebsblinden Teil unserer zivilisatorischen Existenz.

Der Geldzins ist insofern eine besondere Art von Zins, als dass er auf die Nutzungsrechte am universellen Tauschmedium erhoben wird. Das Geld hat nämlich drei Funktionen, die andere Güter, auf deren Nutzung auch Zinsen gezahlt werden, also Wohnungen, Pachtland, Maschinen, Daten, Rechte[+] und Wissen, nicht haben. Geld ist:

Man bezahlt ja die Lebensmittel mit Geld und erhält als Lohn Geld. Wir benutzen das Geld zum Tauschen, zum Messen und eben auch zur Wertaufbewahrung, und wenn wir es aufbewahren, es also sparen, dann verleihen wir es an die Bank[+]. Anders ausgedrückt verkaufen wir die Nutzungsrechte (im Allgemeinen die Verfügungsrechte[+]) an diesem Geld an die Bank[+]. Die Bank[+] "arbeitet" damit, sagen Viele. In Wahrheit lässt die Bank[+] für Geld, das sie aus den Spareinlagen der Sparer und auch aus dem Nichts schöpft, Kredit- und Darlehensnehmer durch Abbezahlung der Schuldzinsen arbeiten. Das Geld arbeitet also nicht von alleine, sondern der Zins wird bei der Tilgung von Schuldzinsen von den Schuldnern abgearbeitet.

Kurzum: Wir kennen positive Zinsen als Geldzinsen, wobei sie durch die Präsenz der vermittelnden Banken[+] als zwei unterschiedliche Zinsarten erscheinen, nämlich als Schuldzinsen und als Guthabenzinsen, als Mietzinsen[+], Pachtzinsen[+], Lizenz-, Nutzungs-, Besitz[+]- und Leihgebühren im Allgemeinen.

Bei positivem Zins bekommt immer derjenige den Zins, der schon Eigentum[+] hat, und zahlen muss ihn immer der jeweilige Besitzer[+], also jemand, der nicht hat und borgen muss, um auch besitzen ud nutzen zu können. Eigentümer[+] sind also Sparer (Geld), Vermieter (Wohnraum), Grundherren (Nutzland), Lizenzgeber, ..., Gläubiger und Leihgeber im Allgemeinen. Besitzer[+] sind Kreditnehmer, Mieter, Pächter, Lizenznehmer, ..., Schuldner und Leihnehmer im Allgemeinen.

Ursachenzusammenhänge[+] ('Kausalnexūs') im Raum belohnten und bestraften Verhaltens im Umgang mit Geld als Funktion der Zinsen. Die Menschheit bewegt sich seit 6.000 Jahren ausschließlich in der rechten Hälfte des Diagramms. Wir kennen nur kapitalistische Entwicklungen und wissen nicht, wie das ökonomische Jenseits, das Himmelreich[+], der wahre Kommunismus[+] oder wie auch immer man die Realität als Folge einer Negativzins-Ökonomie[+] nennen will, sein wird. Wenn wir verstehen wollen, wie sich die Welt unter einer Negativzins-Ökonomie[+] entwickelt, dann müssen wir die Ursachenzusammenhänge[+] der Positivzins-Ökonomie[+] analysieren und zinslogisch umkehren. Das ist viel Arbeit[+] und wird kilometermeterweise Bücher füllen.

Was genau ist ein negativer Zins?

Negative Zinsen sind das logische Gegenteil von positiven Zinsen. Am einfachsten sind sie bei den Geldzinsen zu verstehen, während wir bei anderen Zinsarten noch weit von ihrer Entstehung entfernt sind. Ich spreche daher hier nur kurz über negative Geldzinsen.

Negative Guthabenzinsen kennen wir mittlerweile als Verwahrentgelte[+]. Wenn wir das Geld auf dem Konto liegen lassen, es also sparen, dann erhalten wir weniger davon zurück als wir dort abgelegt haben. Ein negativer Schuldzins bedeutet hingegen, dass der Schuldner weniger Geld an den Gläubiger zurückzahlen muss, als er erhalten hat. Ist der Kreditzins -5 %, dann muss der Kreditnehmer von den 100 % des Kredites nur 95 % zurückzahlen. Außer bei Smava, Auxmoney und anderen Plattformen bekommen die meisten Menschen noch immer keinen Kredit mit negativem Zins von ihrer Hausbank. Das Kreditzinsniveau in der € Zone liegt immer noch über 1,5 %. In Dänemark allerdings gibt es bereits Kredite mit negativem Zins.

Wir haben solche Kreditzinsen in der € Zone immer noch nicht, weil sich die Geschäftsbanken[+] mutmaßlich aus ideologischen Gründen weigern, diese Kredite herauszugeben!

Warum war es früher technisch nicht möglich negative Zinsen einzuführen, und was hat sich geändert, dass es heute funktioniert?

Die Frage ergab sich auf meine Aussage, dass es früher technisch nicht möglich war, den Zinsfluss[+] des Kapitalismus[+] umzukehren. Das "früher" bezog ich auf die Zeit[+] vor der Einführung des elektronischen Zahlungsverkehrs in den 1980er Jahren und den Zeitpunkt[+], von dem an Zentralbanken[+] öffentlich-rechtlich reguliert waren. Diese beiden Bedingungen sind erst seit einigen Jahrzehnten erfüllt, doch waren auch noch andere Voraussetzungen, die nicht technische, sondern politische, aber vor allem massenkommunikative und bewusstseinsbezogene Umstände sind, die erst seit etwa einem Jahrzehnt als gegeben angesehen werden können, nicht erfüllt.

Die digitalen sozialen Medien wirken bewusstseinserweiternd

Das ist ein großes Feld, das ich da zuletzt anspreche, unsere Bewusstseine von den Dingen, den jeder Mensch hat ja ein eigenes. Es gibt nicht „die eine Welt” der Menschen, sondern 8,2 Milliarden davon! In jedem Hirn ist eine eigene Vorstellung von Welt und ein eigenes Bewusstsein (Grundaussage des Konstruktivismus)!

Wenn wir uns fragen, wie sich die menschlichen Bewusstseine innerhalb der Zivilisation entwickelt haben, dann leben wir, seit es das Internet gibt, in einem zunehmend globalen Kommunikationszusammenhang. Kritische Informationen können aus kritischen Büchern und aus den Mündern und Händen kritischer Köpfe und Denker grenzenlos bis in den letzten Winkel der Kommuniaktionsnetzes mittlerweile selbst über Sprachgrenzen hinweg (google translate[+], automatisierte Übersetzungen) verbreitet werden.

Wir alle kennen Aufklärungsvideos von guter bis schlechter Qualität, abstruse Verschwörungstheorien[+], alternative Fakten und doch auch zwischendrin immer wieder Beiträge, die der medialen Öffentlichkeit nahe legen, dass mit unserer Welt etwas ganz und gar nicht stimmt, denn wir sind dabei, unsere Lebensgrundlage zu zerstören. Die Menschen leiden auch in den reichen Ländern an den Zwängen[+], die das System erzeugt, und immer mehr dringt uns zu Bewusstsein, was die Globalisierung angerichtet hat. Es gelangen also gerade über das Internet Fakten in unser Bewusstsein, die sich vor der Entstehung des Internets mit sehr viel kleinerer Ausbreitungsgeschwindigkeit in den analogen Kommunikationsmedien, also in Gesprächen, über Zeitungen[+], das Radio, das Fernsehen, etc., ausbreiteten und auch von bestimmten Interessengruppen sehr viel leichter kontrolliert und vor allem "zinsiert" werden konnten.

Anmerkung: Das Wort 'Zensur[+]' hat den selben Wortstamm wie das Wort 'Zins'. Die Urform[+] der Zensur[+] ist das Schweigen[+] über den Zinsmechanismus!

Wissen ist definitiv Macht. Das wissen gerade diejenigen, die kein Interesse daran haben, dass einer kritischen Bevölkerungsmasse die elementaren Zusammenhänge und Mechaniken unseres Geld- und Finanzsystems bewusst wird, denn sonst ist es vorbei mit dem Zinsnehmen, von dem in zunehmendem Maße nur noch diejenigen profitieren, die so viel Eigentum[+] zusammengerafft haben, dass sie noch bis vor dem Einsetzen der Niedrigzinsphase alleine von Zinsen leben konnten, die die Mieter, die Pächter, die wirtschaftlichen und nicht Kredit- und Darlehensnehmer und natürlich die Steuerzahler, die immer einen Teil der Zinsen auf die Staatsschulden abbezahlen, der in den Haushaltsplänen als "Schuldendienst" auftaucht, eben alle Schuldner zahlen mussten, solange die Verträge eingehalten wurden.

Die kommunikativen Voraussetzungen für die Einführung von Negativzinsen sind gerade unter den überall beobachtbaren Folgen der leistungslosen Eigentumsvermehrung[+] durch den Zinsmechanismus gegeben, denn wir haben nun wirklich alle begriffen, dass wir aufgrund unserer unverschämten Selbstbereicherung und des Wachstums[+] des geltenden Toten[+] (Eigentum[+], Kapital) akut ein katastrophales Artensterben[+], Klimawandel, eine durch den Klimawandel noch massiv zunehmende globale Flüchtlingskrise haben, toxische Substanzen (u.a. Plastik) in der Nahrungskette[+], sich ausbreitende sog. anaerobe Todeszonen in den Meeren, Ausbreitung von Wüsten, Extremwetterereignisse, Ungleichheit, demografische Krisen (Kollaps des Rentensystems), paranoide[+] Störungen (Verschwörungstheorien[+], Misstrauen, ...), Mietenwahnsinn, Pflegenotstand, Niedriglohnsektor, Flaschen sammelnde Rentner, Kinderarmut, usw. haben, die allesamt auf den Mechanismus positiver Zinsen, Wucher, die Erbsünde, oder wie immer man diese Geisteskrankheit mit dem Namen 'Kapitalismus[+]' nennen will, zurückzuführen sind.

Wir begreifen mehrheitlich immer mehr und in immer mehr Details, welche Rolle das Geld und der Zinsmechanismus in der Entstehung des Zustandes der Welt gespielt hat. Die technischen Voraussetzungen sind gegeben, weil das meiste Geld als sogenanntes Buch- oder Giralgeld vorliegt, während nur ein kleiner Teil (weniger als 10%) als Bargeld genutzt wird. Auf Buchgeld können durch die Zentralbank[+] im Verhältnis zu Bargeld einfach Negativzinsen erhoben werden. Die Verfügbarkeit von Bargeld behindert jedoch im Moment noch die flächendeckende Einführung noch größerer Negativzinsen, weil die Verwirrten sich der Zahlung von Negativzinsen immer noch einfach durch das Abheben ins Bargeld entziehen können (die sog. Liquiditätsfalle[+], das Zero-Lower-Bound-Dogma[+], die Zinsuntergrenze von 0 %, die Systemgrenze des Kapitalismus[+]). Es stehen jedoch bereits technische Maßnahmen zur Sicherung des Geldumlaufs ohne und auch trotz der Verfügbarkeit von Bargeld unmittelbar vor der Umsetzung.

Man findet Informationen zu diesen Maßnahmen, wenn man nach 'digitale Währung' sucht, nach 'Umlaufsicherung[+]' nach 'Bargeldsteuer', nach 'elektronische Abzinsung des Bargeldes' und Ähnlichem.

In der älteren Vergangenheit scheiterte die Einführung der Negativzinsen einfach daran, dass sich die Reichen mit ihren typischerweise als Gold vorliegenden, akkumulierten[+], zusammengerafften durch Zinsen, der Allgemeinheit abgepressten Vermögen einfach der Umverteilung entziehen konnten, indem sie es in Sicherheit brachten, wenn es wieder einmal brenzlig wurde wie schon so oft.

Die Flucht („Das Kapital, das scheu Reh”) geht heute eben nicht mehr so einfach, weil das meiste Geld Buchgeld ist und der Überwachung durch die Öffentlichkeit unterliegt!

Zinsniveaus[+] in den Ländern der Welt mit Daten von tradingeconomics.com. Man sieht, dass die genannten Länder mit weißer bis leicht grünlicher Fläche bereits niedrige bis negative Zinsen haben, während alle übrigen Länder noch positive Zinsen (Kapitalismus[+]) haben. Die ökonomisch bedeutsamen BRICS-Staaten (Brasilien, Russland[+], Indien, China und Südafrika) sind hingegen noch in früheren Stadien ihrer kapitalistischen Prozesse und können noch weiter wachsen[+]. Ein Großteil der geopolitischen Spannungen geht auf diese Systemphasenunterschiede (Differenzen zwischen den Zinsniveaus[+]) zurück. Insbesondere China kann noch einige Jahrzehnte wachsen[+] und mithilfe des Zinsmechanismus' die Welt erobern und unterwerfen, wie wir Europäer das in den letzten 500 Jahren getan haben (Kolonialismus, Imperialismus und später Globalisierung). Wir waren Chinas Lehrer und sind heute mehr wie die Zauberlehrlinge[+].

Geopolitische Spannungen als Folge von Differenzen der Systemphasen und Zinsniveaus

Wenn jetzt also alle Voraussetzungen dafür gegeben sind, dass Negativzinsen in den Ländern mit gleicher Systemphase, der terminalen Krise des kapitalistischen Prozesses, angekommen sind, nämlich USA, Kanada, EU und Länder Europas, Schweiz, Japan, Neuseeland, Australien und Israel (2. Grafik), eingeführt werden, dann kann dies nun geschehen.

Es geschieht aber sicher nicht gegen den Willen der Bevölkerungen.

Der Großteil der Bevölkerung hat aber eben überhaupt keine Ahnung, wie die andere Hälfte der Realität aussieht (1. Grafik) und scheut sich dagegen, die Negativzinsen zu akzeptieren, so dass ein enormer Konflikt besteht zwischen dem, was ökonomisch und geldpolitisch[+] notwendig ist, und den davon z.T. erheblich diskrepanten Weltauffassungen der einzelnen Bürger. Die Leute haben so große Wissens- und Bildungslücken, dass sie nicht überblicken können, was da auf sie zukommt und was negative Zinsen bedeuten und ermöglichen.

Diesen Konflikt durch Aufklärung und Bildung aufzulösen habe ich mir auf meine Fahne geschrieben. Das ist mein Ziel, und ich werde zusammen mit meinen vielen, vielen Kollegen, die es auch begriffen haben, erfolgreich sein. Wir werden immer mehr und wir werden immer klarer sichtbar.

Eine bessere Welt ist nötig und möglich!

Sapere aude!

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Querverweise auf 'Nachträge aus Mammonexitus'

Tim Deutschmann

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